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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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»Aber das halte ich eigentlich nicht für zärtlich.«
    Cynthie lachte. »Warum geht sie dann mit ihm?«
    »Ich weiß nicht, ob sie das tut«, antwortete Liza. »Aber ich glaube, das kommt noch. Ich habe das Gefühl, sie ist dabei, sich gegen ihren Willen in ihn zu verlieben.«
    Cynthie hörte auf zu lachen.
    »Und das macht mir Sorgen«, fuhr Liza fort. »Sie ist ein wundervoller Mensch und hat es nicht verdient, dass jemand mit ihr spielt. Können Sie mir ein paar Tipps geben, wie er normalerweise vorgeht?«
    Cynthie richtete sich auf und nickte. »Sicher. Hat er ihr schon etwas geschenkt?«
    »Er kennt sie doch erst seit einer Woche«, entgegnete Liza. »Ich glaube nicht …« Sie hielt inne, als Cynthie den Kopf schüttelte.
    »Wenn er überhaupt etwas von ihr will, dann wird er ihr etwas schenken. Er findet heraus, was sie sich am meisten wünscht, und das schenkt er ihr dann. Es ist ein Zwang für ihn, ein Verhaltensmuster, das er wegen seiner Mutter hat.«
    »Wegen seiner Mutter?«, fragte Liza verwundert.
    »Sie hat ihm keine bedingungslose Mutterliebe geschenkt«,
    erklärte Cynthie. »Er kennt nur an Bedingungen geknüpfte Liebe. Deswegen verhält er sich bei jeder Frau, die er kennen lernt, nach dem Muster, dass er versucht, ihre Liebe zu gewinnen. Und wenn er sie hat, löst sich dieses Verhaltensmuster auf, denn sie ist kein Ersatz für seine Mutter, und dann macht er Schluss und versucht, eine andere in sich verliebt zu machen.« »Hat er einen Ödipus-Komplex?«, fragte Liza erschreckt.
    »Nein«, erwiderte Cynthie. »Sie hat ihn nur mit diesem Verhaltensmuster geprägt. Er liebt sie nicht.«
    »Das bedeutet, je mehr Min ihn abweist …«, meinte Liza.
    »… um so mehr ist er hinter ihr her«, ergänzte Cynthie und zeigte keine Spur von Amüsiertheit. »Er kann nicht anders. Er ist sich dessen nicht einmal bewusst. Sammelt sie irgendetwas?«
    »Schneekugeln«, antwortete Liza, und als Cynthie sich bemühte, keine Verachtung zu zeigen, fuhr sie fort: »Nicht ihre Schuld. Es ist eine Familiensache, die außer Kontrolle geriet.«
    »Dann wird er ihr eine Schneekugel schenken«, erklärte Cynthie. »Und zwar die beste überhaupt, die, die ihr noch fehlt oder die sie immer wollte und vielleicht noch nicht mal wusste, dass sie sie wollte, bis er sie ihr schenkt. Und wenn Sie sie nicht rechtzeitig retten, dann dauert es nicht mehr lange, bis sie nur noch heult.«
    »Eine Schneekugel«, wiederholte Liza und warf einen Blick zu ihrem Tisch, wo Cal, der länger im Büro geblieben war, sich der Gruppe angeschlossen hatte.
    »Er ist kein schlechter Mensch«, betonte Cynthie nochmals. »Er würde nie jemandem absichtlich wehtun. Er hat einfach nur …«
    »Diese pathologische Störung wegen seiner Mutter, dass er Frauen demütigt«, ergänzte Liza. »Ich glaube, so lautete auch Norman Bates' Geschichte.«
    »Er würde ihr nie körperlich wehtun«, entgegnete Cynthie schockiert.
    »Tja, und er wird ihr auch nicht emotional wehtun«, versetzteLiza. »VielenDank,dassSie mir dasalleserzählthaben.«
    »War mir ein Vergnügen«, erwiderte Cynthie. Ein Vergnü gen?, dachte Liza und blickte so verdutzt drein, dass Cynthie hinzufügte: »Zu helfen. Ihnen zu helfen. Ihrer Freundin.« Sie senkte ihren Blick auf ihr Glas. »Ich möchte nicht, dass er ihr wehtut.«
    »Ich auch nicht«, schloss Liza und eilte zurück zu den anderen.
    Als sie den Tisch erreichte, sagte Tony gerade zu Min: »Das glaube ich einfach nicht.«
    »Glauben Sie es nur«, erwiderte Min. »Es gibt Methoden, das herauszufinden.«
    »Was herauszufinden?«, fragte Liza, die sich neben Tony niederließ, aber dabei Cal im Blick behielt.
    »Frühzeitig herauszufinden, ob ein Kerl es wert ist, dass man sich mit ihm trifft«, antwortete Min. Wir haben über die alten Partnertests aus dem College gesprochen.«
    »Tests«, wiederholte Cal, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. » Ich hasse Tests .«
    »Was denn zum Beispiel?«, fragte Tony Liza.
    Sie zuckte die Achseln. »Zum Beispiel, ihn zu einem Videofilm einladen.«
    »Das ist doch gut«, bemerkte Tony. »Videos sind okay.«
    »Und dann zeigen Sie ihm Say Anything «, fuhr Bonnie fort.
    »Rührseliger Girlie-Film«, kommentierte Tony.
    »Du bist schon durchgefallen, bevor der Test anfängt«, stellte Liza fest.
    Bonnie fuhr fort: »Und dann wartet man ab, bis die Szene kommt, in der John Cusack die Glasscherben vor Ione Shyes Füßen zur Seite fegt.«
    Liza beobachtete, wie Cal Min zugrinste und

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