Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
Taten, richtig? Richtig.
„Er wollte dich zu deinem Geburtstag ausführen. Einfach nur anzurufen schien ihm zu riskant.“
Sie muss ein Kichern unterdrücken. Kay Harding unterdrückt tatsächlich ein Kichern. Das steht nicht auf ihrem Klemmbrett und es verblüfft mich. Sie sollte es eigentlich besser wissen. Obwohl Matt attraktiv ist, ist er gleichzeitig auch schmierig. Zuerst ist er mit ihr ausgegangen und hinterher hat er sie sitzen lassen. Warum registriert sie das nicht mal, hegt aber gleichzeitig offensichtlich Groll auf Menschen, die ihr im Jahr 1977 vermeintlich etwas angetan haben?
Kay entspannt ihren Mund. „Ich muss zwar erst in meinem Terminkalender nachsehen, aber ein Geburtstagsessen klingt annehmbar.“
„Nach allem, was er dir mit Emily angetan hat?“, frage ich entrüstet.
Kay schnalzt mit der Zunge. „Ashley, sei nicht lächerlich. Er wollte sich doch nur wieder wie ein Mann fühlen und ihre mädchenhafte Art hat ihn angezogen. Sie reizt die meisten Männer, bis sie merken, was sie wirklich wollen.“
„Und wenn ihm dann das nächste Mädchen begegnet? Und ich meine wirklich Mädchen.“
„Ashley, ich wünschte mir wirklich, dass du etwas mehr Toleranz für andere an den Tag legen würdest. Du bist manchmal so voreingenommen. Du kennst Matt ja noch nicht mal.“
„Ich weiß genug. Die Bibel sagt, dass man sich nicht auf einen Ungläubigen einlassen soll, fremdes Joch und so weiter. Aber vergiss es lieber, das ist zu geistlich für diese Situation. Wir sollten uns einfach auf die Tatsache konzentrieren, dass er ein mieser Hund ist. Reicht dir das?“
„Ich brauche keine Moralpredigt, Ashley.“
„Entschuldige, ich wollte nicht predigen.“
„Was hat Matt gesagt, als er da war?“, fragt sie und lechzt praktisch nach der Antwort.
„Dass er dich zum Essen ausführen will.“ Haben wir das etwa überhört?
„Sah es so aus, als meinte er ein echtes Date oder eher ein freundschaftliches?“
„Das fragst du ausgerechnet mich?“
„Du durchschaust die Leute, Ashley. Du schienst es ja auch verstanden zu haben, dass es für mich in diesem Kleid an dem Abend gut laufen würde.“
Ich gebe auf. „Er schien auf ein echtes Date aus zu sein“, beantworte ich ihre Frage widerwillig. „Kommst du nach der Gemeinde nach Hause? Ich habe dein Geschenk ganz weit oben hingelegt, damit Rhett es nicht zerstört. Und ich freue mich sehr darauf, es dir zu geben.“
„Du hast mir ein Geschenk gekauft?“, fragt Kay überrascht.
„Natürlich habe ich das. Du bist meine Mitbewohnerin und eine meiner engsten Freundinnen, oder?“
„Nicht mal meine Mom hat mir etwas geschenkt.“ Kay hat Tränen in den Augen. Aber da sie natürlich keine Mascara aufgelegt hat, gibt es an der Make-up-Front nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. „Hat Simon gesagt, dass er noch einmal vorbeikommt?“
„Ich habe ihnen gesagt, dass du sie nicht sehen willst. Ich hoffe, das hat er sich zu Herzen genommen. Er schien mir ein vernünftiger Mensch zu sein.“
„Das habe ich auch mal geglaubt. Jetzt weiß ich es besser.“
„Was wäre das Schlimmste, was sie dir jetzt noch antun könnten? Sich entschuldigen?“
„Du verstehst das nicht, Ashley. Das erwarte ich auch nicht. Sei einfach froh darüber, dass du dich niemals in einer derartigen Situation wiederfinden wirst. Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe. Ich hasse es nur, mich in meinem eigenen Haus wie eine Gefangene zu fühlen.“
„Mir scheint, es wäre das Beste, es einfach hinter sich zu bringen.“
„Warum kommst du nicht mit mir zu den Singles?“
Ich fange an zu kichern und schüttele den Kopf. „Vertrau mir einfach.“ Ich hebe die Arme und hüpfe durch den Flur davon „Mein Kind, tanze mit mir. Du bist meiner Seele Wonne. Nirgends mehr Schmerz. Die Nacht ist gewichen der Sonne.“
Ich höre, wie sie entsetzt nach Luft schnappt, und lächle, als ich mein Ständchen fortsetze. Warum musste ich mich erst verloben, damit diese Gruppe endlich aufwacht. Hallo? Ich habe dieses Gen, das mir den naheliegendsten Weg weisen würde, wohl eindeutig nicht mitbekommen. Gott war schon seit geraumer Zeit dabei, mich aus dieser Gruppe hinauszuführen. Wie Moses aus der Wüste; ich hatte mich nur dafür entschieden, lieber im Kreis zu laufen.
22. Kapitel
Die Arbeit mit Patenten ist wie das Leben in einem Schnellkochtopf (Nicht dass ich jemals einen benutzt hätte – ich erinnere mich lediglich an die Unheil verkündenden Warnungen meiner
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