Liebe und andere Zufalle
… «
»…dass du sie zum Abendessen abschleppen kannst«, fuhr Shanna fort.
Cal setzte sich.
»Und sie dachte, du hättest versucht, sie wegen einer Wette ins Bett zu kriegen, und zum Schluss, mitten in einer Katastrophe, stehst du ihr nicht zur Seite, sondern verschwindest gemeinsam mit deiner superattraktiven Exfreundin von der Bildfläche.«
»Kommt nicht gut«, bemerkte Linda.
»Ach, verflucht.« Cal ließ wieder den Kopf in seine Hände sinken. »Ich kann's kaum glauben, dass ich darauf reingefallen bin. Dass dieses Arschloch David Fisk das mit mir machen konnte. Ich bin wirklich dumm.«
»Nur dieses eine Mal«, beruhigte Shanna ihn. »Aber das kommt schon in Ordnung. Du musst nur die Wette sausen lassen. Ist doch kein Problem, du schluckst einmal deinen Stolz runter und verlierst zehn Eier.«
»Zehntausend Eier«, berichtigte Cal.
»Mann«, stieß Linda hervor und richtete sich auf. »Das ist ja wie Kabelfernsehen.«
»Du hast mit David um zehntausend Eier gewettet, dass du Min ins Bett kriegst?«, fragte Shanna ungläubig.
Cal verdrehte die Augen. »Hört mir hier eigentlich irgend wer zu?«
»Er hat die Wette nicht abgeschlossen«, sagte Linda zu Shanna.
» Danke «, ächzte Cal.
»Aber jeder weiß von der Wette«, beharrte Shanna. »Jeder hat das im Kopf, und wenn du vorher mit ihr schläfst … wann ist die Wette vorbei?«
»Morgen Abend gegen neun Uhr, oder neun Uhr dreißig, ich weiß nicht genau«, antwortete Cal und versuchte, sich zu erinnern, wann sie diese verdammte Wette eingegangen wa ren. Nicht eingegangen waren. Jesus Christus, jetzt passierte es ihm auch schon.
»Ist sie es dir wert, zehntausend Dollar zu verlieren?«
»Verdammt, ja«, antwortete Cal.
»Na also, da hast du's. Ruf sie an und sage ihr, dass du sie sehen möchtest, nachdem du die Wette verloren hast.« Shanna verschränkte resolut die Arme. »Und pass auf, dass nicht ich hinüberkomme und es für dich tue.«
»Tun Sie's«, redete Linda Cal zu. »Das ist auf eine perverse Art romantisch.«
»Vielen Dank«, erwiderte Cal. »Auf dieses Schlusswort hin gehe ich jetzt nach Hause.« Er erhob sich und ging, wobei er Shannas » Cal « ignorierte.
Shanna hat Unrecht , sagte er sich selbst, während er sich ein weiteres Glas Scotch einschenkte, aber der Gedanke überzeugte ihn selbst nicht. Er schloss die Augen, dachte an Min und versuchte sich in Erinnerung zu rufen, dass alles Betrug war, aber er hörte immer wieder ihr »Ich liebe dich«, und er wusste, dass das die Wahrheit war.
»Ach, verflucht «, murmelte er, und als es an der Tür klingelte, riss er sie auf, bereit, Shanna abzuwehren, wenn sie noch weiter über Min philosophieren wollte.
Doch es war Cynthie, die in ihrem blauen Trägertop und schwarzen Minirock heißer denn je zuvor aussah. Sie hob ihm ihr Gesicht entgegen, und ihr glänzendes, dunkles Haar schwang lose zurück. »Ich weiß, dass du wütend und durcheinander bist«, sagte sie sanft. »Und ich will nicht, dass du alleine bist.«
»Ich bin in Ordnung«, entgegnete er, als sie näher trat.
»Nein, bist du nicht«, beharrte sie. »Sie hat dir sehr wehgetan.« Sie hielt eine Flasche Glenlivet in die Höhe. »Na komm, sprechen wir darüber. Dann fühlst du dich besser.«
Sie würde alles tun, was ich will , dachte Cal. Und die Welt ist voller Frauen wie sie. Warum brauche ich Min?
Cynthie lächelte liebreizend und warmherzig zu ihm auf. »Darf ich reinkommen?«
»Nein«, lehnte Cal ab. »Ich muss jetzt telefonieren.«
15
Cynthie erwiderte: »Ich kann warten«, und Cal erinnerte sich, wie Min zu ihm gesagt hatte: ›Du lernst die Frauen kennen, wie sie in ihrem Inneren sind, und dann verlässt du sie.‹« Cynthie lächelte ihn an, Sehnsucht in ihren Augen, und er dachte: Ach, verdammt .
Aber er schüttelte den Kopf. »Es tut mir Leid. Jemand hat mir klar gemacht, was ich dir angetan habe. Es tut mir wirklich Leid. Ich wollte dir nie wehtun, ich wollte überhaupt niemandem wehtun, aber ich wollte dich auch nie heiraten.«
Cynthie holte tief Luft und nickte. »Das ist schon in Ordnung, ich kann warten …«
»Und es gibt da jemand anderen«, fuhr Cal fort, so behutsam er konnte. Es tut mir Leid, aber ich liebe eine andere Frau.«
Sie zuckte zusammen. »Nein. Du liebst mich.«
»Das habe ich nie gesagt, und das weißt du auch.«
»Ja, aber trotzdem liebst du mich.« Sie packte die Flasche fester. »Du weißt es nicht, aber du tust es. Wir passen einfach perfekt zueinander.«
Er schloss
Weitere Kostenlose Bücher