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Liebe unter Fischen

Liebe unter Fischen

Titel: Liebe unter Fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Freund
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Und außer Schreiben können Sie nichts.
    4 ) Schon viel besser gefällt mir diese Mara. Diese Frau scheint ja hoch interessant zu sein, und fast bin ich ein wenig eifersüchtig, lieber Fred. Jedenfalls scheint mir das ein sehr inspirierender, positiver Kontakt zu sein. Sie können Mara von mir aus gerne einladen, öfter in der Hütte zu übernachten. Wenn Sie das denn überhaupt wollen. Irgendwie wirken Sie sehr distanziert. Spiegelt diese Distanz zu Mara nicht vielleicht Ihre Distanz zu sich selbst? Oder liegt in Ihrer Interesselosigkeit eine gewisse Koketterie? Wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf: Eine gewisse Unnahbarkeit wirkt zwar sexy, ABER : Wir Frauen mögen es dann auch wieder ganz gerne, wenn man Interesse an uns zeigt. So ab und zu ein kleines aufblitzendes Interesse, das ist wie ein Leuchtturm, der uns zeigt, dass unser Schiff noch auf Kurs ist. Bei allzu großer Neutralität unserer lieben männlichen Mitmenschen neigen wir schnell dazu, uns als Wrack zu fühlen. Bei fortgesetzter Interesselosigkeit als Strandgut.
    5 ) Grüßen Sie Aisha und genießen Sie die schöne Zeit!
    Mit den besten Grüßen und Wünschen aus Berlin, Ihre Susanne Beckmann
    PS : Ich habe übrigens für Sie gegoogelt. Alfred bedeutet so viel wie Der von Elfen Beratene oder Elfenfürst .

    Das PS rührte an Freds Herz. Der Rest des Briefes weniger.
    » Grüße«, sagte Fred zur Hündin, die gerade von der Inspektion der Pflanzen zurückkam. Er bemerkte, dass sie immer noch ein wenig hinkte.
    » Nächstes Mal, wenn’s so regnet, gehst du bitte Schnecken klauben, ja ?« , blaffte August.
    » Meine Verlegerin zickt mich an und du auch. Scheint ein toller Tag zu werden«, sagte Fred und suchte sogleich Trost bei Aisha, die sich bereitwillig streicheln ließ und ihm hingebungsvoll die Hand ableckte.
    » Ist der Wanderweg hinten beim See in Schuss ?« , fragte August.
    » Keine Ahnung. Ich kenne ihn nicht .«
    » Ist eh klar. Sonst hättest du auch nicht versucht, über die Steilwand von hier wegzukommen. Komm, Aisha .« Der Hüne und die Hündin machten sich auf, den Zustand der Wege nach den Regenfällen zu kontrollieren, denn auch das gehörte zu den Aufgaben eines Försters. Augusts Haare standen – von hinten gesehen – wie kleine Hörner in die Höhe. Macht ja nichts, dachte Fred, jeder kann mal einen schlechten Tag haben.
    Er holte all die Seiten aus der Hütte, die er an seine Verlegerin geschrieben hatte, und überflog sie schnell. Er hatte Susanne in erster Linie über Regen und Elfen geschrieben. Sollte er ihr diese merkwürdigen Zeilen überhaupt schicken? Sie würde sich ja doch nur über ihn lustig machen. Andererseits: Bei allem, was er ihr schon geschrieben hatte, war es auch schon egal. Er steckte also das Zettelwerk in ein Kuvert, beschriftete es und legte den Brief in Augusts Gefährt. Fred wollte sich die Reise in den Ort ersparen. Was weniger mit Bequemlichkeit zu tun hatte als mit der Sorge, Mara zu verpassen. Eine kleine Seepromenade konnte nicht schaden. Vielleicht forschte sie in einer anderen Bucht?
    Fred fand den Wanderweg, von dem August gesprochen hatte, und wunderte sich, wie er ihn hatte übersehen können. Der Weg schlängelte sich manchmal direkt am Wasser entlang, manchmal stieg er auf Felsen über das Ufer hinauf, manchmal ruhte er im schattigen Wald. Die Erde dampfte und roch sehr erdig. Fred hörte Aisha bellen. Aishas Gebell klang eigenartig. Nicht schalkhaft, wie Fred es kannte, wenn sie vor einem Mausloch kläffte, ahnend, die Maus damit wohl nicht zum Verlassen ihres Verstecks bewegen zu können. Das Bellen klang schrill und ängstlich. Fast panisch. Automatisch beschleunigte Fred den Schritt. Dann begann er zu laufen. Durch den Wald, hin zu den Felsen. Er musste aufpassen, nicht auszugleiten, denn die Steine waren sehr rutschig. Fred sah die schwarze Hündin, sie stand auf einem Felsvorsprung und bellte unaufhörlich Richtung Wasser. Irgendetwas stimmte nicht. In wenigen Schritten war Fred bei ihr und sah hinunter. August, mit Lederhose, Hemd, Jacke und seinen schweren Bergschuhen, strampelte im Wasser. Fred lachte.
    » Du ausgerutscht! Das passt gar nicht zu dir !« Es sah zu komisch aus, wie hi lfl os dieser kräftige Mensch mit Armen und Beinen ruderte, dabei aber keinen Ton von sich gab als ein gepresstes Prusten. Sehr bald begriff Fred, dass es nichts zu lachen gab, aber da war August schon fast untergegangen. Fred streifte in Windeseile seine Schuhe ab und sprang in den See. Er brauchte

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