Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
dieses Kleid einfach fabelhaft aussehen würde an einer Braut, die etwas jünger und anorektischer ist.“ Letzteres hätte ich nicht sagen sollen.
Emily hört sich jetzt an wie mein Psychologie-Professor vom College. „Hör zu, für mich ist es vollkommen in Ordnung, wenn du deine Augen weiterhin vor der Wahrheit verschließen willst, aber der Spiegel lügt nicht, auch wenn mein Brudah es tut. Du wirst mit den Fotos leben müssen, die dir diese Wahrheit dein ganzes Leben lang unter die Nase reiben werden, und alle hiesigen Society-Blätter werden voll davon sein. Ich will nicht grob sein, Ashley; ich wollte nur, dass du es weißt. Ich wäre entsetzt, wenn man es mir nicht sagen würde.“
„Gibt es einen Grund für deinen Anruf, Emily? Ich muss hier wirklich wieder an die Arbeit.“
„Ja, dein Hochzeitsablaufplan muss genauestens eingehalten werden, wenn wir alles rechtzeitig erledigt haben wollen. Nächsten Monat hast du einen Termin im Stanford Park Hotel, am 2. Juli um 11:00 Uhr – um das Menü zu testen. Ich hoffe, dass Muttah und ich auch kommen können, und du musst unbedingt auch deine Muttah einladen. Mit Keh-vin würde ich nicht rechnen, bei seinem Terminkalender. Für nächsten Samstag um 10:00 Uhr habe ich mit Bloomingdale’s vereinbart, dass ihr dort eure Hochzeitsgeschenke aussuchen könnt. Und ich bin an der Sache mit der Kirche dran. Und wenn ihr die Geschenke aussucht, geht bitte sicher, dass es genauso viele Auswahlmöglichkeiten gibt wie Einladungen. Ihr braucht Bettbezüge, Tischdecken, Porzellan, Kristallgläser, ordentliches Besteck, Silber … Die Abteilungsleiterin wird euch eine Checkliste geben, sodass ihr alles nachvollziehen und ein angemessenes Hochzeitsregister aufstellen könnt. Du musst dich auch noch entscheiden, ob du für das Monogramm einen Doppelnamen haben willst oder ob du Keh-vins Nachnamen annimmst. Ich würde dir zu Letzterem raten, den Südstaatlern zuliebe. Ich faxe dir den Zeitplan. Wenn du irgendwelche Fragen hast, wende dich so schnell wie möglich an mich.“
Tatsächlich fängt auch das Fax gleich an zu piepen und ich sehe diese endlose Liste nutzloser Dinge – lauter Gegenstücke zum Straußhalter, nur für die Küche –, die da aus dem Gerät kommt. Ich lese die ersten paar Punkte auf dem Register durch.
Kaffeezubereiter-Varianten. Ähm, die Straße runter, zum nächsten Espresso-Café. Dort befinden sich meine Kaffeezubereitungsvarianten.
Besteckvarianten. Ähm, Silberbesteck. Vielleicht noch einen schönen Satz Essstäbchen für das chinesische Essen aus der Box.
Essenzielle Weißwaren. Ein Wollbettbezug. Es wird hier kaum kälter als +10°. Keine Ente sollte für mein Bettzeug sterben müssen.
Kristall-Stielgläser. Wenn sie nicht in die Spülmaschine dürfen, dürfen sie auch nicht in meine Küche.
Sushi-Teller für Bewirtung mit Meeresfrüchten oder japanischem Essen. Es gibt hier vier Sushi-Restaurants, die man zu Fuß erreichen kann. Man muss sie nur zur Kenntnis nehmen. Ich bin mir sicher, dass sie bereits Fischteller erworben haben.
„Emily, ich sehe mir gerade deine Liste an. Kevin und ich haben beide schon seit einiger Zeit eine eigene Wohnung. Ich bezweifle, dass wir das alles brauchen. Meine Mutter hat ihr Porzellan noch nie benutzt. Und was soll ich mit den Kristallgläsern machen, wenn Kay nicht mehr da ist? Ich hätte lieber etwas Alltagstaugliches, das ich jeden Tag benutzen kann.“
„Ashley, du wirst die Frau eines Chirurgen. Ihr werdet regelmäßig Gäste empfangen. Und du kannst dem Chefchirurgen und seiner Frau wohl kaum Pappteller und Plastikgabeln auftischen. Meine Muttah war immer auf unangekündigte Gäste vorbereitet und ich will doch hoffen, dass du dasselbe für unseren liebsten Keh-vin tun wirst. Die Frau eines Chirurgen zu sein ist an sich schon ein Vollzeitjob. Ich hoffe doch sehr, dass du das auch so siehst.“
Das Fax spuckt immer noch Blätter aus. Das Lustige daran ist, dass ich Listen eigentlich mag und auch das Einkaufen. Man könnte glatt denken, dass mir dieser Teil gefallen sollte. Aber irgendwie verdirbt mir Emily den Spaß daran.
„Kevin und ich, wir arbeiten beide zu irrwitzigen Zeiten. Ich bin einfach nicht der Typ dafür, Silber zu polieren, Emily. Ich glaube auch nicht, dass das der Grund ist, warum er mich heiratet.“ Wenn es doch so sein sollte, hab Erbarmen mit mir, Herr!
„Dann werdet ihr jemanden einstellen. Meine Muttah hat gesagt, dass euer neues Haus ein Zimmer für das Dienstmädchen
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