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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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lächle sie an, und sie fängt trotz der Tränen wieder an zu lachen.
    »Ich kann dich mit diesem Saustall nicht allein lassen. Lass mir nur noch einen Moment Zeit, wieder zu mir zu finden.«
    »Nein, ich bestehe darauf.« Ich laufe in mein Zimmer und hole Liebling, hältst du mal die Axt. Etwas Kuscheligeres als Mike Myers habe ich nicht, und wenn das Leben so traurig ist, dann hilft nur noch Blödsinn. Ich schiebe die DVD rein, schalte den Fernseher ein und verschwinde in der Küche.
    Wenn Kay kocht, ist sie sehr ordentlich. Man kann kaum erkennen, dass sie gerade ein Essen für dreizehn Leute gekocht hat. Aber das Esszimmer sieht katastrophal aus. Auf dem antiken Tisch stehen lauter Getränkedosen. Überall ist etwas verschüttet, als wäre ein Haufen Dreijähriger hier gewesen.
    »Jetzt reicht’s!« Ich schlage mit der flachen Hand auf die Küchentheke.
    »Ashley?« fragt Kay von nebenan.
    Ich komme durch die Küchentür. »Es reicht!« Ich halte ein Geschirrtuch in meinen geballten Fäusten. »Ich will keine Entschuldigungen hören. Schließlich sind sie keine Kinder mehr! Entweder Pastor Max predigt jetzt mal über Anstand, oder ich tue es an seiner Stelle. Schau dir doch den Haufen an, Kay. Kevin wird Christ, aber er kann nicht zu unserer Gruppe gehören, weil er kein Trampel ist. Siehst du nicht, dass da etwas nicht stimmt?«
    »Setz dich hin, Ashley. Du bist ganz aufgebracht. Ich räume später auf.«
    »Nein, nein! Das hat nichts mit dem Aufräumen zu tun. Das ist ansteckend. Christen sollten ein besseres Verhalten an den Tag legen. Mal ernsthaft, wenn der Heilige Geist in uns lebt, gibt es keine Entschuldigung, es nicht zu tun. Und dann schau dir diesen Saustall an. Glaubst du, dass sich durch diesen Lebensstil irgendjemand angezogen fühlt?«
    »Vielleicht Fliegen?«, meint Kay achselzuckend.
    »Ich weiß, dass es beim christlichen Glauben nicht um Gesetzlichkeit geht oder gute Werke, aber das hier ist lächerlich. Wie sind diese faulen Säcke überhaupt jemals Christen geworden? Die meisten von ihnen leben doch immer noch vom Glauben ihrer Eltern - und vom Zehnten ihrer Eltern. Es reicht, Kay. Wir werden das nicht mehr unterstützen.«
    »Du regst dich ziemlich darüber auf.«
    »Allerdings! In unserer Kultur dürfen erwachsene Menschen ewig Kinder bleiben. Ich für meinen Teil werde nicht mehr zu ihrem Untergang beitragen. Kennst du die Bibelstelle, wo es heißt, dass wir begierig sein sollen nach reiner geistlicher Milch, damit wir durch sie wachsen zu unserer Errettung?«
    »Ja, ich glaube, das steht im ersten Petrusbrief.«
    »Nun, sie können ja gar nicht begierig sein nach geistlicher Milch, wenn wir sie mit normalem Essen vollstopfen. Versprich mir, dass du damit aufhörst.« Ich renne in die Küche, hole Kays Schreibbrett und komme zurück.
    »Was machst du damit?«
    »Ich will, dass du das Schreibbrett aufgibst, Kay. Ich will, dass du diese Kleinkinder ihre Samstagabende selbst organisieren lässt.«
    »Ashley, gib mir das!«
    Ich ziehe es weg. »Nein, ich werde es nicht zulassen, dass du sie dabei noch länger unterstützt.« Ich halte die DVD an.
    »Gib mir das Schreibbrett.« Sie steht auf und kommt auf mich zu. Da sehe ich, dass im Kamin Feuer brennt.
    »Keinen Schritt näher, oder das Schreibbrett landet im Feuer.«
    »Das wagst du nicht! Da ist die Anmeldeliste für das Weihnachtsessen im MacArthur Park drauf. Dann weiß ich nicht, für wie viele ich reservieren soll.«
    Ich halte das Brett näher ans Feuer. »Versprich mir, dass du sie die Reservierung selber machen lässt, sonst ist die Liste weg.«
    »Ashley, nicht, da ist alles drauf!« Ich nehme die Blätter, die mit den Ewigkeitssingles zu tun haben, ab und werfe ihr das Schreibbrett zu.
    »Versprich es. Und versprich mir, dass du das hier von deiner Festplatte löschst.« Dabei wedle ich mit den Blättern.
    »Ich organisiere gern. Das ist meine Gabe. Es ist biblisch, seine Gaben einzusetzen.«
    »Du bemutterst sie! Du trägst dazu bei, die letzten halbwegs anständigen erwachsenen Männer im Silicon Valley zu ruinieren. Im Namen aller alleinstehenden gläubigen Frauen, wirst du damit aufhören?«
    Sie setzt sich ruhig wieder aufs Sofa und schlägt die Beine übereinander. »Ich höre auf.«
    Aber als ich mich umdrehe, um wieder in die Küche zu gehen, läuft sie mir hinterher. Ich renne zum Kamin, sie greift nach den Blättern, doch ich kann sie ihr entreißen und werfe sie ins Feuer. Die Ränder werden langsam schwarz, und schon

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