Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
unmöglich zu sein, dort einen Heiratstermin zu bekommen.“
„Nicht unmöglich, sondern nur schwieriger als anderswo. Denkst du etwa, ich will auf die gleiche Art und Weise heiraten wie das gemeine Volk?“ Ich lache. „Wo würdest du denn gern heiraten?“
„Wenn es nach mir ginge, könnten wir auch in meinem Hinterhof heiraten. Ich bin eher auf die Flitterwochen aus.“
„Kevin!“, schelte ich ihn. „Wir können nicht in deinem Hinterhof heiraten. Zu deiner Wohnung gehört doch nicht mal einer! Und meiner ist übersät mit Hundeexkrementen. Ich habe da eher an so etwas wie den Duft von Geißblättern oder vielleicht Jasminkerzen gedacht.“
„Dein Hinterhof ist wunderbar, Ashley. Du lebst mit Kay zusammen und erwartest dann von mir, dass ich allen Ernstes glauben soll, dass sie Rhett ohne Konsequenzen sein Geschäft dort verrichten lässt? Für wie naiv hältst du mich?“
Ich gebe ein kleines Winseln von mir. Da ist gerade etwas im Gange. Irgendein sonderbarer, mit Dunkelheit behafteter Wind wirbelt umher und hält mich davon ab, irgendetwas festzulegen.
„Ich bin die schlimmste Braut der Welt“, sage ich schließlich. „Ich war mal gut darin, Entscheidungen zu treffen und realistisch zu sein, aber irgendwie bin ich raus.“
„Du bist ganz sicher nicht die schlimmste Braut der Welt. Wieso bist du denn davon ausgegangen, dass du vom Stress ausgenommen wärst? Ich habe am Wochenende frei. Plane alles ein, was wir brauchen: die Torte, den Smoking, das Porzellan, die Flitterwochen-Suite für die Hochzeitsnacht. Ich bin bereit, alles mit auszusuchen.“
„Du denkst immer nur an das Eine, Kevin. Wir müssen zuerst heiraten, das weißt du doch.“
„Ich bin doch nur ein Mann mit einer hinreißenden Verlobten. Als ob ich da an die blöde Torte denken könnte.“
„Werde ich dich denn jemals zu Gesicht bekommen?“, frage ich. „Ich habe das Gefühl, als sei ich vollkommen allein, als würde ich all die Vorbereitungen treffen, um einen Bräutigam zu heiraten, der gar nicht existiert. Dich gibt es wirklich, oder? Ich mein ja nur, man sagt, dass mit der Hochzeit auch die Romantik stirbt.“
„Das ist der Grund, warum Emily hierher gekommen ist: um zu helfen. Sie wusste, dass ich während der Ausbildung voll und ganz mit meiner Arbeit beschäftigt sein würde. Wenn wir erst verheiratet sind, wird die ganze Hektik ein Ende haben. Ich werde jeden Abend zu dir nach Hause zurückkehren.“
„In einer weit, weit entfernten Galaxie. In der Zwischenzeit werde ich mein Dasein im Zustand der fortwährenden unsichtbaren Monogamie fristen. Ich bin dann nicht mehr wirklich Single. Aber auch noch nicht verheiratet. Nur ein armer Tropf zwischen zwei Stühlen“, sage ich und höre kurz darauf seinen Piepser. „Du musst los, ich weiß.“
„Ich liebe dich! Und wenn wir nach Reno fahren müssen, ich werde dich am 21. August heiraten. Es ist mir egal, wo oder wie. Ich mache mir nichts aus all diesen Sachen, in Ordnung? Überlass das alles einfach Emily. Sie wird dafür sorgen, dass wir alles bekommen, was wir brauchen.“
Ja, so wird es sein.
„Ich ruf dich heute Abend an.“ Er legt genau in dem Moment auf, als ich mit dem Auto vor dem Brautmodengeschäft zum Stehen komme.
Das Geschäft ist sehr exklusiv und Hannah ist ein langjähriges Mitglied unserer Single-Gruppe. Ich fühle mich also sehr wohl, als ich den Laden betrete. Das kleine Glöckchen bimmelt, um meine Ankunft zu signalisieren. Ich verliere mich in dem ganzen Tüll und Satin und etwas an diesem reinen Weiß beruhigt mich. Ich werde heiraten! Es ist nicht nur ein Hirngespinst, das meiner wilden Fantasie entsprungen ist. In diesem Mobiltelefon versteckt sich ein fantastischer Mann, der mich wirklich heiraten will!
Als ich auf die Ladentheke zugehe, sehe ich es schon: mein Kleid. Es besteht keinerlei Verwechslungsgefahr. Es hat die Farbe eines gelben französischen Aktenschrankes aus einem vergangenen Jahrhundert. Winzigkleine Blätter stechen auf dem unteren Teil des Kleides hervor, die wie seidener Stacheldraht darumgewickelt sind. Und diese Keulenärmel erst … Sie sehen aus wie ein Lamm mit großen Oberschenkelproblemen. Ein Lamm, das eine Fettabsaugung benötigt! Das ist nicht real.
„Ist das nicht exquisit?“ Hannah kommt aus dem Hinterzimmer und berührt das Kleid ehrfürchtig.
Mein Kiefer klappt herunter und ich schüttele den Kopf, immer noch auf der Suche nach Worten.
„Sieh dir die Nähte an, Ashley. Es ist unglaublich. Die
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