Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
Vom Netzwerk:
bequemer zu machen. Dabei erhaschte Cal einen Blick auf ihre Schuhe, ein Paar lächerlicher Sandalen, die fast ausschließlich aus Bändern und einer einzelnen hellroten Blüte über dem Spann bestanden. »Abgesehen von Ihren Schuhen.«
    »Machen Sie sich nicht über meine Schuhe lustig.« Min wackelte mit den nagellackroten Zehen unter der Blüte. »Ich liebe diese Schuhe. Liza hat sie mir zu Weihnachten geschenkt.« Sie löste die Bänder, zog die Sandalen aus, stellte sie hinter sich auf den Tisch und streichelte die beiden Blüten, bevor sie sich wieder nach vorn umwandte.
    »Ich kann verstehen, warum Sie sie lieben«, meinte Cal, abgelenkt vom Anblick ihrer Zehen. Dann zog sie ihren Rock darüber, und er setzte hinzu: »Sie sind sehr Elvis-mäßig.«
    »Sie hob die Brauen. » Sie sind ein Elvis-Fan?«
    »Er ist der Beste von allen«, antwortete Cal. »Sie etwa auch?«
    »Absolut.« Min blickte etwas erstaunt drein und meinte dann: »Na ja, es macht irgendwie Sinn. Sie sind schließlich ›The Devil in Disguise‹, der Teufel im Engelsgewand.«
    »Was?«, rief Cal aus, und dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. »Elvis Presley ?«
    »Natürlich, Elvis Presley«, erwiderte Min. »Welchen anderen … ach . ›The Angels want to wear my red Shoes‹. Elvis Costello.« Sie zuckte die Achseln. »Der ist auch gut.«
    Cal schüttelte ungläubig den Kopf. »Ja, allerdings.«
    »Gut, dass dies kein richtiges Date ist«, meinte Min fröhlich. »Sonst würde jetzt ein ganz schrecklich peinliches Schweigen herrschen, weil wir uns beide von dem Schlag erholen müssten.«
    Cal grinste sie an. »Hat es in Ihrem Leben schon jemals peinliches Schweigen gegeben, Dobbs?«
    »Nicht oft«, gab Min zu. »Bei Ihnen?«
    »Nein.« Cal warf das Päckchen mit den Hot Dogs auf die Decke. »Gut. Also Roger und Bonnie. Hier, genehmigen Sie sich dabei schon mal einen Hot Dog.«
    »Einen Hot Dog?«, stieß Min im selben Tonfall hervor, als hätte sie ›Kokain?‹ gesagt. »Das ist alles andere als gut für Sie.«
    »Es sind Proteine«, entgegnete Cal ärgerlich. »Die können Sie ruhig essen. Lassen Sie einfach das Brot weg.«
    »Fett«, widersprach Min.
    »Ich dachte, Fett ist okay für Leute, die auf Kohlenhydrate verzichten«, wandte Cal ein und erinnerte sich an Cynthie, wie sie einen buttertriefenden Shrimp verspeiste.
    »Stimmt, aber ich halte mich an die fettlose Atkins-Diät«, antwortete Min.
    Cal sah sie ungläubig an. »Und was bleibt da noch übrig, das Sie essen dürfen?«
    »Nicht mehr viel«, gab Min zu und betrachtete die Hot Dogs voller Verlangen.
    »Es sind echte Bratwürste«, lockte Cal.
    »Verflucht noch mal«, erwiderte Min.
    »Es ist Samstag«, fuhr Cal fort. »Gönnen Sie sich doch auch mal etwas.«
    »Das haben Sie schon am Mittwoch bei Emilio's gesagt. In dieser Woche habe ich bereits gesündigt.«
    »Samstag ist aber der erste Tag der nächsten Woche. Zeit für die nächste Sünde.«
    Min kaute auf ihrer Lippe, und eine Brise ließ das Blätterdach über ihnen rauschen, hob den Rand ihres Rockes und wehte ihn näher zu ihm.
    »Ich habe Ihnen zum Ausgleich Diät-Cola mitgebracht«, erklärte er und öffnete die Kühltasche. »Außerdem langweilt mich dieses Thema.«
    »Stimmt. Tut mir Leid.« Sie nahm die Cola-Dose, die er ihr entgegenhielt, und öffnete sie mit einem Zischen. »Tut mir wirklich Leid. Es gibt nichts Langweiligeres, als über Essen zu sprechen.«
    »Nein«, widersprach Cal. »Über Essen zu sprechen ist okay. Langweilig ist es, darüber zu sprechen, was man nicht isst.« Er nahm eines der in Wachspapier eingewickelten Brötchen und reichte es ihr. »Hier, essen Sie.«
    Min betrachtete den Hot Dog, seufzte und wickelte ihn aus. »Sie sind wirklich ein Biest.«
    »Weil ich Sie füttere?«, erwiderte Cal. »Wie kann das schlecht sein? Wir sind Amerikaner, wir sollten gut essen. Das ist die amerikanische Lebensart.«
    »Hot Dogs stehen für die amerikanische Lebensart?«, fragte Min und hielt dann inne. »Na ja, wahrscheinlich tun sie das. Genauso wie Baseball und Apfelkuchen.«
    »Baseball können Sie kriegen«, bot Cal an und biss in seinen Hot Dog.
    Min blickte aus schmalen Augen sein Trikothemd an. »Ist das nicht ein Baseballhemd?«
    »Ja«, erwiderte Cal. »Als Buße für meine Sünden bringe ich samstagvormittags Kindern bei, auf Baseballfeldern herumzurennen. Eines Tages wird Ihr Ehegatte das Gleiche tun, und Sie werden auf der Tribüne sitzen und kleine Rabauken anfeuern. Das ist der Preis,

Weitere Kostenlose Bücher