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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Anziehungskraft.«
    »Ahaa«, machte Liza. »Und wozu soll das alles gut sein?«
    Tony beugte sich näher zu ihr. »Cynthie glaubt, Beziehungen laufen nach einem Muster ab und man könnte sie vorhersagen. Aber wie soll man das können? Die Menschen sind komplex, die Störungen in ihrem Leben sind komplex, und die Anziehungskräfte in ihrem Leben sind komplex. Verliebte Menschen verhalten sich rein nach der Chaostheorie.«
    »Ah ja.« Liza klang verwirrt.
    »Und deswegen ist Cynthie verrückt«, fuhr Tony fort und ließ Lizas Arm los. »Sie glaubt, Liebe könne analysiert und erklärt werden. Aber das funktioniert nicht.«
    Liza lehnte sich zurück und machte sich zum ersten Mal Gedanken über Tony. Irgendwie wirkte er gar nicht mehr dumm, und das lag nicht an dieser verrückten Chaostheorie, was immer das auch sein mochte. Es lag daran, dass er plötzlich Interesse zeigte. Ja, wenn ihn etwas interessierte, wurde er klug.
    »Hmm?«, machte Tony.
    »Warst du je richtig verliebt?«, fragte Liza.
    »Nein«, antwortete Tony. »Und ich glaube auch nicht, dass das je passiert.« Er grinste Liza an. »Das würde zu viele komplexe Störungen in meiner Umwelt verursachen.«
    Liza runzelte die Stirn. »Und warum magst du Cynthie nicht?«
    »Sie hat versucht, Cal festzunageln. Sie hat ihn analysiert und dachte, sie kennt ihn. Aber das hat er nicht verdient. Er sollte mit einer zusammen sein, die bereit ist, das Chaos zu akzeptieren. Keine Vorschriften, keine Bedingungen, keine Theorien, keine Netze und doppelten Böden. So wie Bonnie mit Roger.«
    Liza blickte zu Bonnie hinüber, die mit Roger über etwas lachte. »Du hast Recht. Das haben wir alle verdient.«
    »Gut«, erwiderte Tony. »Also, dann brauchst du nicht mit Cynthie zu sprechen.«
    Roger machte eine Bemerkung, und Tony drehte sich zu ihm um, um zu antworten. Liza stand auf und ging hinüber zu Cynthie.
    Als Liza sich auf einen Hocker gleiten ließ und sagte: »Hi, ich bin Liza«, blickte Cynthie auf und verschluckte sich fast.
    »Hi«, erwiderte sie überrascht. »Ich bin Cynthie. Kennen wir uns?«
    »Nein«, entgegnete Liza. »Aber Ihr Exfreund trifft sich mit einer Freundin von mir. Erzählen Sie mir über Calvin Morrisey alles, was Sie wissen.«
    Fünfzehn Minuten später lehnte sich Liza zurück und dachte: Verdammt, von wegen Chaostheorie, Calvin Morrisey hat doch ein Verhaltensmuster . »Ich wusste es doch«, stellte sie fest. »Ich wusste, dass er ihr das Herz brechen wird. Wie oft hat er das schon getan?«
    Cynthie zuckte die Schultern. »Nachdem wir Schluss gemacht hatten, war ich auf einer Party und kam dort mit einer Frau ins Gespräch, die auch mit ihm zusammen gewesen war. Dann kam noch eine dazu. Schließlich waren wir zu viert, und immer die gleiche Geschichte. Ein paar Monate lang ist alles eitel Sonnenschein, man glaubt, das ist der Richtige, und plötzlich bekommt man einen Kuss auf die Wange, er sagt ›Ich wünsche dir noch ein schönes Leben‹, und fort ist er.«
    »Machen Sie Witze?«, meinte Liza. »Hat ihn denn noch niemand mit einem Nudelholz niedergebügelt?«
    »Wie denn«, erwiderte Cynthie. »Was soll man denn sagen? ›Du bist jetzt zwei Monate mit mir gegangen, wie kannst du mich einfach verlassen?‹ Würde schön blöd klingen.« Sie nippte an ihrem Drink. »Und er tut es auch nicht aus Bösartigkeit«, setzte sie hinzu, dem Klang ihrer Stimme nach zum tausendsten Mal.
    »Wissen Sie, das ist mir egal«, entgegnete Liza. »Ich will einfach nicht, dass er Min wehtut.«
    »Vielleicht ist es ihnen ja gar nicht so ernst«, sagte Cynthie. »Haben sie irgendwelche Gemeinsamkeiten?«
    »Nicht dass ich wüsste«, antwortete Liza.
    »Sind sie entspannt zusammen?«
    »Nein«, erwiderte Liza. »Meistens streiten sie sich.«
    »Haben sie kleine Geheimnisse miteinander? Insiderwitze?«
    Liza schüttelte den Kopf. »So gut kennen sie sich nicht.«
    Cynthie fuhr mit einer Fingerspitze um den Rand ihres Glases. »Mögen Sie ihn? Ich meine, haben Sie Min gesagt, dass Sie ihn nicht leiden können?«
    »Verdammt, ja«, erwiderte Liza. »Bonnie und ich, wir beide haben sie gewarnt.«
    »Hmmm.« Cynthie lächte Liza zu. »Hat er schon einen Kosenamen für sie?«
    »Einen Kosenamen?« Liza versuchte, sich zu erinnern. »Manchmal spricht er sie mit ihrem Familiennamen an. Aber nie mit so was wie ›Schätzchen‹ oder ›Zuckerschnäuzchen‹.«
    »Und sie?«, fragte Cynthie weiter. »Hat sie einen Kosenamen für ihn?«
    »Das Biest«, erwiderte Liza.

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