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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass wir dieses Gespräch führen sollten.« Ich entziehe ihm meine Hand.
    »Ich verstehe. Bitte entschuldige.« Und dann macht er etwas ganz Seltsames. Er verneigt sich leicht, fast ein bisschen wie Jane Austins Mr. Darcy, und ich bin wie erstarrt. Ich schaue mich um, um zu sehen, ob ich vielleicht irgendwie im neunzehnten Jahrhundert gelandet bin. Das soll es alles schon gegeben haben.
    »Ich will Seth heiraten«, sage ich mit sanfter Stimme. Aber sie ist sanfter, als ich gehofft hatte.
    Kevins Kiefermuskeln zucken. »Obwohl ihm deine Gefühle so wenig bedeuten, dass er nicht einmal Nein sagen kann zu Arin? Warum willst du so einen Mann?«
    Das ist die Frage schlechthin. »Das kann ich mit Worten nicht erklären, aber Seth und ich haben eine gemeinsame Geschichte.«
    Kevin nickt. »Wer die Geschichte nicht studiert, ist dazu verdammt, ihre Fehler zu wiederholen.« Und dann räuspert er sich, als bereue er seine Worte. »Du bist eine großartige Frau, Ashley Stockingdale. Ich bin mir sicher, dass du weißt, was du willst. Du wirst schon noch dahinterkommen.«
    Aber als die Wärme aus meinem Bauch sich in meinem ganzen Körper ausbreitet, scheint nichts mehr sicher zu sein.
    Kay kommt herein. »Na, ihr beide habt heute alle anderen verscheucht.«
    »Wie bitte?«, sage ich.
    Kay dreht in der für sie typischen Geste die Handflächen nach oben. »Du musst dich nicht verteidigen, aber die anderen sind davongeflitzt, als hättet ihr mit Messern geworfen.« Sie zeigt auf Kevin und dann wieder auf mich. »Was läuft zwischen euch beiden?«
    »Nichts!«, antworten wir einstimmig.
    Kevin zieht den Reißverschluss seiner Lederjacke zu und greift nach dem Türgriff. »Ich muss mich beeilen. Ich habe nachher noch Bereitschaft. Ich war nur schon so lange nicht mehr hier, da wollte ich vorbeischauen und allen Hallo sagen.«
    »Danke für die Blumen, Kevin«, sagt Kay.
    »Gern geschehen, und das nächste Mal werde ich nicht zu spät kommen. Versprochen. Danke für deine Gastfreundschaft. Du bist eine erstaunliche Frau, Kay.« Er schaut mich an und flüstert, »Und du auch.« Kevin wirft mir einen durchdringenden Blick zu, der mich wie ein Blitzschlag trifft.
    Er geht und Kay starrt mich an. »Was geht hier vor?«
    Ich verschränke die Arme. »Ich denke, Kevin glaubt nicht, dass Seth mir einen Heiratsantrag machen wird«, antworte ich und sehe, wie Kay die Augenbrauen hochzieht. »Ich weiß, dass du das auch nicht glaubst, aber selbst wenn er es nicht tut, kann ich meine Gefühle nicht einfach ausschalten. Oder sie auf einen anderen Mann umlenken.« Oder?
    Kay nickt nur. »Es sah aber so aus, als sei bei dir gerade ein Licht angegangen. Aber das geht mich nichts an. Mein Angebot steht immer noch. Und du musst dazu niemanden heiraten.« Kay lächelt viel sagend.
    »Ich weiß noch nicht, Kay. Irgendwie scheint alles außer Kontrolle zu geraten. Ich weiß nicht, ob ich demnächst Chefsyndikus bei Gainnet oder arbeitslos sein werde. Ich weiß nicht, ob ich mich nächste Woche verloben werde oder ob Seth etwas anderes plant. Im Prinzip weiß ich nicht, ob ich komme oder gehe, und ich hasse es, wenn jemand anderes mein Schicksal in der Hand hat. Dazu noch jemand, der nicht fähig ist, sich zu binden.«
    »Ashley, du bist eine hysterische Nudel. Wenn du darauf warten willst, dass Seth mehr Ruhe in dein Leben bringt, kannst du noch lange warten.«
    »Was soll das jetzt heißen?«
    »Wenn mir ein netter, heißer Typ von Arzt eine Alternative anbieten würde, würde ich das zumindest in Erwägung ziehen. Du bist Seth so treu, und ich verstehe nicht, warum, Ashley. Warum sollte sich Seth denn festlegen? Du bleibst doch ohnehin bei ihm. Das weiß er.«
    Das ist nicht wahr, protestiere ich innerlich. »Ich rufe jetzt Brea an«, erkläre ich.
    »Es ist halb zehn.«
    »Sie wird schon noch auf sein.« Ich wähle die Nummer meiner besten Freundin, begierig zu erfahren, was Seth ihr am Telefon über die romantische Überraschungsparty für mich gesagt hat. Sie ist hellwach. Heute kommt Bachelor, und sie sieht sich die Show an. Was mich daran erinnert, dass es einen Grund dafür gibt, dass ich so unbedeutend bin. Brea und ich sind seelenverwandt. »Hi, ich bin’s.«
    »Gleich schmeißt er eine raus; ist es wichtig?« Brea ist ganz in Bachelor vertieft.
    »Ähm, ja! Sag John, er soll es aufnehmen.«
    »Leg los«, stöhnt Brea. »Ich nehme es schon auf.«
    »Arin war da. Sie hat mir gesagt, dass Kevin immer noch an mir

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