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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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»Wäre doch gelacht«, murmelte sie und packte eine Sprühdose Olivenöl ein. Pilze bestanden fast nur aus Wasser, also durfte sie die auch verwenden, und dann fehlte nur noch der Marsala, den sie in der Abteilung für Kochweine fand. Entschlossen ließ sie die Brotabteilung links liegen und brachte, von Triumphgefühlen erfüllt, die Kasse hinter sich. Zuhause schlüpfte sie in ihren bequemen Sweater, warf den CD-Spieler an und sang aus voller Kehle mit Elvis mit, als sie begann, in der Küche zu hantieren.
    Eine Stunde später begann Elvis von neuem mit dem ersten Lied, und Min starrte auf die Katastrophe in ihrer einzigen Pfanne und fragte sich vergeblich, was sie falsch gemacht hatte. Sie hatte das Hühnchenfleisch in der Teflonpfanne angebraten und dann alle anderen Anweisungen befolgt, aber es sah seltsam aus und schmeckte höllisch. Einen Augenblick lang klopfte sie gedankenverloren mit dem Pfannenheber auf die Herdkante und überlegte. Na gut, ich bin eben keine Kö chin. Aber trotzdem habe ich ein gutes Essen verdient . Sie ließ den Pfannenheber fallen und ging zum Telefon.
    »Emilio?«, begann sie, als er sich meldete. »Liefern Sie auch aus?«
    Das Parker-Seminar erwies sich als die größte Katastrophe, die Morrisey, Packard, Capa je erlebt hatten, und das lag in erster Linie daran, dass die zuständige Sekretärin ihnen ständig geänderte Informationen zukommen ließ. »Ich faxe Ihnen noch schnell ein paar Informationen rüber«, kündigte sie telefonisch an. »Quetschen Sie's einfach noch irgendwie rein.«
    »Diese verdammte Ziege gehört in den Kochtopf«, tobte Tony, nachdem sie Dienstag zehn Minuten vor fünf Uhr angerufen hatte. »Ich bin heute Abend mit Liza verabredet.«
    »Ich bleibe hier und kümmere mich um das Fax«, erbot sich Roger. »Bonnie versteht das schon.«
    »Du gehst nach Hause, ich bleibe«, bestimmte Cal. »Ich habe keine Verabredung, und ich bin auch zu müde, um noch etwas zu unternehmen.«
    Tony und Roger verschwanden, beide in Vorfreude auf eine warmherzige Frau, und Cal las das Fax durch und stellte das Seminarpaket ein weiteres Mal um, wobei er versuchte, Dankbarkeit dafür zu empfinden, dass niemand ihn erwartete, dass keine Frau Ansprüche an seine Zeit und seine Aufmerksamkeit stellte. Um sieben Uhr schaltete er erleichtert seinen Computer ab und stellte fest, dass ihm der Magen knurrte.
    Es schien eine gute Idee, zu Emilio zu gehen.
    »Sag nichts«, empfing ihn Emilio, als er durch die Schwingtür die Küche betrat. »Chicken Marsala.«
    »Von Chicken Marsala habe ich für eine Weile genug«, entgegnete Cal. Da klingelte das Telefon. Emilio drehte sich nach dem Apparat um, und Cal fuhr fort: »Irgendetwas Einfaches. Tomaten mit Basilikum auf Spaghetti …« Nein. Vierzig Prozent aller verkauften Pasta waren Spaghetti. Keine Phantasie. »Nein, lieber Fettuccine …«
    Er hielt inne, als Emilio beschwörend seine Hand hob und »Bei Emilio's« in den Hörer sprach. Emilio lauschte, warf dann über die Schulter hinweg einen Blick auf Cal und antwortete: »Normalerweise liefern wir nicht aus, aber für einen ganz besonderen Gast machen wir eine Ausnahme. Chicken Marsala, ja? Nein, nein, überhaupt kein Problem. Sie können dem Lieferjungen ja ein gutes Trinkgeld geben.«
    Er legte auf und lächelte Cal an. »Das war Min. Sie möchte Chicken Marsala. Du könntest es ihr nach Hause liefern.«
    »Was?«, meinte Cal verdutzt.
    »Du weißt, wo sie wohnt. Liegt wahrscheinlich sowieso auf deinem Weg.«
    »Es liegt nicht auf meinem Weg. Es liegt auf niemandes Weg, ausgenommen Gottes Wege. Sie wohnt verdammte achtundfünfzig steile Stufen hoch. Wie kommst du darauf, dass ich das tue?«
    Emilio zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht. Sie hat angerufen, du bist gerade hier, ihr zwei passt toll zusammen, und ich fand es eine gute Idee. Habt ihr euch gestritten?«
    »Nein, wir haben uns nicht gestritten«, entgegnete Cal. »Wir treffen uns nicht mehr, weil ich der Falsche für sie bin, und sie auf Elvis wartet. Ruf sie noch mal an und erkläre ihr, dass der Lieferjunge gestorben ist.«
    »Dann kriegt sie kein Abendessen«, gab Emilio zu bedenken. »Und du kennst doch Min. Sie gehört zu den Frauen, die etwas zu essen brauchen.«
    Cal dachte an Mins Gesichtsausdruck, wenn sie Chicken Marsala aß. Er war fast so umwerfend wie ihr Gesichtsausdruck, wenn sie Donuts aß. Und der war nicht ganz so umwerfend wie ihr Gesichtsausdruck, als er sie küsste, das war …
    Wieder zuckte Emilio die

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