Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
Vom Netzwerk:
Fenster zu, und aus dem CD-Gerät erklang Elvis Costellos Song »The Angels Wanna Wear My Red Shoes«. Cal ließ eine Arbeitsmappe auf die mattierte Glasplatte seines Schreibtischs fallen, holte sich eine Tasse Kaffee und zog seinen Designerstuhl unter dem Tisch hervor, bereit, sein Bestes zu tun, um die Welt für verzweifelte Seminarteilnehmer etwas erträglicher zu machen.
    Tony kam zur Tür herein und schlug ihm auf die Schulter. »Nett gelaufen, gestern. Sag mir, dass du gewonnen hast.«
    »Wovon redest du?«, fragte Cal.
    »Von der Wette mit David«, erwiderte Tony. »Die über das grau karierte Kostüm. Sag mir, dass du gewonnen hast.«
    »Na sicher.« Cal ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen. »Du hast doch gesehen, dass sie mit mir fortgegangen ist.«
    »Stimmt, stimmt. Ich hätte es wissen müssen. Sagst du es David, oder soll ich?«
    »Was denn?« Cal schaltete seinen Mac ein und drückte eine Taste, um seine E-Mails abzufragen.
    »Na, dass du mit dem Kostüm geschlafen hast.«
    »Was?«, rief Cal, während er mit schmalen Augen auf den Bildschirm starrte und Elvis ihm im Hintergrund Schützenhilfe leistete. »Das habe ich natürlich nicht.«
    »Ach«, meinte Tony und nickte. »Na, du hast ja noch einen Monat Zeit.«
    »Tony«, erwiderte Cal, während die Liste eingegangener E-Mails auf dem Bildschirm erschien, »keine Ahnung, wovon du sprichst, aber du verschwendest eindeutig meine Zeit.«
    »Du hast gegen David gewettet, dass du das Kostüm innerhalb eines Monats ins Bett kriegst«, erklärte Tony mit großer Geduld. »Und ich könnte das Geld auch gut gebrauchen, also wenn du …«
    »Nein«, widersprach Cal, »diese Wette habe ich nicht abgeschlossen.«
    »David glaubt aber, dass sie gilt«, meinte Tony.
    »Nein, glaubt er nicht«, wehrte sich Cal. »Sobald er wieder nüchtern ist, glaubt er nicht mehr, dass er zehntausend Dollar dagegengesetzt hat, dass ich eine vollkommen Fremde ins Bett kriege. Könnten wir jetzt mal an die Arbeit gehen? Da winkt dir ebenfalls Geld. Die bezahlen uns für dieses Zeug.«
    Er schob die Arbeitsmappe über den Tisch Tony zu, der sie aufnahm und flüchtig durchblätterte. »Kinderspiel«, meinte er und machte sich auf den Weg zu seinem Schreibtisch. »Ach, nur zu deiner Information, Cynthie ist gestern Abend gemeinsam mit David verschwunden.«
    »Ich wünsche ihnen viel Glück.« Cal wandte sich wieder seinen E-Mails zu.
    »Macht dir das nichts aus?«, fragte Tony.
    »Warum lässt du mich heute Morgen eigentlich nicht in Ruhe?«, fragte Cal mit Schärfe in der Stimme.
    »Ich möchte nur sicher sein, dass du nicht zu ihr zurückgehst«, erklärte Tony. »Meine Zukunft steht da auf dem Spiel.«
    »Wieso denn das?«, fragte Cal.
    »Na ja, erst heiratest du«, begann Tony und hockte sich auf die Ecke von Cals Schreibtisch. »Du bist ja bei allem der Erste. Und danach heiratet Roger, und ihr zieht beide in irgendeinen Vorort. Und Roger heiratet sicher eine, die genauso zugeknöpft ist wie er, und das heißt, dass ich dann bei dir leben muss, und weil Cynthie mich nie leiden konnte, wäre es schwierig, ihr das schmackhaft zu machen.«
    »Mir genauso«, versetzte Cal. »Los, runter von meinem Tisch.«
    »Ich würde natürlich nicht mit euch zusammen leben, nicht im gleichen Haus«, wehrte Tony ab. »Ich stelle mir ein nettes, kleines Apartment über der Garage vor. Das wäre doch güns tig für dich. Du könntest rüberkommen und Football ansehen und dich besaufen und musst nicht mehr Auto fahren. Und ich könnte babysitten, wenn du mit deiner Frau ausgehen willst.«
    »Erstens«, hub Cal an, »werde ich nicht heiraten, also vergiss das mit der Frau. Zweitens, wenn ich so blöd wäre, zu heiraten, würde ich keine Kinder bekommen. Und drittens, wenn ich so blöd wäre, zu heiraten und Kinder zu bekommen, würde eher die Hölle einfrieren, als dass ich dich babysitten lasse.«
    »Na ja, bis dahin wären wir viel reifer geworden«, sinnierte Tony. »Ich würde mich selbst im Moment auch nicht babysitten lassen.«
    »Ich heirate als Erster«, ließ sich da Roger vernehmen.
    Beide wandten sich zu ihm um, und er lächelte ihnen zu, ein blonder, sanftmütiger Riese, der friedfertig im Sonnenlicht saß, das durch die großen Studiofensterscheiben schien.
    »Ich werde Bonnie heiraten«, stellte Roger fest.
    Cal blickte ihn mit gerunzelter Stirn an. »Wer ist Bonnie?«
    »Die Miniblondine, die er gestern Abend kennen gelernt hat«, erklärte Tony angewidert.
    »Ihr Name ist

Weitere Kostenlose Bücher