Liebereise nach Las Vegas
bei sich haben – sie sollte bei geschäftlichen Anlässen den Part der Vorzeigefrau spielen, und sie sollte ihn im Bett befriedigen. Und diese Vorstellung wurde von Minute zu Minute reizvoller für sie. Verdammt, dachte sie ärgerlich.
Sie drückte Alandras Hand und war den Tränen nahe, als sie ihre Schwester ansah. „Ist es schlimm, dass ich daran denke mitzuspielen? Und das nicht ausschließlich nur, um Dad zu helfen?“
Alandra lachte leise und strich Elena eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Natürlich nicht. Es ist legitim, einen Mann heiß zu finden und eine Weile seinen Spaß mit ihm haben zu wollen. Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn du Chase Ramsey widerlich fändest, aber dennoch bereit wärst, dich für SRS zu opfern. Ich denke, die entscheidende Frage ist, wie es dir hinterher damit gehen wird. Kannst du es als eines der vielen Abenteuer in deinem Leben abhaken, ohne Gefühle für ihn zu entwickeln? Oder wirst du dich schuldig fühlen oder dich schämen, wenn alles vorbei ist?“
Ihre Schwester hatte recht. Elena seufzte und nahm sich vor, an diesem Abend keine Entscheidung mehr zu treffen. Ihr blieben noch ein paar Tage Zeit, bis Chase nach Las Vegas flog, also konnte sie sich die Sache gründlich überlegen.
Chase wünschte, es würde ihn nicht groß interessieren, ob Elena auftauchte oder nicht. Tatsächlich war er jedoch eine Stunde früher zum Flughafen gefahren, als er normalerweise müsste. Er hatte sich einen Platz gesucht, von dem aus er den besten Überblick über die Eingangshalle hatte, sodass er unauffällig nach ihr Ausschau halten konnte. Er hatte seinen Laptop aufgeklappt und versuchte zu arbeiten. Dabei hatte er allerdings dafür gesorgt, dass er über den Bildschirm hinweg eine gute Sicht hatte. Und alles nur für den Fall, dass sie auftauchte.
Einerseits hoffte er, dass sie nicht auf sein Angebot einging, das völlig spontan und rücksichtslos gewesen war. Er wusste immer noch nicht genau, wieso er ihr das vorgeschlagen hatte. Vielleicht, weil sich ihm die Chance bot, ihr einen Dämpfer zu versetzen. Vielleicht auch, weil er an diesem Tag in seinem Büro den Eindruck hatte, sie sei nicht mehr die anmaßende Prinzessin, die sie damals auf der Highschool herausgekehrt hatte. Mit einem Vater, der wohlhabend genug gewesen war, um jeden Quadratmeter Land aufzukaufen, den seine, Chases, hart arbeitende und bescheiden lebende Familie besessen hatte.
Oder vielleicht, weil er sie ganz einfach stark begehrte, obwohl sein Instinkt ihm sagte, es sei besser, die Finger von ihr zu lassen, Distanz zu halten und sich nicht wieder von ihren smaragdgrünen Augen verhexen zu lassen. Er hatte sich in den vergangenen Tagen ständig darüber geärgert, dass er sich derart von seiner Libido hatte beeinflussen lassen. Er war doch kein von Hormonen getriebener Jugendlicher mehr und durchaus in der Lage, sich in jeder Hinsicht zu beherrschen.
Leider schien ihm diese Fähigkeit total abhanden gekommen zu sein, nachdem er einen Blick auf Elena mit ihrem langen schwarzen Haar, der olivfarbenen Haut und den vollen, sinnlichen Lippen geworfen hatte. Dass er die Rundungen ihrer Brüste und Hüften trotz der Strenge des roten Kostüms hatte erahnen können, hatte definitiv auch zu seinem Entschluss beigetragen.
Allein die Erinnerung an ihre schlanke Figur und ihr nach Moschus durftendes Parfüm versetzte Chase in Erregung. Er rutschte unruhig auf dem unbequemen Stuhl hin und her und versuchte, sich wieder auf die Tabellenkalkulation auf dem Monitor vor ihm zu konzentrieren.
Einen Moment später erregte etwas Grünes seine Aufmerksamkeit, und er sah hoch. Elena stand vor ihm, und sein Herz setzte einen Schlag lang aus. Langsam klappte er den Laptop zu und stellte ihn weg. Dann nahm er sich Zeit, ihre Erscheinung zu begutachten.
Sie trug eine dunkelgrüne Hose und eine Bluse, die wie eine Tunika geschnitten war und farblich zu ihren Augen passte. Am Ausschnitt war sie mit Pailletten und Perlen besetzt. Das Haar fiel offen über ihre Schultern, und sie hatte es mit kleinen Kämmen aus dem Gesicht gesteckt. Ihre Ohrringe aus Silber und Gold glitzerten im Licht. Schuhe mit hohen Absätzen, die sie noch einige Zentimeter größer machten und ihre gute Figur in Szene setzten, rundeten das Bild ab. Sie hatte eine Reisetasche und ein leicht ausgebeultes, großes Bordcase dabei.
Chase gab sich Mühe, seine Überraschung nicht allzu deutlich zu zeigen. Er lächelte Elena an und klopfte auf die Sitzfläche
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