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Liebe und andere Schmerzen

Liebe und andere Schmerzen

Titel: Liebe und andere Schmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrg. Jannis Plastargias
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Träumte ich? So etwas gab es doch gar nicht … oder etwa doch? Aber sie war direkt hier vor mir und ich träumte auch nicht, wie mir das Zwicken in den Arm bewies.
    »Du bist echt?«, hauchte ich und näherte mich dem kleinen Wesen mit einem Finger.
    Doch die Kleine schlug mir einfach auf den Finger und spottete piepsend: »Natürlich bin ich echt. Genauso echt wie du, Mensch.«
    »Eine Fee«, staunte ich trotzdem weiter und sah wie die Kleine die Augen verdrehte.
    »Ja. Also wärst du jetzt so freundlich mir bei meinem Flügel zu helfen?«, fragte sie und drehte den Kopf zu ihrem hängenden, schillernden Flügel. Ich schluckte etwas.
    So etwas wie Feen gab es doch nur in der Fantasie – dafür war ich zu realistisch und mir war auch meine Zeit zu schade. Oder war ich ohnmächtig? Nein, gewiss nicht.
    »Hey. Starr nicht so und hilf mir endlich«, piepste sie mich kampflustig an.
    Sofort streckte ich meine Hand aus und nahm den hängenden Flügel zwischen die spitzen Finger.
    »Aua, vorsichtig«, keifte sie und ich versuchte vorsichtiger zu sein.
    Hastig sah ich mich um und nahm ein dünnes Band, das auf dem Küchentisch lag. Ich band es ihr um den Körper, so dass sie den Flügel stillhalten musste. Jetzt hatte ich sie wenigstens etwas verarztet, auch wenn ich nicht wusste, ob das reichte oder richtig war, doch die Kleine beschwerte sich nicht.
    »Wie heißt du Mensch eigentlich?«, fragte sie auffordernd.
    »Ti … Tina«, entkam es mir, noch immer unsicher wie ich damit umgehen sollte.
    »Ti … Ti … Tina«, äffte sie mich nach und seufzte, während sie sich durchs Haar strich.
    »Ich bin Nifa, eine Glücksfee, und da du mich von da draußen gerettet hast, erfülle ich dir einen Wunsch. Überleg ihn dir aber gut, denn ich werde ihn nicht ändern oder zurücknehmen können«, bot sie mir tatsächlich etwas gelangweilt an.
    Einen Wunsch wollte Nifa mir erfüllen? Aber so etwas ging doch nicht so einfach.
    »Wie soll das funktionieren?«, fragte ich nach, was Nifa erneut seufzen ließ.
    »Ich bin eine Glücksfee – und was machen Glücksfeen? Richtig, sie verteilen Glück. Daher kann ich dir einen Wunsch erfüllen. Mit Glück«, erklärte sie gedehnt.
    Ich verstand schon, was sie meinte. Aber was sollte ich mir wünschen? Ich war so verwirrt und verwundert, dass mir absolut nichts einfallen wollte.
    »Lass dir Zeit beim Überlegen. Bis mein Flügel wieder heile ist, muss ich eh hier bleiben. Hast du ein Bett für mich?«, fragte Nifa und sah mich auffordernd an.
    Kurz zögerte ich, nickte dann aber und hielt ihr die flache Hand hin. Sie nahm das Angebot an und kletterte darauf. Sie hielt sich dabei am Daumen fest, um nicht umzufallen. So trug ich sie nach oben in mein Schlafzimmer, wo ich sie auf dem Nachttisch absetzte. »Einen Moment«, damit verließ ich das Schlafzimmer und betrat ganz leise das Kinderzimmer. Dort stand nämlich ein großes Puppenhaus. Ted mochte vielleicht ein Junge sein, doch er liebte das Puppenhaus. Ich nahm leise das Bettchen heraus und verließ das Zimmer wieder.
    »Reicht dir das?«, fragte ich Nifa, als ich zurück war, und stellte ihr das Bettchen auf den Nachttisch. Diese umrundete eben jenes und ich konnte sie noch einmal mustern. Vor allem ihre Flügel auf dem Rücken leuchteten hell, was sehr schön aussah. So wie man sich eine Fee vorstellte, nur dass diese hier etwas pummelig war.
    »Ja, ist in Ordnung. Also, leg dich hin. Mach das Licht aus und denk beim Schlafen über deinen Wunsch nach«, teilte sie mir recht zufrieden mit und legte sich in das Puppenhausbettchen.
    Ich selbst verschwand noch kurz ins Badezimmer und machte mich für die Nacht fertig.
    Als ich im Bett lag, sah ich im Dunkeln an die Decke über mir. Ein Wunsch. Was sollte ich mir wünschen, das mit Glück zu erfüllen war? Über diesen Gedanken hinweg schlief ich ein.
    Am nächsten Morgen wurde ich durch etwas Piepsendes geweckt. Ich dachte im ersten Moment, es wäre mein Wecker und schlug mit der Hand auf den Nachttisch, auf dem ich den Wecker vermutete. Doch das Piepsen wurde lauter und protestierender, so dass ich die Augen öffnete und ein pinkes Wölkchen erblickte. Seit wann waren Wolken pink?
    Einmal blinzeln und aus der Wolke wurde ein Kopf. Es waren Nifas Haare. Dann war das also doch kein Traum gewesen. Mir müde über die Augen reibend, setzte ich mich auf und gähnte verhalten.
    »Na, endlich bist du wach. Ich habe Hunger und ein Bad könnte ich auch gebrauchen«, lieferte Nifa mir auch schon ihre

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