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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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nur bewusst, dass Seth vielleicht nicht die Norm war.
    Kevin nimmt keinen Blattsalat, sondern Spinat. (Wie Popeye - stark bis ins Letzte.) Wenn Brea jetzt hier wäre, würde sie ihm sagen, dass Spinat Verstopfung verursacht. Zum Glück ist sie nicht hier, aber sie ist in meinem Kopf, und deshalb kichere ich albern beim Anblick eines Tellers voll Spinat.
    »Was ist so lustig?«, fragt Kevin.
    »Nichts. Ich musste nur an etwas denken, das Brea mir einmal gesagt hat.« Oder auch hundert Mal.
    Als wir am Salatbüfett vorbei sind, habe ich alle möglichen Zutaten auf meinen Salat gehäuft, während Kevin nur ein paar Sonnenblumenkerne und Cherrytomaten auf seinem Spinat drapiert hat. Er spricht ein Tischgebet und schaut mich dann an. »Jetzt verrate mir, warum du mir aus dem Weg gehst.«
    »Ich gehe dir nicht aus dem Weg.« Meistens jedenfalls.
    »Wirst du mir verraten, was meine Eltern angestellt haben?«
    Seine Direktheit schockiert mich. »Woher weißt du, dass deine Eltern etwas angestellt haben?«
    »Weil ich es nicht war. Ich bin der Charme in Person. Meine Eltern haben dagegen keine Freunde, nur Kollegen. Sie sind ständig mit ihnen zusammen und vergleichen ihre schönheitschirurgischen Eingriffe, und deshalb merken sie gar nicht, dass sie eigentlich keine Freunde haben.« Er schiebt sich eine Gabel voll Spinat in den Mund. »Wenn ich den zeitlichen Zusammenhang betrachte, müssen sie etwas Beleidigendes gesagt haben. Und ich vermute, dass du weißt, was.«
    Er macht es mir leicht. Also platze ich einfach damit heraus. »Deine Eltern sind, äh, ein bisschen rassistisch.« Kann man überhaupt ein bisschen rassistisch sein? Entweder ist man es oder nicht.
    Er nickt zustimmend. »Ich weiß. Wie bist du bloß dahintergekommen? Ich dachte, ich könnte es verbergen.«
    »Mei Ling.«
    Er zuckt zusammen, als hätte ich ihn geschlagen. »Natürlich, Mei Ling.«
    »Du weißt also, dass sie ein wenig, äh, rassistisch sind?«
    »Meinst du, ich bin in einem Kokon aufgewachsen, Ashley? Ich bin in Atlanta aufgewachsen. Glaub mir, wenn meine Eltern Rassisten sind, dann konnte man das in Atlanta nicht verbergen. Hast du schon einmal überlegt, dass es vielleicht einen Grund hat, dass ich in Kalifornien lebe?«
    »Du scheinst dich gut mit ihnen zu verstehen. Ich meine damals, in San Francisco, als wir uns mit ihnen getroffen haben, da schien es, als wolltest du deinen Vater beeindrucken.«
    »Zeig mir einen Sohn, der das nicht möchte. Ich will, dass er weiß, dass die Arbeit in einer Kinderklinik nicht weniger respektabel ist, obwohl er das denkt. Ich bin stolz auf meinen Job, und ich komme auch ohne seinen Namen gut zurecht.« Kevin spießt noch ein Spinatblatt auf. »Er dachte, ich würde ohne ihn nicht klarkommen. Aber du siehst es ja.«
    Ich greife nach seiner Hand. In diesem Augenblick scheint das angemessen zu sein.
    »Du bist ein großartiger Arzt. Brea sagt, dass die Krankenschwestern dich in den höchsten Tönen loben.«
    »Ich bin nicht rassistisch, Ashley. Glaubst du mir das? Du musst es mir glauben.«
    Ich nicke. Ich glaube ihm. Ich habe ihn bei den Kindern im Übergangswohnheim gesehen. Wenn er mit den Kindergartenkindern Pferdchen spielt, bevorzugt er niemals eines der Kinder. Er scheint sie alle zu lieben. Und wenn wir für die Schwächen unserer Eltern verantwortlich wären, dann würde ich untergehen. Man kann schon an meinen Schuhen sehen, dass ich die modischen Störungen meiner Mutter überwunden habe.
    »Aber es tut mir leid, dass sie etwas Falsches gesagt haben. Ich nehme an, sie haben ihre kostenlose schönheitschirurgische Beratung angeboten.«
    Ich nicke leicht. »Augenlidkorrektur.«
    Er zuckt mit den Schultern. »Sieh es von der positiven Seite: Deine Familie muss in seinen Augen ein annehmbares Körpergewicht haben, sonst hätte er euch gesagt, zu welcher Art der Fettabsaugung er euch raten würde, Ultraschall- oder Vibrationsliposuktion.«
    Ich lasse seine Hand fallen. »Und? Wirst du es mir sagen? Du kannst solche Informationen nicht einfach im Raum stehen lassen.«
    Er tut so, als begutachtete er meinen Hintern, und zieht eine Augenbraue hoch. Oh, wie ich es liebe, wenn er das tut. »Nein, an Perfektion vergreife ich mich nicht.«
    Mein Kopf wird rot wie eine Tomate.
    »Tut mir leid, dass ich dich in Verlegenheit gebracht habe, aber das ist meine professionelle Meinung dazu.« Er lächelt immer noch.
    »Lass das!« Ich schlage ihn auf die Hand.
    »Ashley?« Ich schaue auf und sehe meinen Chef, Hans,

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