LIEBES ABENTEUER
hilfreich.
»Kevins Eltern sind zu Besuch gekommen«, erkläre ich. »Sie essen bei meinen Eltern. Kevin ist hier und arbeitet, und danach gehen wir noch eine Kleinigkeit essen. Wir haben heute Morgen in der Suppenküche geholfen.«
»Es wird höchste Zeit, dass ihr beide für eure eigenen Familien kocht.« Mrs. Browning zupft an Miles herum, streicht ihm die Haare glatt und wischt ihm das Gesicht ab, und ich würde am liebsten ihre Hand wegschieben. Lass das Baby in Ruhe!
»Brea, ist dein Cousin Roy noch Single?« Breas Cousin versucht, Schauspieler zu werden. Das heißt, er hat fast ein Jahrzehnt in L. A. als Bedienung gearbeitet. Aber weil er zum elitären Browning-Clan gehört, würde ihn Mrs. Browning lieber für den Rest seines Lebens als Kellner arbeiten sehen, als zuzulassen, dass ich in die Familie einheirate.
»Er ist immer noch Single!«, meint Brea etwas zu enthusiastisch.
»Ich gehe jetzt«, erklärt Mrs. Browning. »Brea, ich komme dann am Montag und kümmere mich um Miles, wenn John wieder arbeiten muss.«
»Ich darf morgen nach Hause, Ash. Mit meinem kleinen Freund hier.« Dabei greift sie nach dem Infusionsständer.
»Das ist ja großartig! Wenigstens hast du da Kabelfernsehen.«
»Und einen Videorecorder. John hat die ganze Woche alles für mich aufgenommen. Es wartet jede nur bekannte Realityshow auf mich.«
»Es täte euch Mädchen besser, die Nase mal in die Bibel zu stecken.«
»Wie recht du hast, Mutter. Danke für den Tipp des Tages. Kapiert, Ashley? Wie die Tipps der Fab Five im Fernsehen.«
»Ihr beide sprecht eine vollkommen fremde Sprache.« Mrs. Browning bückt sich und küsst Brea auf die Stirn. »Pass auf dich auf. Und macht nicht zu lange Blödsinn. Du brauchst deinen Schlaf.«
Sobald Mrs. Browning verschwunden ist, stürze ich mich auf Miles. »Kann ich ihn jetzt halten?«
»Ich habe mich schon gewundert, dass du so zurückhaltend warst. Wolltest du meiner Mutter an die Gurgel springen, als sie ihm das Gesicht abgewischt hat?«
»War das so deutlich zu sehen?«
»Was macht dein Hund?«
»Wachsen. Er ist riesig und gar kein Terriermischling. Als ich in Taiwan war, habe ich diese süße kleine Tasche für ihn gekauft, aber die kannst du jetzt haben. Ich dachte, ich könnte ihn darin überall mit hinnehmen, aber er wird so groß, dass später nicht mal seine Spielsachen hineinpassen werden.«
»Cool! Bei dir abzustauben ist noch viel besser als meine TJ-Maxx-Schnäppchen. Du erzählst also deiner besten Freundin nicht mal mehr, wenn es einen neuen Mann in deinem Leben gibt? Oder vielmehr einen alten, in diesem Fall. Kevin war hier und hat nach dir gesucht, daher wusste ich, dass du kommst.«
»Ich habe gesagt, ich würde ihn anpiepsen, aber er hat nicht geantwortet. Das war alles.«
»Er meinte, du würdest wohl nicht lange bei Kay bleiben. Er sagte, sie habe ausgesehen, als würde sie jeden Moment Feuer speien.«
»Du hättest sie sehen sollen, als ich die Zettel von ihrem Schreibbrett verbrannt habe.«
»Das glaube ich nicht!«
»Das ist eine lange Geschichte. Die Suppenküche und unser Haus eingerechnet, habe ich heute mehr Geschirr gespült als jemals zuvor in meinem ganzen Leben. Sogar mehr als damals, als wir die Sahne über alle offenen Küchenschränke deiner Mutter verteilten und anschließend alles wieder sauber machen mussten. Schau nur«, sage ich mit ausgestreckten Händen. »Ich habe Spülhände, und keine Kosmetikerin in ganz San Francisco hat offen. Das ist einfach tragisch. Zutiefst tragisch.«
Da kommt Kevin herein, und sein Lächeln ist bezaubernd. »Ashley, dein Anblick tut meinen Augen gut.« Ich muss zugeben, seine Stimme ist wunderbar. Ich kann nicht fassen, wie sein sanfter Bariton mich sofort entspannt. Kevin ist wie eine Aromatherapie für die Ohren. Oder nennt man das Audiotherapie?
Brea hat ein breites Grinsen auf dem Gesicht und drückt damit ihre volle Zustimmung aus. Schon alleine deshalb würde ich am liebsten vergessen, dass Seth je existiert hat.
»Ich bin am Verhungern! Schnell! Lass uns die Handys ausschalten.«
Kevin reibt sich den Bauch und schaut dabei auf Breas Teller mit Truthahn. »Keine Notfälle während des Essens. Ich habe dafür gebetet. Gehen wir, ich bin auch am Verhungern. Aber keinen Truthahn. Ich will für den Rest meines Lebens keine Truthahnfüllung mehr sehen.«
»Keinen Truthahn«, stimme ich zu. »Ich hätte mich vielleicht umziehen sollen, bevor ich losgefahren bin. Auf den Gedanken bin ich gar nicht
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