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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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hatte.
    »Könnte sein, dass ich nie mehr Meeresfrüchte esse«, bemerkte Cal, als er ihr die Wagentür öffnete.
    »Ja, aber wenn mit Fischen irgendwie Geld zu verdienen ist, wird Harry dir im hohen Alter den Lebensunterhalt damit finanzieren«, erwiderte Min, versuchte zu ignorieren, wie nahe er ihr war, und stieg ein.
    Als auch Cal im Wagen saß, fragte Min: »Und, Harry, wie steht's da hinten?«
    »Kriege ich einen Donut?«, fragte Harry und blickte wieder jämmerlich drein.
    »Harrison«, erwiderte Cal, »du treibst es zu weit.«
    »Fahr uns zu Krispy Kreme«, verlangte Min, und Cal verdrehte die Augen und fuhr los.
    Als sie ankamen, blickte Harry Min mit Eulenaugen an. »Darf ich zwei essen?«
    »Harry«, mahnte Cal.
    »Ja«, antwortete Min. »Heute darfst du zwei essen.«
    »Das ist ein Fehler«, murmelte Cal, aber er ging mit ihnen hinein, und sie tranken Milch und aßen warme Donuts mit Schokoladenüberzug und sprachen über Fische, und Min musste an den Picknicktisch denken und versuchte, ihre Atmung unter Kontrolle zu halten. Nachdem Harry seinen zweiten Donut verputzt hatte, blickte er nicht mehr jämmerlich drein.
    Als sie wieder zum Wagen zurückgingen, sagte Cal zu Min: »Setz du dich auf den Rücksitz.«
    »Okay«, erwiderte Min, stieg ein und fragte sich, warum sie dorthin verbannt wurde. Vielleicht hatte Cal das Verlangen in ihren Augen gesehen und wollte sich schützen.
    Harry war noch etwa fünf Minuten lang vergnügt wie ein Fink, dann wurde er allmählich grün im Gesicht.
    »Ah ja«, machte Cal und hielt am Straßenrand.
    Harry öffnete die Tür und gab zwei Donuts und einen Viertelliter Milch von sich.
    »Ach Schatz«, rief Min bekümmert und schuldbewusst. »Das tut mir Leid.«
    »Das war's wert«, beschwichtigte Harry und wischte sich den Mund. »Und die Bratwurst habe ich behalten.«
    Cal reichte ihm eine Flasche Evian-Tafelwasser. »Spül deinen Mund aus. Zweimal.«
    »Woher hast du denn das?«, fragte Min, während Harry spülte und ausspuckte.
    »Hab ich gekauft, als ich die Donuts bezahlte«, antwortete Cal. »Schließlich passiert das nicht zum ersten Mal.«
    Harry setzte sich im Sitz zurück. »Ziemliche Schweinerei da draußen. Soll ich's mit dem Rest Wasser wegwaschen?«
    »Klar«, erwiderte Cal und begegnete im Rückspiegel Mins Blick. »Wir Morriseys spülen den Rinnstein immer mit Evian-Tafelwasser sauber.«
    »Ihr habt wirklich Klasse, Leute«, erklärte Min.
    Als sie in die Zufahrt von Harrys Zuhause einbogen, die ein genaues Abziehbild der Zufahrt bei Cals Eltern war, drehte sich Harry zu Cal um und sagte: »Vielen, vielen Dank.«
    »Bitte, gern geschehen, Harry«, antwortete Cal.
    Dann beugte Harry sich zwischen den Rückenlehnen hindurch und flüsterte: »Und vielen Dank für die Donuts.«
    »War mir ein Vergnügen«, flüsterte Min zurück. Dann beugte sie sich noch weiter vor und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich habe dich lieb, Harry.«
    Er strahlte sie an und warf dann seinem Onkel einen Blick der Überlegenheit zu.
    »Harrison, wenn du versuchst, mir meine Freundin auszuspannen, kriegst du Ärger«, erklärte Cal.
    Harry grinste breit und stieg aus. »Bis dann«, rief er und knallte die Tür zu.
    »Er ist noch ein bisschen jung für dich, findest du nicht?«, fragte Cal und begegnete ihrem Blick im Rückspiegel.
    Min schluckte. »Ja, aber er ist ein Morrisey. Diesem Charme kann man nicht widerstehen.«
    »Tja, ich fand es ganz besonders charmant, wie er in den Straßengraben gekotzt hat«, versetzte Cal. »Möchtest du wieder nach vorn zu mir umsteigen?«
    »Irgendwie gefällt's mir hier hinten«, versetzte Min und hob die Nase. »Nach Hause, Morrisey.«
    »Na los, Dobbs, hoch mit dem Hintern und hierher«, befahl Cal, und Min lachte und kletterte nach vorn.
    Als sie wieder auf der Straße waren, fragte sie: »Meinst du, er ist okay?«
    »Sicher«, erwiderte Cal. »Harry ist es gewöhnt, sich zu erbrechen.«
    »Ich meine, das Spiel.«
    »Ja«, antwortete Cal. »Er wird sich in den seltsamsten Momenten wieder daran erinnern, aber er wird damit zurechtkommen. Er hat ja Hilfe bekommen. Alle um ihn herum haben ihm gesagt, dass er schwer in Ordnung ist. Und Bink kümmert sich zu Hause darum. Nur ist es hart, wenn dir dein eigener Vater sagt, dass du dumm bist.«
    »Allerdings«, stimmte Min zu und empfand abgrundtiefen Hass auf Jefferson Morrisey. »Und wie geht's dir?«
    »Mir? Gut.«
    »Gut«, seufzte Min. Sie fand, dass sie schon zu lange im eigenen Saft schmorte. Jetzt war

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