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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Maschendraht und berührten ihre.
    »Das vorhin hat böse Erinnerungen zurückgebracht.«
    »An deinen Vater.« Min legte ihre Finger über seine, weil es sich so gut und richtig anfühlte, ihn zu berühren. »So viel habe ich verstanden. Ist Harry in Ordnung?«
    »Nein«, antwortete Cal. »Aber er wird's überstehen.«
    »Ich weiß nicht, ob das auf Reynolds auch zutrifft«, meinte Min. »Bink sah aus wie der Todesengel.«
    »Sie wird ihm gehörig den Kopf waschen«, erwiderte Cal. »Aber das hilft Harry nicht viel.«
    »Warum hat sie ihn überhaupt geheiratet?«, platzte Min heraus. »Tut mir Leid, aber …«
    »Er hat sie mit seinem Charme bezirzt.« Cal lächelte sie schwach an. »Er lernte sie am College kennen, warf einen Blick auf ihr Vermögen und wickelte sie nach allen Regeln der Kunst ein. Sie hatte keine Chance.«
    Min stellte sich Bink am College vor, eine erschreckte, kleine Eule, die dem strahlenden, großartigen Reynolds begegnete. »Und warum bleibt sie bei ihm?«
    »Weil er sie inzwischen liebt«, erklärte Cal. »Harrys Geburt hat ihn verändert. Zu seinem Vorteil.«
    »Verdammt«, entfuhr es Min. »Wie war er denn vorher?«
    »Ein charmanter Bastard.« Cals Miene war wieder grimmig, als er zu ihr hinunterblickte. »Wie alle Morriseys.«
    »Du nicht«, widersprach Min.
    »Ach, Schatz, manchmal schon«, erwiderte Cal traurig. »Mehr, als du dir denken kannst.«
    »Ich habe das nie bei dir erlebt«, erwiderte Min.
    »Weil ich bei dir kein Bastard war«, erklärte Cal. »Du hast mir das frühzeitig ausgetrieben.«
    Min grinste. »Na ja, du hast es provoziert, Charmebolzen.«
    »Danke, dass du heruntergekommen bist«, sagte er sanft. Da rief Tony nach ihm, und er kehrte zum Spielfeld zurück.
    Min ging zu Bonnie und setzte sich neben sie, und erst als Bonnie die Arme ausstreckte und ihre Hände auf Mins legte, wurde ihr bewusst, dass sie zitterte.
    »Und, wie stehen die Aktien?«, fragte Bonnie.
    »Diese Märchensache«, erwiderte Min, »ist nichts für Kinder.«
    Nach dem Spiel ging Min zum Parkplatz und fand Harry auf dem Rücksitz von Cals Wagen. Cal lehnte an der Beifahrertür und wartete auf sie. Stürze dich nicht auf ihn , ermahnte sie sich selbst. Harry ist hier .
    »Und was jetzt?«, fragte sie.
    »Wir fahren zum Mittagessen«, antwortete Cal und richtete sich auf. »Und wir werden viel Elvis hören, denn dank dir ist das jetzt Harrys Lieblingsmusik.« Er öffnete ihr die Wagentür.
    »Harry hat eben einen guten Geschmack«, versetzte Min mit vorgerecktem Kinn. Sie glitt auf den Beifahrersitz und sagte: »Hey Fischmann, ich höre gerade, dass wir ins Diner zum Essen fahren. Und die ganze Zeit Elvis hören.«
    Harry nickte.
    »An deiner Stelle würde ich Junk-Food verlangen«, empfahl ihm Min. »Sag einfach, du möchtest eine Bratwurst. Sieh zu, dass du aus dem Alten jetzt rausholst, so viel du kannst.«
    Harry blickte überrascht drein und nickte dann.
    »Fertig, Harry?«, rief Cal, als er eingestiegen war.
    Harry nickte ernst. »Kriege ich eine Bratwurst zum Mittagessen?«
    »Was?«, rief Cal und drehte sich zu ihm um.
    Harry blinzelte ihn jammervoll an.
    »Minerva«, begann Cal und sah ihr direkt in die Augen. »Du bringst meinen Neffen auf dumme Gedanken.«
    »Ich?« Min lächelte ihn unschuldig an. »Nein, nein. Aber schließlich vertilgen die Amerikaner zwanzig Milliarden Hot Dogs pro Jahr, und ich finde, Harry sollte wenigstens einen einzigen kriegen.«
    »Genau«, bekräftigte Harry von hinten.
    »Zwanzig Milliarden«, wiederholte Cal und begann zu lachen. Min entspannte sich ein wenig.
    Als sie auf die Straße eingebogen waren, blickte Min über ihre Rückenlehne hinweg Harry an. »Und was gibt es Neues aus der Welt der Fische?«
    »Trägst du die Fischschuhe?«, fragte Harry.
    »Nein«, erwiderte Min. »Ich habe neue. Glaspantoffeln mit Kirschen über den Zehen.«
    Cal warf einen Blick auf ihre Füße. »Die sind gut«, meinte er nach einer Weile. »Aber es sind keine Fische.«
    Harry nickte.
    »Dann erzähle mir mal was über Ichthyologie«, forderte Min ihn auf, und das tat Harry dann auch die nächsten zwei Stunden lang. Min versuchte, sich davon fasziniert zu zeigen, die meiste Zeit aber überlegte sie, wie sie Cal dazu bringen konnte, sie zu berühren. Irgendwo. Sie würde sich auch über ein Tätscheln ihres Kopfes freuen. Für den Anfang. Aber selbst mit der Ablenkung durch Cal wusste Min nach dem Mittagessen mehr über Fische, als sie je für möglich gehalten

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