Liebe und andere Zufalle
Wette ist ganz unwichtig …«
»Unwichtig?«, echote Cal. » Wie dumm bist du eigentlich? «
»Hey, hey«, rief Min warnend. »Ich weiß, dass das bei dir ein wunder Punkt ist, aber versuche, dich zusammenzureißen. Ich liebe dich, und du weißt, dass ich dich liebe, aber ich habe jetzt keine Zeit, um mich umdichzu kümmern wie um ein Baby…«
» Wie um ein Baby ?« Cal biss die Zähne zusammen, um sie nicht anzubrüllen, weil sie ihn hintergangen hatte und weil er sie noch immer verzweifelt begehrte. Bloß raus hier , dachte er und erklärte steif: »Na gut, du brauchst dich überhaupt nie mehr um mich zu kümmern .«
»Was?« Dann begann sie zu nicken, und ihr Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Ah ja, ich verstehe. Natürlich . Du machst dich dünn. Du Bastard . Du hast gekriegt, was du wolltest, schließlich habe ich gesagt ›Ich liebe dich‹, und jetzt ist das Spiel aus und du verdrückst dich. Ich wusste doch, dass du das tust. Ich wusste, dass du das irgendwann tust .«
»Hier geht's nicht um mich«, entgegnete Cal und blickte ihr nicht in die Augen.
»Also bitte «, schnappte Min. »Hier geht's nur um dich. Hundert Prozent deiner Beziehungen hören auf, weil du wegrennst. Du greifst nach jeder Entschuldigung, die sich bietet …«
»Hey«, ertönte da Tonys Stimme, und beide wandten sich um und sahen ihn im Türrahmen stehen, wütender, als Cal ihn je gesehen hatte. »Ich weiß nicht, was zur Hölle ihr hier treibt, aber was es auch ist, es ist unwichtig im Vergleich zu dem, was die Kleine da drin gerade durchmacht. Ihr könnt noch euer ganzes Leben lang streiten, aber sie braucht euch jetzt.«
»Erzähle Min, dass ich nicht mit David gewettet habe, sie ins Bett zu kriegen«, verlangte Cal.
Tony blickte Min verärgert an. »Er hat nicht darauf gewettet.«
»Ich habe aber gehört, wie er der Wette zugestimmt hat«, entgegnete Min. »David sagte, dass er das grau karierte Kostüm in einem Monat ins Bett kriegen müsste, und er sagte ›Kinder … spiel‹.« Sie blickte von Tony zu Cal. »Oh.«
» Ich habe ›Kinderspiel‹ gesagt«, erwiderte Tony. »Und ich hatte Unrecht. Egal. Streitet euch später deswegen. Jetzt bewege deinen Hintern wieder da hinein und steh deiner Schwester bei. Deine Mutter hat ihr den Champagner weggenommen, weil er zu viele Kalorien hat, und diese verdammte Brautjungfer in Grün kichert unaufhörlich vor sich hin.«
»Du hast Recht«, stimmte Min ihm zu und kam zur Tür. »Aber wir werden später nicht mehr darüber streiten, weil Calvin beschlossen hat, es sei Zeit für ihn, sich aus dem Staub zu machen .«
»Soll das ein Witz sein?«, stieß Tony hervor und blickte beide vorwurfsvoll an. »Ihr beiden seid doch die größten Babys, die ich je erlebt habe.«
»Wie bitte?«, rief Min und blieb stehen.
»Hier meine Kurzfassung«, verkündete Tony, zu Min gewandt. »Du bist eine männerhassende Keifzange, und er ist ein Feigling, der Angst vor Frauen hat.« Er blickte Cal an. »Kommt endlich mal darüber hinweg, ja?«
» Zur Hölle mit euch beiden «, fluchte Min und kehrte zu ihrer Schwester zurück, während Cal auf Tony losging.
»Die sind doch alle gleich«, sagte Nanette gerade zu Diana, als Min, kochend vor Wut, zu ihnen stieß. »Du kannst keinem trauen.« Sie gestikulierte unsicher mit dem Champagnerglas in ihrer Hand. »Erst sagen sie, dass sie dich lieben, und dann …«
Min nahm ihr das Glas aus der Hand. »Hier«, sagte sie und hielt es Diana hin. »Heute Abend trinken wir noch etwa zwölf Flaschen von dem Zeug, also fang gleich damit an.«
»Weißt du auch, wie viele Kalo …«, begann Nanette.
» Hör mal zu, du «, fuhr Min sie an. »Du gehst jetzt nach Hause und wirfst jede verdammte Modezeitschrift in den Müll. Du musst das ganze Zeug loswerden, sonst wird sich nie etwas ändern.«
Nanette straffte sich. »Nur weil du nicht abnehmen willst, heißt das nicht, dass Diana auch noch fett werden muss.«
»Ich bin nicht fett , Mutter«, entgegnete Min. »Aber wenn wir schon mal beim Thema sind: Ich sehe nicht, dass fünfund fünfzig Jahre ohne Essen dich besonders glücklich gemacht hätten. Geh nach Hause und iss endlich etwas, um Himmels willen.« Sie blickte sich suchend um. »Wo sind die verdamm ten Kuchenschachteln?«
»Ich hole sie«, versprach Roger und hastete davon.
»Ich finde, das ist sehr vernünftig«, mischte Schnief sich ein und strahlte Min an.
»Und du «, fuhr Min sie an. »Hau ab und lach dir woanders ins Fäustchen. Geh am besten
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