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Liebe, unendlich wie das Meer

Liebe, unendlich wie das Meer

Titel: Liebe, unendlich wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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Partys. Auch in ihm steckte ein harter Bursche, aber den verbarg er gut unter der zivilisierten Oberfläche. Wahrscheinlich konnte er sogar tanzen.
    Ja, er passte hervorragend zu ihr. Natürlich überraschte es Alex ein wenig, sie nur wenige Monate nach Reeses Tod mit einem anderen zu sehen, aber das musste nichts bedeuten. Man konnte schließlich um den Ehemann trauern und trotzdem eine Affäre haben. Vielleicht wollte sie nachts nur nicht allein sein?
    Sicher kümmerte sich O’Banyon rührend um sie – in jeder Beziehung. Der Mann war ihm nicht besonders sympathisch, aber wenigstens schien er zu wissen, dass Cassandra nicht einfach irgendeine Frau war, sondern etwas ganz Besonderes.
    Immer schneller und unerbittlicher stemmte Alex die Gewichte, bis seine Muskeln wie Feuer brannten, doch die düsteren Gedanken vertrieb auch das nicht.
    Cassandra hielt vor dem White Caps und stellte den Motor ab. Der große Range Rover, den sie fuhr, war ein Geschenk von Reese gewesen. Während ihr der Wagen in der Stadt überdimensioniert vorkam, war sie hier auf dem Land dankbar für die Geländetauglichkeit.
    Sie stieg aus und warf einen kurzen Blick auf das Haus, um ihre Erinnerung aufzufrischen, dann schaute sie zu der großen Scheune hinüber, an die sich ein kleiner Anbau anschloss. Aus dem Schornstein stieg Rauch.
    Joy hatte ihr erzählt, dass Alex jetzt hier wohnte. Es gehe ihm viel besser, und sein Bein heile gut.
    Vorsichtig stöckelte sie über die gepflasterte Auffahrt. Sie war seit sechs Uhr früh auf den Beinen und nach einer Reihe von Besprechungen direkt hierher gefahren, deshalb trug sie noch immer das Escada-Kostüm und hohe Absätze. Eigentlich brauchte sie nur die Originalpläne, die laut Frankie in der Werkstatt aufbewahrt wurden. Da das White Caps auf dem Weg zu Grays Haus lag, bot es sich an, sie jetzt zu holen.
    Außerdem wollte sie die erste Begegnung mit Alex hinter sich bringen. Immerhin würde sie die nächsten drei Monate am Haus arbeiten, und weil er nun auf dem Gelände wohnte, würden sie sich sicher öfter über den Weg laufen. Besser, sie gewöhnte sich dran.
    Die rot gestrichene Scheune mit den etwas schiefen Wänden bot einen malerischen Anblick. Auf dem Weg dorthin zupfte sie am Kragen ihrer Seidenbluse und an dem goldenen Kettengürtel, den sie trug. Als ob sie Alex Moorehouse mit ihrem Aussehen beeindrucken konnte!
    An der Tür zur Werkstatt gab es keine Klingel, also klopfte sie, doch es kam keine Antwort. Auch beim zweiten Versuch tat sich nichts, und in der kühlen Abendluft begann sie zu frieren. Sie wollte gerade zum Wagen zurückgehen, als sie von drinnen ein metallisches Geräusch hörte.
    Kurz entschlossen öffnete sie die Tür.
    „Hallo?“
    Das Geräusch wurde lauter, und sie trat ein und schloss die Tür hinter sich, um die Wärme nicht hinauszulassen. Als sie sich umdrehte, wurden ihr die Knie weich.
    Du lieber Himmel …
    Alex lag auf dem Rücken auf einer Trainingsbank und arbeitete mit einer schweren Hantelstange. Außer locker sitzenden Jogginghosen trug er nichts, und seine nackte Brust glänzte vor Schweiß.
    Sie versuchte, den Blick abzuwenden, brachte es aber nicht über sich. Die kraftvollen Bewegungen seiner Muskeln waren zu faszinierend und zu sexy. Der Anblick erinnerte sie an den unglaublichen Moment, den sie in jener Nacht geteilt hatten.
    Und von dem nur sie etwas wusste.
    Er stemmte die Hantelstange auf die Halterung zurück und setzte sich auf, bemerkte sie aber nicht, sondern konzentrierte sich darauf, seinen Atem zu beruhigen. Aus seinem Kopfhörer drangen leise Musikfetzen, also hatte er die Lautstärke wohl ziemlich aufgedreht.
    Sie wollte sich gerade bemerkbar machen, als er den Kopf wandte. Wie erwartet runzelte er ungnädig die Stirn.
    „Ich habe geklopft“, bemerkte sie. „Mehrmals.“
    Er bedachte sie mit einem abschätzenden Blick, der verriet, wie wenig Interesse er an ihr hatte, und legte erst dann den Kopfhörer ab. Noch immer schweigend stand er auf, griff nach seinem Stock und humpelte in die andere Richtung. Auch sein Rücken war beeindruckend muskulös, und auf seiner Schulter prangte ein schwarzes Tattoo, das eine wunderschöne altmodische Kompassrose zeigte.
    Was für einen Unterschied vier Wochen machen können, dachte sie erleichtert. Alex wirkte wieder gesund und fit, zumindest sein Körper schien sich gut erholt zu haben. Wie es ihm seelisch ging, konnte sie nicht einschätzen, denn bis jetzt hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt, ihm

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