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Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Titel: Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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zufriedengibst.“
    „Das ist komisch, denn ich sehe das als den ersten Schritt einer Stellungnahme meinerseits. Und ich habe seit langer Zeit jegliche Stellungnahmen vermieden. Ich werde dem Kind ein guter Vater sein. Und ich glaube, ich werde Arin ein guter Ehemann sein.“
    „Hast du mit Pastor Max gesprochen?“
    Seth nickt. „Er wird mit uns nach Tahoe fahren, um Trauzeuge zu sein. Er hat uns darüber aufgeklärt, worauf wir uns da einlassen, und wird uns auch nach der Hochzeit begleiten.“
    „Ich weiß einfach nicht, was ich dir sagen soll.“ Ich werfe einen Blick in diese edelsteinartigen Augen und denke daran, wie traurig es ist, dass Arin sie nicht an ihrem Kind sehen wird. Ich weiß, dass Frauen schwanger werden. Ich weiß, dass außerehelicher Sex in dieser Welt eine Tatsache ist. Aber es ist ein vollkommen anderes Gefühl, wenn der eigene Exfreund den Konsequenzen zum Opfer fällt.
    „Wann kommt das Baby?“
    „Im Dezember. Man wird ihr die Schwangerschaft bald ansehen können. Deswegen wollen wir es auch schnell hinter uns bringen.“
    „Was kann ich für euch tun?“
    „Wünsch mir nur Glück. Und Gebete wären toll.“ Seth schlägt sich auf die Oberschenkel und greift nach der Türklinke.
    „Ich werde dafür beten, dass diese Ehe in den Augen des Herrn vollkommen sein wird.“ Weil sie nämlich in meinen Augen gewaltig stinkt.
    „Behalt das für dich, ja?“
    Ich nicke und sehe ihm beim Hinausgehen zu. Ich habe mich zwar an den Anblick von Seths Rücken gewöhnt, aber dieses Mal ist mir danach zumute zu schreien: „Der Gefangene wird zur Hinrichtung geführt!“

27. Kapitel
    Anstatt über die jämmerlichen Überbleibsel meines Lebens nachzudenken, arbeite ich bis 21:00 Uhr. Patente haben einen wunderschönen Takt in sich, einen Rhythmus, wenn man so will: Die Andeutung einer Idee lässt sich wie ein taufrisches Flüstern im Ohr eines Ingenieurs nieder. Dieser trägt dann die Früchte seines Nektars in mein Büro, damit ich mit meinen Recherchen beginnen kann. Und dann wächst daraus eine Blume in Form eines Patentantrages. Sie bildet Knospen und wird anschließend von einem Kolibri aus dem amerikanischen Patentamt aufgesucht.
    Ohne Zweifel habe ich zu lange gearbeitet. Ich fange schon an, in meinem verkrümmten, koffeingetränkten Gehirn schlechte Poesie über Patente zu verfassen. Ich weiß, dass ich die Grenze endgültig überschritten hatte, als ich darüber nachgedacht habe, sie zu veröffentlichen. Ingenieurspoesie ist nicht gerade das, was man auf den Bestseller-Listen der New York Times vorfindet. Oder etwa doch?
    „Gehst du auch irgendwann mal nach Hause?“ Tracy steht in meiner Tür. Sie sieht angeschlagen aus und trägt kein Make-up, was für sie gleichbedeutend ist mit Nacktsein. Erinnern Sie sich? Sie ist die Königin der roten Lippenstifte. „Nicht einmal Purvi hat so lange gearbeitet.“
    „Was machst du hier?“, frage ich. „Bist du die ganze Zeit hier gewesen?“
    „Nein, ich bin wegen der Zeitverschiebung hier, um Anrufe entgegenzunehmen.“ Sie klopft sich auf die Wangen. „Ich gönne meiner Haut eine Verschnaufpause. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand außer dem Wachpersonal hier sein würde. Hast du etwas gegessen?“
    Darüber muss ich nachdenken. „Ich hatte eine Menge Kaffee. Und wenn man milchfreien Kaffeeweißer als Nahrung betrachtet, dann habe ich gegessen, ja.“
    „Was machst du denn so spät noch hier?“
    „Jetzt gerade? Schlechte Patentgedichte schreiben.“
    „Ich werde nicht weiter nachfragen.“
    „Ja, das ist vermutlich das Beste.“
    „Ich habe das mit Seth gehört.“ Tracy sieht mich durchdringend an, als ob sie sich irgendeine Reaktion von mir erhofft.
    „Du hast was über ihn gehört?“
    „Dass er irgendein Mädchen geschwängert hat und sie jetzt heiraten wird.“
    „Er hat das Mädchen nicht …“ Aber ich spreche nicht weiter. Natürlich will er nicht, dass die Leute erfahren, dass es nicht sein Kind ist. Wie dumm von mir. Eine Schwangerschaft, das werden die Leute verstehen. Seths eigentliche Situation dagegen nicht unbedingt. „Seth wird ein guter Vater. Und hoffentlich auch ein guter Ehemann.“
    „Ja. Kann sein. Es hat mich nur irgendwie überrascht. Er kommt nicht wie ein Typ rüber, der Verabredungen hat. Das mit dir habe ich schon verstanden. Du magst kluge Männer. Aber dass ein junges Mädchen mit ihm ins Bett geht? Seltsam.“ Sie schüttelt den Kopf. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel die Sekretärinnen in

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