Liebe und andere Parasiten

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Autoren: James Meek

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Zeitpunkt nicht klar, dass ich etwas Unrechtes tat.«
    Matthew Comrie sagte gegenüber der MF aus, er habe der Verabreichung der Zellen an seinen Vater mündlich zugestimmt, aber nähere Einzelheiten seien ihm nie richtig erklärt worden.
    »Mein Cousin erwähnte die Zellen mir gegenüber, aber ich ging davon aus, dass es legal war, was er tat«, sagte Matthew Comrie. »Jetzt will ich Klarheit haben.«
    Vergünstigung
    Man hatte erwartet, dass Harold Comrie bei seinem Tod das Haus Matthew vererben würde, seinem einzigen Nachkommen.
    Doch in einem höchst ungewöhnlichen Schritt vererbte Harold Comrie das Haus dem Institut als unentgeltliche Vergünstigung für dessen Direktor.
    »Ich wusste, dass mein Cousin das Testament kannte, als er die Zellen verabreichte. Ich weiß nicht, ob die Zellen den Tod meines Vaters irgendwie beschleunigt haben«, sagte Matthew Comrie, stellvertretender Direktor des Referats für Bildung von Lancashire.
    »Aber jetzt weiß ich, dass man sie ihm niemals hätte geben dürfen. Es ist alles sehr belastend.«
    Alexander Comrie wurde im vorigen Jahr über Nacht berühmt mit einem Aufsatz in der Zeitschrift Nature, in dem er die Behauptung aufstellte, die Expertenzellen, die sein Onkel entdeckt hatte, könnten Menschen unsterblich machen.
    Die Behauptung stößt zunehmend auf Widerspruch. Quellen zufolge bestand bereits die Befürchtung, dass die Ernennung von Alexander Comrie zum Nachfolger seines Onkels dem Institut den Vorwurf des Nepotismus eintragen könnte.
    Verletzung
    Bald nach Harold Comries Tod zogen Alexander Comrie und seine Freundin Rebecca Shepherd in das Haus des verstorbenen Direktors, ein Anwesen im Wert von 1,5 Millionen Pfund am exklusiven Citron Square in Islington.
    Dr. Ben Norridge, Spezialist für medizinische Ethik an der Oswestry University, sagte: »Die Therapie mit Expertenzellen ist eine nicht hinreichend erforschte Behandlungsmethode, die nur unter strengen Auflagen angewandt werden sollte und nur, wenn der Patient an einer ganz bestimmten Form von Krebs leidet. Was Comrie junior getan hat, ist eine erstaunliche Verletzung der elementaren medizinischen Ethik. Es verstößt gegen alle Vorschriften. Ich erwarte, dass er dafür zur Rechenschaft gezogen wird.«
    Alexander Comries Vorgehen stellt die BBC vor ein Dilemma, denn er war als Moderator vorgesehen für die Dokumentarsendung über das Altwerden, Warum nicht ewig leben?, die demnächst ausgestrahlt werden soll.
    Trunkenheit
    Im vorigen Jahr wurden Shepherd und Alexander Comrie in den Medien als »Traumpaar der Wissenschaft« gefeiert.
    Bevor sie kürzlich zur Leiterin einer globalen Anti-Malaria-Kampagne aufstieg, unternahm Shepherd, die Tochter des ermordeten Helden des Special Boat Service, Captain Gregory Shepherd, mit Erfolg den Versuch, einen Impfstoff gegen die Krankheit zu entwickeln.
    Sie ist die Schwester von Ritchie Shepherd, dem Produzenten von Teen Makeover und früheren Frontmann der Lazygods.
    Seit ihrem Einzug in das Haus von Alexander Comries verstorbenem Onkel haben er und Shepherd sich angeblich über den gut bestückten Weinkeller mit erlesenen Tropfen hergemacht, die der frühere Institutsdirektor ihnen persönlich vermachte.
    Nachbarn sprechen von einer Reihe lautstarker spätnächtlicher Partys. Comrie und Shepherd wurden dabei gesehen, wie sie eines Nachts angetrunken und singend mit dem Fahrrad den Platz vor dem Haus umrundeten, begleitet von Alexander Comries Bruder Douglas, einem Briefträger.
    72
    Den restlichen Tag über kam es Alex so vor, als ob alle – Bec, seine Kollegen, seine Eltern, Freunde von verschiedenen Kontinenten, Leute, die ihn kannten und die Harry gekannt hatten – auf seiner Seite wären. Am Montag wurden Rechtsanwälte hinzugezogen. An ihnen bemerkte Alex die Fähigkeit, einen Raum zu betreten und ohne ersichtliche Anstrengung zu bewirken, dass alle Anwesenden vor ihnen zurückwichen. Er wurde von der Polizei verhört. Die Polizisten ärgerten sich, das auf Druck der Moral Foundation tun zu müssen, und ließen ihren Ärger in Form einer Strenge an Alex aus, die jeder Lockerungsversuch seinerseits nur noch verschärfte.
    Die Kuratoren befragten ihn im Sitzungssaal. Auf dem überlebensgroßen Porträt hinter ihren Köpfen ließ Belford seinen Blick in die Ferne schweifen, und im Laufe der Befragung schaute Alex immer wieder auf den ausgebeulten blauen Anzug, den weißen Schnurrbart und die wasserblauen Augen des Institutsgründers. Ihm schien, dass der Riese