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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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»ist, dass ich glaube, wir sollten wieder zusammen sein.«
    »Nein, stimmt nicht«, widersprach Min. »Du schiebst nur Panik, weil ich mich mit jemand anderem treffe. Koste deine Suppe.«
    »Nein, ich schiebe keine …«
    »Die Suppe«, mahnte Min.
    David nahm einen Löffel voll und verzog das Gesicht. »Zum Teufel.«
    »Ich hab's dir ja gesagt.« Min schob ihren Teller beiseite. »Geh nie in ein Restaurant, dessen Küchenchef versucht, mit Lebensmitteln zu sprechen. Am Ende bezahlst du nur für sein Ego. Genau wie bei Verabredungen.« Sie nahm ihre Tasche. »Tut mir Leid, David, aber wir haben keine gemeinsame Zukunft. Wir kommen ja noch nicht mal heil durch dieses Mittagessen, obwohl ich dir dankbar bin, dass du es bezahlst. Vielen Dank.«
    »Wo willst du hin?«, fragte David zornig, als sie sich erhob.
    »Mir einen Hot Dog kaufen«, antwortete Min. »Ich glaube, der Stand da draußen hat echte Bratwürste.«
    Dienstagabend gegen sechs Uhr rief Emilio bei Cal an. »Min hat wieder den Lieferservice bestellt«, erzählte er. »Bringst du ihr das Essen?«
    »Ja«, antwortete Cal automatisch, dann erinnerte er sich, dass sie sich nicht mehr treffen wollten. »Nein.« Was natürlich nicht bedeutete, dass sie nicht Freunde sein konnten. »Doch.« Aber das war ein großer Selbstbetrug. »Nein.«
    »Ahaa«, machte Emilio. »Ist das jetzt ein ›Nein‹?«
    Andererseits musste er etwas essen. Und er sollte sich auch bei ihr dafür bedanken, dass sie sich am Samstag um ihn gekümmert hatte. Und er wollte sie wieder sehen. »Nein«, erwiderte Cal. »Das ist ein ›Ja‹. Ich bringe es ihr.«

8
    Min öffnete ihre Tür und stand wieder in diesem ausgeleierten alten Sweatshirt da, ohne Make-up und mit Locken, die sich wild nach allen Seiten sträubten. Sie sah einfach wunderbar aus. »Hi«, sagte sie überrascht und grinste dann. »Emilio hat dich schon wieder eingespannt, was?«
    »Er sagte, du seist am Verhungern«, antwortete Cal und erwiderte das Grinsen gegen seinen Willen. »Du hast mich ins Krankenhaus gebracht. Du hast ein Glas Wasser neben mein Bett gestellt. Ich bin dir etwas schuldig.«
    »Lahme Ausrede«, meinte sie, machte aber einen einladenden Schritt zurück. Er trat ein und freute sich, als er die hässliche Katze entdeckte, die ihn von der Rückenlehne des hässlichen Sofas aus einäugig anstarrte.
    »Ich kann kaum glauben, dass du die Katze immer noch bei dir hast«, bemerkte Cal und packte den Karton auf dem Tisch aus. »Wie hast du sie denn genannt?«
    »Und ich kann kaum glauben, dass du mir diesen Kater gebracht hast.« Min eilte in ihre Kochnische. »Und ich habe ihm noch gar keinen Namen gegeben. Wir überlegen noch, ob wir uns wirklich aneinander binden wollen. Er kommt allerdings jeden Abend nach Hause und schläft bei mir.«
    »Schlauer Kater«, kommentierte Cal.
    »Ich dachte erst, ich mache eine Wohnungskatze aus ihm, weil Katzen länger leben, wenn sie drinnen gehalten werden, aber da er ein Kerl ist, nehme ich an, dass er es hassen würde, angebunden zu sein.«
    »Kommt darauf an, wo du ihn anbindest«, erwiderte Cal und dachte an ihr Messingbett.
    Min trug Teller zum Tisch hinüber. »Weißt du, wenn du mir eine Schneekugel geschenkt hättest, könnte ich das verstehen, aber einen Kater?«
    »Du hast doch gesagt, dass du keine Schneekugel willst.«
    »Stimmt«, gab Min zu. »Na ja, die Kugel meiner Großmutter mit Mickey und Minnie hätte ich schon gern wieder, und wenn du mir die wiedergeben könntest, würde ich dich auf immer und ewig lieben. Aber wenn du mir noch eine Katze schenkst, überlege ich mir die Sache mit dem Marsala-Hühnchen noch mal.«
    »Apropos«, warf Cal ein, »was ist denn dieses Mal schief gegangen?«
    Min stöhnte und ging zu ihrer Kochnische zurück, Cal folgte ihr und fühlte sich fast wie zu Hause. »Sieht doch gar nicht schlecht aus«, meinte er, als er ihr aktuellstes Werk begutachtete. »Nur nicht wie Chicken Marsala.«
    »Ich wollte mir das Olivenöl und die Butter ersparen«, erklärte Min und hob sofort abwehrend die Hand. »Ich weiß, ich weiß, ich tu's auch nie wieder. Ich habe stattdessen Hühnerbrühe genommen. Es riecht gut, aber es sieht nicht so aus, wie es sollte.«
    »Womöglich, weil Olivenöl und Hühnerbrühe nicht das Gleiche sind«, erwiderte Cal. »Aber das ist nicht schlimm. Dicke einfach die Brühe mit einer Mehlschwitze ein, und nimm es als Sauce für Fettuccine.«
    »Mehlschwitze«, echote Min.
    »Mehl in geschmolzener Butter verrührt«,

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