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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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was sie beitragen konnte, um die Sache fachlich besser zu stützen, warum sollte sie es nicht tun? Jennifer hatte recht. Es nützte nichts, sich der Realität zu versperren. Viel mehr musste man die bestmöglichen Voraussetzungen für die Übernahme schaffen.
    »Möchten Sie warten? Nach der Besprechung ist Frau Feiler frei. Es ist ihr letzter Termin für heute. Vielleicht hat Sie Zeit für Sie. Sicher sagen kann ich es aber nicht.«
    »Ja, danke, ich warte.«
    »Wen darf ich Frau Feiler melden?«
    Caroline nannte ihren Namen, ging dann zu einer der Sofagruppen und stellte sich auf eine längere Wartezeit ein. Sie blickte erstaunt auf, als jemand eine Tasse Kaffee auf den Tisch neben sie stellte.
    »Bitte.« Die Dame von der Rezeption lächelte Caroline an.
    Caroline bedankte sich überrascht. Das war ja wirklich Service. Dann vertiefte sie sich in eine der Zeitungen.
    Die Berührung einer Hand auf ihrer Schulter ließ Caroline aufsehen, direkt in Jennifers Augen. Caroline erhob sich. »Hallo«, sagte sie verlegen. Warum hatte sie nicht einfach angerufen?
    »Schön, dich zu sehen.« Jennifer legte kurz ihren Arm um Caroline, führte sie einen Meter mit sich mit, bevor sie sich wieder von ihr löste. »Gehen wir in mein Büro.«
    Caroline folgte Jennifer zum Fahrstuhl, weiter durch helle Gänge, bis Jennifer eine Tür öffnete und Caroline den Vortritt ließ. Auch dieser Raum beeindruckte in erster Linie durch augenscheinlich teures Design. Angefangen bei den Möbeln, über die technische Ausstattung bis hin zur Dekoration.
    Jennifer wies auf eine Sitzgruppe. Sie setzten sich.
    »Du hast dich entschieden?« fragte Jennifer ohne lange Umschweife.
    »Ja.« Caroline nickte. »Das habe ich.«
    Jennifer lächelte. »Ich hoffe, du hast nicht die ganze Zeit gewartet, nur um mir eine Absage zu erteilen.«
    »Nein.«
    Jennifers Lächeln vertiefte sich. »Das freut mich zu hören.« Sie stand auf, ging zu ihrem Schreibtisch und kam mit einer Mappe zurück. »Dann ist das hier deine Lektüre. Hast du Zeit, dass wir es kurz durchgehen?«
    »Ja.«
    »Ich erkläre dir das Konzept. Dich möchte ich bitten, die Details zu prüfen, besonders die Investitionsvorschläge. Du weißt doch, was dem Krankenhaus an Ausstattung fehlt.«
    »Verstehe.«
    Jennifer setzte sich wieder in den Sessel Caroline gegenüber. Die schlug die Mappe auf. »Oben auf liegt das ausformulierte Angebot«, erklärte Jennifer. »Die genaue Spezifikation folgt dahinter.« Jennifer führte weiter aus, während Caroline blätterte. Hin und wieder stellte Caroline eine Frage, nickte oder runzelte die Stirn bei Jennifers Antwort.
    Nach einer Dreiviertelstunde hatte Caroline sich ein Bild gemacht – und wunderte sich. »Bei der Stadt verbleibt eine Sperrminorität, mit der sie zukünftige Entscheidungen beeinflussen kann?«
    »Ein Zugeständnis, um langwierige Verhandlungen über den von uns geplanten Haustarifvertrag zu umgehen«, erläuterte Jennifer.
    »Lohnkürzungen?«
    »Anpassungen. Immerhin übernehmen wir die horrende Schuldensumme von fünfzehn Millionen Euro.«
    »Das wird die Moral der Mitarbeiter nicht eben heben«, gab Caroline zu bedenken.
    Natürlich wusste Jennifer das. »Das Konzept wird ihnen ihre Beschäftigung sichern. Das Gesamt konzept«, erwiderte Jennifer emotionslos.
    »Schon klar.« Caroline winkte ab.
    »Und? Was sagst du sonst dazu?« Jennifer sah Caroline abwartend an.
    »Soweit ich es sehe, sind die Investitionen zu niedrig angesetzt. Einige Zahlen sind vom Verwaltungsdirektor in der letzten Besprechung genannt worden. Ich erinnere mich nicht im Detail. Ich weiß nur, dass sie weit höher als die hier angegebenen waren. Ihr werdet mehr Mittel brauchen. Es sei denn, das ist eine absichtliche Sparmaßnahme.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Dann muss dieser Teil nachgebessert werden.«
    »Hm, das bedeutet, der Angebotspreis wird fallen. Wir haben uns schließlich ein Limit gesetzt.« Jennifer machte ein unzufriedenes Gesicht. Mehr zu sich selbst als zu Caroline sagte sie: »Aber wenn der Angebotspreis fällt, vermindern sich die Übernahmechancen durch das Konsortium. Gehen wir dagegen zu hoch ran, weil wir die Investitionen unterschätzen, erhöht sich der spätere Sparzwang, um die gewünschte Effektivität zu erreichen.«
    »Das bedeutet dann Abbau von Arbeitsplätzen«, ergänzte Caroline bedrückt.
    Jennifer nickte. »Ja. Es ist einfach sehr schwer, das Terrain einzuschätzen. Unmöglich, das Optimum zu finden. Informationen zu den

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