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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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vorsichtshalber habe ich ihm doch mal lieber ein paar Kondome in die Hand gedrückt.“
    „Und wie ging es weiter?“, wollte Denny wissen.
    „Sie wurde schwanger.“ Denny pfiff nur durch die Zähne. „Daraufhin habe ich ihn hierher mitgenommen, da ich verhindern wollte, dass er völlig in Panik verriet. Ich habe zu ihm gemeint, er soll mit seinen Problemen zu mir kommen, und ich könnte ihm wahrscheinlich irgendwie helfen. Auf keinen Fall sollte er so verrückt sein, und ein so junges Mädchen heiraten, nur weil sie schwanger war, und damit aus einem Problem gleich mehrere machen. Zu dem Zeitpunkt war sie fünfzehn und er siebzehn, also …“ Jack legte eine Pause ein. „Also sind sie durchgebrannt.“
    „Ich weiß, dass Rick verheiratet ist, allerdings war mir nicht klar, dass er schon als Teenager geheiratet hat.“
    „Hat er auch nicht. Ich hatte sie damals eingeholt und es ihnen ausgeredet. Er hat Liz erst letzten Herbst geheiratet; dasselbe Mädchen. Das Baby, das sie als Teenager gezeugt hatten, war eine Totgeburt. Es war schrecklich für die beiden, aber sie haben wie Pech und Schwefel zusammengehalten … die ganzen Jahre während seiner Militärzeit, während seiner Verletzungen und Behinderungen. Sie hatten es wirklich schwer, doch sie lieben sich sehr. Überflüssig zu erwähnen, dass meine Erfolgsbilanz in Bezug auf die Ratschläge, die ich hier an diesem Fluss erteile, nicht wirklich gut ist …“
    „Du solltest dir eine Eins dafür geben, dass du es probiert hast, Jack. Hört sich ganz danach an, als hättest du versucht, das Richtige zu tun.“
    „Weißt du, der einzige Grund, weshalb ich in Rick einen Sohn gesehen habe, war vermutlich der, dass er so jung war, als ich ihm zum ersten Mal begegnet bin. Da war er noch ein Kind, nicht mal ansatzweise erwachsen. Bei dir ist das anders. Du bist ein Mann. Wir mussten einfach Freunde werden, auch ohne diesen Brief, den deine Mom dir hinterlassen hat, auch wenn das alles überhaupt keine Rolle gespielt hätte. Wir haben die gleichen Ansichten. Und selbstverständlich bin ich sehr stolz auf dich, Denny. Stolz auf das, was du machst, stolz auf dein Verhalten. Und stolz auf deine hohen Moralvorstellungen. Wir mussten uns einfach anfreunden und uns immer besser verstehen. Du warst für mich und meine Familie da. Inzwischen hänge nicht nur ich an dir, Mel und den Kindern geht es genauso.“
    Denny holte aus und warf die Schnur mit einem eleganten Schwung übers Wasser. „Ich hab’s dir doch gesagt, Jack, ich kann es nachvollziehen, wenn du mich nicht als deinen Sohn betrachten kannst. Ich meine, du kannst dich an meine Mom nicht erinnern, und das ist nicht deine Schuld. Trotzdem mag ich dich und deine Familie.“
    „Denny, ich erinnere mich an deine Mutter. Bei dem Picknick diese Woche ist mir plötzlich alles wieder eingefallen und ich erinnere mich sehr, sehr gut an sie. Und … Denny, ich bin nicht dein leiblicher Vater.“
    Als Denny den Kopf wandte, um Jack anzuschauen, begegnete Jack fest seinem Blick. Ganz offenbar hatte es Denny die Sprache verschlagen.
    „Ich erzähl dir, wie es war, mein Sohn. Deine Mom hatte mir jede einzelne Woche die Haare geschnitten. Sie arbeitete im Friseurladen des PX-Stores auf dem Stützpunkt. Damals war ich ein junger Marine und habe stets darauf geachtet, dass meine Haare nie zu lang wurden. Sie war fantastisch. Damals sah sie etwas anders aus, anders als auf dem Foto, das du mir gezeigt hast. Sie war auch nicht brünett wie auf dem Bild. Aber jetzt weiß ich genau, warum aus dir so ein toller Kerl geworden ist. Susan war die Beste. Sie war herzlich und immer fröhlich. Ich habe nie zugelassen, dass jemand anders mir die Haare schnitt, denn ich war nicht nur sehr mit ihrer Arbeit zufrieden, sondern ich hatte vor allem Spaß daran, mich mit ihr zu unterhalten. Wir haben über unsere Familien geredet und uns anvertraut, was wir im Leben noch alles vorhatten. Ich war entschlossen, mir im Marinecorps einen Namen zu machen, und sie wollte eine Familie gründen. Eines Tages war sie auf einmal nicht mehr ganz so fröhlich. Ich habe sie auf einen Kaffee eingeladen und sie hat mir ihr Herz ausgeschüttet. So habe ich erfahren, dass sie in einer unglücklichen Beziehung steckte. Wir wurden richtig gute Freunde, Denny. Ich war bereit, so gut wie alles zu tun, damit sie aus dieser schlimmen Situation herauskam – alles, außer heiraten. Ich wusste, dass du unterwegs warst, und Susan war ein ganz besonderer Mensch, der das

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