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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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hätte nicht gedacht, dass ihr beide euch wirklich liebt.«
    Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Ich glaube, keiner weiß, woran man einen verliebten Ingenieur erkennt.«
    Sie nickt und lächelt mich an. »Es tut mir leid. Ich habe mit Kevins Herz gespielt und dann mit deinem. Und jetzt stehe ich ganz alleine da und werde in ein fremdes Land in die Mission geschickt. Ich wollte nur wissen, wo mein Platz ist.«
    Ich kann nicht anders als Mitleid mit Arin haben. Sie ist so daran gewöhnt, dass alles nach ihren Wünschen läuft, dass ihr nie der Gedanke gekommen ist, dass Gott vielleicht etwas anderes vorhat. Das kann ich verstehen. Ich hasse diesen Gedanken auch. Es gibt nichts Schlimmeres, als festzustellen, dass man nichts wirklich unter Kontrolle hat. Man muss einfach mit Gottes Strom schwimmen und das Beste daraus machen.
    Miles fängt an zu schreien, und ich nehme ihn wieder auf die andere Hüfte, wickle seine Decke um ihn und drehe ihn mit dem Gesicht zu dem wunderschönen bunten und glitzernden Weihnachtsmannstand.
    »Ich weiß, das hilft nicht wirklich, aber ich habe mich absichtlich zwischen Seth und dich gedrängt, und es tut mir leid, Ashley.«
    »Hätte Seth mich wirklich geliebt, hätte uns nichts trennen können ... wenn es Gottes Wille gewesen wäre. Aber das war es nicht. Ich versichere dir, Seth musste auf die Suche gehen. Er musste die Leine kappen.«
    »Was?«
    Wir sind jetzt ganz vorne in der Warteschlange, und Miles entdeckt den Weihnachtsmann. Er beobachtet den roten Mantel und den beängstigenden weißen Bart und fängt an zu wimmern, als wollte er sagen: Ich werde nicht da hinaufgehen. Wehe, du zwingst mich. Mit weit aufgerissenen Augen und roter Nase schaut er zu mir auf, als wollte er laut NEIIIN! schreien, so ähnlich wie Luke Skywalker, als er entdeckt, dass Darth Vader sein Vater ist.
    »Ich dachte nur, du solltest es wissen«, sagt Arin schließlich. »Seth liebt dich, nicht mich.«
    Ich lache. »Seth liebt sich selbst, Arin. Er wird alles tun, um sich vor Leuten wie mir und echten Gefühlen zu schützen. Du solltest diese Lektion besser gleich lernen. Wenn ein Mann dich nicht will, dann geh weiter, denn dann hat Gott etwas viel Besseres für dich bereit.«
    »Du bist so reif, Ashley. Ich hoffe, dass ich einmal so werde wie du, wenn ich erwachsen bin.«
    »Das würde ich nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen.«
    »Welche Variante wollen Sie, A, B oder C?«, fragt mich eine übereifrige Elfe, und Miles fängt bei ihrem Anblick an zu schreien.
    »C«, sage ich, ohne hinzuschauen. Es ist die teuerste Variante, und nach meiner Erfahrung mit Brea und Babybildern zu urteilen, wird sie das Bestmögliche wollen.
    Ich gebe Arin Miles für einen Augenblick. Sie zeigt ihm die Bauklötze, und in angemessener Entfernung zum Weihnachtsmann fängt er an, sich zu beruhigen. Ich nehme ihn wieder zu mir und lächle Arin an. »Danke, dass du mir das alles erzählt hast. Danke für deine Ehrlichkeit.« Aber in Gedanken bin ich bei der Elfe.
    »Dann bis Sonntag, Ashley.«
    Ich nehme Miles und hebe ihn auf die Bühne zum Weihnachtsmann, als er anfängt zu schreien, als würde er misshandelt. Ich versuche ihn zu beruhigen, aber sein Gesicht wird immer röter. »Kann ich ein bisschen mit ihm auf und ab gehen?«, frage ich die muntere Elfe.
    Die Elfe schaut über die Menge. »Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst?«
    »Das Bild ist für meine beste Freundin. Sie bringt mich um, wenn er darauf weint. Nehmen Sie so lange den nächsten Kunden dran. Bitte.«
    Ich gehe mit Miles im Gang auf und ab, und es ist, als hätte er einen Ein- und Ausschaltknopf. Jedes Mal, wenn wir uns vom Weihnachtsmann entfernen, beruhigt er sich, und wenn wir uns ihm nähern, brüllt er los.
    »Ich bin gleich wieder da«, sage ich mit dem Selbstbewusstsein eines Arnold Schwarzenegger. Ich gehe mit Miles so lange auf und ab, bis er in meinem Arm einschläft. Dann gehe ich zurück zum Weihnachtsmann, und wir machen ein Bild mit dem friedlich schlafenden Miles in seinem Schoß.
    Ich fühle mich, als hätte ich gerade den Mount Everest bestiegen. In jeder Hinsicht. Ich spüre jeden Muskel, weil ich Miles im Einkaufszentrum herumgetragen habe, und meine Füße tun mir trotz meiner bequemen Kate-Spade-Schuhe weh. Aber in Wirklichkeit muss ich an Seth und seine Rückkehr denken. Was, wenn er mich wirklich liebt? Werde ich je vergessen können, dass er mich so einfach mit einem Telefonanruf abserviert und mich mit dem alleinigen

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