Liebe und andere Zufalle
erklärte Cal.
»Ich nehme an, es besteht nicht die geringste Chance, dass du Butter im Haus hast?«
»Vielleicht hat Bonnie welche«, meinte Min hoffnungsvoll. »Und ich habe auch keine Fettuccine und kein Mehl. Ich werde mir das alles von ihr borgen.«
»Hast du denn einen großen Kochtopf und einen Seiher?«, fragte Cal und blickte sich in der Kochnische um. Sie braucht unbedingt eine bessere Wohnung .
»Im Keller«, antwortete Min.
»Wie praktisch. Wo ist der Deckel?«
»Deckel?«, wunderte sich Min.
»Na, irgendwas, um den Kater daran zu hindern, sich über diese Pfanne herzumachen, wenn wir in den Keller gehen.«
»Wir gehen in den Keller?«
»Willst du kochen lernen oder nicht, Minnie?«, fragte er mit mehr Zuneigung in der Stimme, als er beabsichtigt hatte.
Min blinzelte verwirrt. »Ja, ja, will ich.«
»Dann brauchst du Töpfe und Pfannen«, schloss Cal.
Sie gingen in den Keller, und Cal steuerte auf gut Glück auf eine der unbeschrifteten Kisten zu und öffnete sie mit seinem Taschenmesser. Min wickelte das oberste Stück darin aus: der grüne Seiher ihrer Großmutter. »Genau die richtige Kiste«, erklärte sie und ließ den Seiher wieder hineinfallen. »Auf den ersten Versuch. Du bist ein Genie.«
»Na klar.« Cal grinste sie an und hob die Kiste auf. »Na los, Minnie, und vergiss nicht, unterwegs Butter, Mehl und Pasta zu besorgen.«
Min beizubringen, wie man eine Mehlschwitze machte, schien harmlos. Aber die Kochnische war eng, und Min stand dicht neben ihm, ihr Haar duftete nach Lavendel, und alles an ihr war appetitlich rundlich. Und nebenan stand das Messingbett mit der Satinüberdecke. Deswegen zog Cal sich zurück, nachdem er ihr die Grundprinzipien gezeigt hatte, um die Kiste weiter auszupacken.
Der Kater saß darin. »Raus«, befahl Cal, doch der Kater blickte ihn nur mit dem anderen Auge an. Cal setzte den Kater auf den Boden, und das Tier rieb sich sofort schnurrend an Cals Bein. »Ein richtiger Schmusekater«, rief Cal Min zu.
»Ich weiß. Ich liebe dieses verflixte Vieh«, antwortete Min. »Jeden Abend rollt er sich neben mir zusammen und begleitet Elvis mit Schnurren. Und er ist schlau. Er hat schon gelernt, mit der Pfote auf die Wiedergabetaste zu drücken, so dass er Elvis auch ohne mich hören kann.«
Cal zog das erste Päckchen hervor und wickelte einen dicken, rechteckigen Glasbehälter aus, der aussah, als hätte er eine ganz bestimmte Funktion.
»Was ist denn das?«
Min kam und sah. »Das ist ein Gefäß zum Eierschlagen. Dazu gehört noch ein Metalldeckel mit dem Quirl daran.«
Cal wühlte in der Kiste, bis er ihn fand. Der Deckel saß fest auf dem Gefäß, so dass der Quirl hineinragte und die Kurbel nach oben stand. »Wirklich nett«, kommentierte er und holte das nächste Paket heraus, das sich als mehrere ineinander ruhende Rührschüsseln aus dickem, weißem Porzellan mit blauem Rand herausstellte.
»Oh«, rief Min, »an die erinnere ich mich noch gut. Meine Grandma hat in der großen immer Plätzchenteig gerührt. Früher, als ich noch Plätzchen gegessen habe.«
»Ja, die guten alten Zeiten.« Cal nahm das nächste Päckchen heraus. Es war schwer und rund, und beim Auswickeln dämmerte ihm, was das war. Als er das letzte Papier entfernt hatte, war er nicht mehr überrascht, die Schneekugel mit Mickey Mouse und Minnie Mouse vor sich zu sehen. Schockiert blickte er sie an.
»Wie lange muss man das jetzt köcheln lassen?«, fragte Min. »Ich meine, bis die Mehlschwitze richtig ist? Cal?« Sie sah nach ihm. »Was ist denn passiert?«
Er hielt die Schneekugel in die Höhe, und Min erstarrte.
Sie lag schwer in seiner Hand, schwerer als eine Schneekugel normalerweise war. Er drehte sie und entdeckte den Schlüssel an der Unterseite. »Eine Spieluhr?«, fragte er, und Min nickte. »Was spielt sie?«
»›It Had to Be You‹«, antwortete Min schwach.
»Natürlich.« Cal betrachtete Mickey und Minnie, die für immer in der Schneekugel gefangen waren. Wenn du mir die Schneekugel meiner Großmutter wiedergeben könntest, wür de ich dich auf immer und ewig lieben .
»Ich habe fünfzehn Jahre lang danach gesucht«, sagte Min tonlos. »Und du findest sie sofort. Wie machst du das?«
»Das liegt doch nicht an mir.« Cal stellte die Kugel ab.
»Hast du etwa einen Pakt mit dem Teufel geschlossen?«
»Was?«
»Du weißt schon, irgendein Handel mit dem Teufel, damit alles, was du tust, einfach perfekt ist, so dass dir keine Frau widerstehen kann; nur dass du
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