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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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Sommerlaub steigt ihr in die Nase. Das beruhigende Plätschern des kleinen Wasserfalls wetteifert mit dem Gurren der Tauben um ihre Aufmerksamkeit.
    »Sonst noch etwas, Mrs. Novak?« Eine hochgewachsene, schlanke Kosmetikerin beugt sich über Ashley.
    »Nein, danke. Bitte schicken Sie Dr. Novak auf die Terrasse, wenn Sie gehen.« Ashley dreht sich unter den Handtüchern um und setzt eine Ralph-Lauren-Sonnenbrille auf.
    »Selbstverständlich, Madam. Ich werde ihn sofort schicken.« Die Kosmetikerin verneigt sich hößich und verschwindet in der luxuriösen Hotelsuite.
    Kevin kommt mit einer Stanford-Baseballmütze auf die Terrasse geschlendert. »Hier ist ja meine wunderschöne Frau.« Er küsst sie auf den Mund. »Wie war die Massage?«
    »Ich fühle mich wie Dornröschen, das von dem schönen Prinzen aufgeweckt wird.«
    »Was wollen wir heute machen? Ausreiten? Im Pool schwimmen? Oder am Strand Fahrrad fahren? Einen Einkaufsbummel in Santa Barbara? Worauf hättest du Lust, meine Liebe?«
    Ashley richtet sich auf und küsst ihren Mann. »Mit dir an meiner Seite klingt alles gut.«
    »Dazu sind die Flitterwochen ja auch da, Ashley.«
    »Allerdings.«
    »Entschuldigung.« Ich blinzle heftig, als ich merke, dass der echte Kevin, nicht meine Traumfigur, gerade mit mir spricht. Mein Gesicht ist ganz heiß von diesem seltsamen Tagtraum, mit ihm und nicht Seth in der Hauptrolle. Was war das?
    Kevin schaut mich an und wartet auf die Antwort auf eine Frage, die ich nicht gehört habe. Er schüttelt den Kopf. »Ich habe dich gefragt, was du zu Samstag meinst. Wir könnten segeln gehen. Mein Freund hat eine tolle Yacht mit drei Mann Besatzung. Er ist Mitglied im St. Francis Yachtclub im San Francisco Yachthafen. Warst du schon mal dort? Man kann die ganze Stadt, die Bucht und die Golden-Gate-Brücke sehen. Es ist umwerfend.«
    »Ich glaube, ich war dort mal auf einer Hochzeit.« Ich reibe mir die Stirn, weil meine Schläfen pochen. »Weißt du, Kevin, Seth und ich sind jetzt seit neun Monaten befreundet. Ich glaube, es wäre nicht angemessen, wenn ich mit dir segeln ginge.«
    Kevin schaut zur Tür, und in seinen Augen ist die offensichtliche Frage zu lesen: Ist dein Freund nicht gerade mit einer anderen Frau weggegangen? »Sind wir nicht Freunde, Ash? Genauso wie Seth und Arin immer noch Freunde sind.«
    »Das Gleiche zu tun wie er rechtfertigt die Sache für mich noch nicht, auch wenn das ziemlich fromm klingen mag.« Ich lächle sanft. Man darf nicht vergessen, dass ich nur deshalb im Mittelpunkt des Interesses stehe, weil ich einen Freund habe. Monatelang hatte ich keine einzige Verabredung. Aber jetzt, wo ich einen Freund habe, fragen sich all die anderen Arbeitsbienen hier in Silicon Valley, was so aufregend an mir ist. Es ist das Mysterium des festen Freundes.
    »Ich glaube, du hast mich falsch verstanden, Ashley. Dass du mir eine Bibel geschenkt und mir alles auf intellektuellem Niveau erklärt hast, hat mir sehr geholfen, zu Gott zu finden. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich dir etwas schulde.« Er zuckt mit seinen breiten Schultern.
    Ich versuche, meine Scham zu verbergen. Reicht es denn nicht, dass die ganze Gruppe zugesehen hat, wie mein Freund mit einer anderen Frau weggegangen ist? Jetzt muss ich dem Ganzen auch noch die Krone aufsetzen, indem ich das Angebot eines Mannes ablehne, der eigentlich gar nichts von mir will. Das ist alles Arins Schuld. Warum musste ich auch auf sie hören? Warum sollte ich tatsächlich glauben, dass dieser umwerfend aussehende junge Mann (in Levis 501 und Hemd - bleib ruhig, mein Herz) mich allen Ernstes auf einer Yacht entfuhren will? Diese Sache mit Seth ist mir so unbehaglich, dass ich noch durchdrehe. Plötzlich glaube ich, ich sei für Männer so unwiderstehlich wie Beyonce.
    Ich streiche mir das Haar aus dem Gesicht. »Vielen Dank für die Einladung, aber Jesus hat deine Schulden schon bezahlt. Vergessen wir das Ganze einfach, ja?«
    »Ich glaube, eine Segeltour würde dir wirklich gefallen, Ashley.«
    Ehrlich gesagt würde es mir gefallen, für die Segeltour einkaufen zu gehen. Ich liebe den Matrosen-Look. Aber trotzdem, nein, definitiv nein. Ich muss nicht extra auf die Bucht hinaussegeln, um ausgesetzt zu werden. »Mein Chef will, dass ich nach Taiwan fliege und unsere dortigen Manager kennen lerne. Ich glaube ohnehin nicht, dass ich Zeit habe, um auf der Bucht zu segeln. Ich muss für ihn erreichbar sein.«
    »Handys funktionieren auch auf der Bucht, Ashley. Wir sind nicht

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