Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
Meinung zu ändern, wie ein Flugzeugträger, der auf einem 10-Cent-Stück wenden soll.
Ich bin sogar ruhig. Ich schwebe auf einer Espresso-Wolke davon. Auf, auf und davon. „Ja, ich weiß, dass sie es storniert hat“, sage ich sanft. „Was ist so toll an dem neuen Kleid?“
„Nun“, sagt sie zögerlich.
„Wenn du nicht gerade auf eine Kostüm-Hochzeitsparty eingeladen wärst, würdest du es dann tragen?“
„Es ist ausgezeichnet gemacht, Ashley. Ich denke, du solltest vorbeikommen und es dir selbst ansehen. Die Nähte sind unglaublich.“
„Ich werde es mir ansehen, aber nur aus Höflichkeit. Wie lange wird es dauern, bis das Kleid von Vera Wang da ist, wenn ich es jetzt erneut bestelle?“
„Mindestens drei Monate, damit man es ordentlich nach Maß anfertigen kann. Sechs wären ideal.“
Ich habe einen Monat verloren, vielleicht sogar zwei. Aber Geld kann alles beschleunigen. Zu blöd, dass ich keins mehr habe. „Ich bin gleich da.“
In dem Moment, als ich das sage, weiß ich schon, dass ich für diesen Ausflug teuer bezahlen werde. Ich muss mich so schnell wie möglich um das Sunflower-Projekt kümmern. Außerdem habe ich eine verärgerte Chefin und einen Ex, dem es viel Freude bereiten würde, ihr davon zu berichten, dass ich wie Elvis das Gebäude verlassen habe. Aber Ashley Stockingdale im Hochzeitskleid von Scarlett O’Hara? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Es zählt als ein Hochzeitsnotfall! Ich trage immerhin Designermode, obwohl ich hier jeden Tag von Technikern in T-Shirts und Jeans umgeben bin. Ich kann jetzt wohl kaum mit gutem Beispiel vorangehen, wenn ich etwas trage, das an ein Hirngespinst aus den 1860ern erinnert, oder?
„Ich hab noch etwas zu erledigen“, sage ich schnell zu Tracy, als ich an ihrem Schreibtisch vorbeigehe. Ich versuche, es so klingen zu lassen, als ginge es um Leben und Tod. Natürlich weiß sie, dass ich gerade mit dem Brautmodengeschäft telefoniert habe, aber zum Glück bin ich ihre Vorgesetzte. Vor allem, wenn Purvi den ganzen Tag nicht da ist.
„Deine Mutter hat angerufen, als du noch telefoniert hast. Sie hat gesagt, dass die kandierten Mandeln da sind und man sie nur noch in Tüll einwickeln muss.“
„Kandierte Mandeln?“ Das ist es, was meine Mutter zu meiner Hochzeit beitragen will? Vielleicht könnte sie noch mit Schleifen umwickelte Twinkies dazulegen, wo sie schon dabei ist. „Es sind noch vier Monate bis zur Hochzeit. Igitt.“
„Den Tüll musst du aber selbst besorgen.“ Tracy liest sich ihre Notizen durch und ich bin mir sicher, dass meine Mutter sie ihr langsam und systematisch diktiert hat. „Sie wusste nicht, ob du grünen oder pinkfarbenen haben wolltest. Es gibt beides im Ein-Dollar-Laden, du musst dich also nur entscheiden.“
Der Ein-Dollar-Laden. Das sollte für Emily ein gefundenes Fressen sein. „Danke Tracy. Ich bin noch vor der Mittagspause zurück.“ Ich werfe noch einen Blick ins Büro und frage mich, ob ich das Sunflower-Projekt nicht mitnehmen sollte. Aber ich komme ja bald zurück.
Als ich durch die Stadt fahre, klingelt mein Telefon. Halleluja, es ist Kevin.
„Kevin, hi.“ Ich entspanne mich, während ich mit ihm spreche. Vielleicht ist „dahinschmelzen“ der passendere Ausdruck. Er ist es sogar wert, dass ich den Scarlett-O’Hara-Fimmel seiner Schwester ertrage.
„Hi, Liebling. Erinnerst du dich noch an mich? Hast du meine Schwester überlebt? Sie macht sich Sorgen um dich.“
„Emily macht sich Sorgen um mich?“
„Sie sagte, du hast dir in Stanford selbst etwas vorgesungen und dabei getanzt. Sie dachte, dass dir der Stress vielleicht zusetzt. Und sie meinte, dass wir eine psychologische Beratungsstelle aufsuchen sollten, bevor wir heiraten.“ Kevin lacht.
„Lass mal sehen. Nun, Schatz, du hast wohl den größten Teil der großen amerikanischen Hochzeitssaga verpasst, also lass mich dich auf den neusten Stand bringen. Ich habe kein Kleid. Wir haben keine Torte. Wir haben keinen Ort, an dem wir heiraten können und auch keinen für den Empfang. Ich lebe in einer der dichtbesiedeltesten Städte des Landes, aber meine Hochzeitskoordinatorin kommt aus Atlanta. Nein, Liebling, ich bin kein bisschen gestresst, sonst hätte ich auf dem Hof Tai-Chi-Übungen gemacht anstatt zu singen.“
„Natürlich, genau das habe ich ihr auch gesagt.“ Kevin lacht. „Sie meinte, du willst in der Stanforder Kirche heiraten. Ist das wahr? Es ist ein wunderschöner Ort für die Hochzeit, aber es scheint
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