Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
Ryan?“
„Kate und Leopold.“ Das hält uns einen Moment lang auf, da wir noch Hugh Jackman in viktorianischer Manier bewundern müssen. „Hast du nicht ein paar Nachahmungen von dem Kleid, das ich mir ausgesucht habe, da? Ich glaube, ich kann mir das Original nicht mehr leisten.“
„ Du fragst nach einer Nachahmung? Was ist nur aus dieser Welt geworden?“
„Hey, ich bin eine praktisch veranlagte Frau … manchmal.“
„Wenn du praktisch veranlagt wärst, dann würdest du dieses hier tragen.“
Ich betrachte noch einmal das Kleid. Ich bin absolut nicht imstande, die Schönheit darin zu entdecken. „Ja, schon gut, ich bin vielleicht doch nicht so praktisch veranlagt.“
„Ich hole dir ein paar Kleider zum Anprobieren. Willst du vorher noch deine Trauzeugin anrufen? Oder deine Mutter?“
Ah ja, noch mehr Ablehnung. Das brauche ich in meinem Leben. „Nein, ich komme zurecht.“ Als sie gerade den Raum verlässt, sehe ich eine Vase mit Sonnenblumen, die mich daran erinnert, dass das Sunflower-Projekt auf mich wartet, mich gar verfolgt wie Purvi höchstpersönlich.
„Ich habe noch mal drüber nachgedacht und komme morgen wieder her. Ich muss jetzt zurück zur Arbeit, aber morgen müssen wir unbedingt das Kleid bestellen!“
Früher habe ich Sonnenblumen geliebt. Es waren die ersten Blumen, die ich von Kevin bekommen hatte. Aber jetzt ruinieren sie gerade mein Leben.
15. Kapitel
Ich sehe mich in den Gängen von Gainnet um, bevor ich mich zurück in mein Büro schleiche. Ich fühle mich wie ein nächtlicher Einbrecher.
„Hey!“
„Ahh!“, schreie ich, als ich mich umdrehe und Tracy erkenne.
„Was schleichst du denn hier so rum?“, fragt sie.
„Ich schleiche nicht“, sage ich in dem Versuch, meine Fassung zu wahren. Mein Herz rast wie ein NASCAR-Fahrer. „Was durchstreifst du denn hier die Gänge wie in einem schlechten Spionagefilm? Meine Güte, als Nächstes hüpfst du wahrscheinlich von einem Seil, das über die Decke gespannt ist.“
„Das sagst du nur, weil du dich schuldig fühlst. Wie war dein Hochzeitskleid?“, fragt sie mit verschränkten Armen.
„Entsetzlich. Danke der Nachfrage.“
„Purvi hat angerufen, als du nicht da warst. Um sicherzugehen, dass du an dem Sunflower-Projekt arbeitest, nehme ich an.“
„Was hast du ihr gesagt?“ Eigentlich will ich nicht, dass jemand anderes für mich lügen muss, aber andererseits war ich in letzter Zeit auch nicht die vorbildlichste Mitarbeiterin hier. Eine kleine Flunkerei könnte mir nicht schaden.
„Dass du darum gebeten hast, nicht gestört zu werden. Was ja zum Teil auch der Wahrheit entspricht, da du ja gar nicht anwesend warst, um gestört werden zu können.“
Ich atme auf. „Die Chefin, die ich quasi eingestellt habe, wird mich entlassen. Und das alles nur, weil ich in die Welt hinausgehen und so tun musste, als sei ich eine Südstaatenschönheit. Das könnte interessant werden. Aber wenn es jemanden geben kann, der trotz völligen Versagens noch Erfolg hat, dann setze ich auf mich.“
„Purvi schert sich nicht im Geringsten um deine Hochzeit. Sie ist schwer angeschlagen. Sie hatte kaum die Kraft, sich nach den Patenten zu erkundigen. Als sie nach dem Sunflower-Projekt gefragt hat, schien es so, als hätte sie keine Ahnung, was das überhaupt sein soll.“
„Wie meinst du das?“
„Lass uns in dein Büro gehen.“ Tracy schiebt mich hinein und schließt die Tür. „Purvis Ehemann Sagar ist hier. Er will ihren gemeinsamen Sohn nach Indien mitnehmen.“
Ich schnappe nach Luft. „Der Junge bedeutet Purvi alles. Er kann ihn nicht einfach so mit zurücknehmen.“
Tracy lacht. „Er will, dass Purvi auch mitkommt. Sie ist schließlich seine Frau. Er hat es satt, ohne seine Familie leben zu müssen, aber hier leben will er auch nicht. Er sagt, es sei Zeit, Amerika jetzt erst mal hinter sich zu lassen, damit ihr Sohn seine Kultur kennenlernen kann. Fürs College könnte er dann wieder hierher kommen.“
Ich lasse diese Information erst einmal sacken. „Wie hast du das alles aus Purvi herausbekommen?“ Sie ist eher nicht der Typ, der gern persönliche Sachen von sich preisgibt.
„Ich habe mit ihrer Schwiegermutter gesprochen, als ich Purvi zurückrufen wollte, um ein Patent zu besprechen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie Englisch spricht. Aber das tut sie. Ziemlich gut sogar.“
„Nun, Purvi wird nicht nach Indien zurückkehren“, behaupte ich, obwohl ich weiß, dass sie wahrscheinlich doch gehen wird. Ich
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