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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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waren, die sich einfinden würden, um Colin alles Gute zu wünschen. Shelbys Onkel Walt und seine Freundin Muriel tauchten am Samstag zum großen Barbecue auf, dazu gesellten sich noch der ganze Haggerty-Clan sowie Georges Protegé Noah Kincaid mit Familie. Francis’ Mutter und ihr Freund kamen aus Eureka herüber, und alle würden sich noch zu einem zweiten Treffen zusammenfinden. Jeden Tag brachte Jillian körbeweise frisch geerntetes Gemüse mit, und niemand ging mit leeren Händen heim.
    Luke war absolut beeindruckt von ihrem Mut und ihrer Großzügigkeit, und zum hundertsten Mal schoss es ihm durch den Kopf, was für ein verdammter Idiot Colin war, sie zu verlassen.
    Wieder und wieder dachte Jillian: Ich muss bloß die nächste Woche überstehen. Nur noch eine Woche, in der sie fröhlich sein und ihm alles Gute für seine Reise wünschen musste. Wenn er nicht mehr da war und sie dann weinen musste, würde es keinen Schaden anrichten. Dennoch hegte Jillian die leise Befürchtung, dass ihr für den Rest des Lebens die Kehle schmerzen und die Augen brennen könnten, denn es war ungeheuer anstrengend, die Gefühle zurückzuhalten.

18. KAPITEL
    Ende August blieb es weiterhin sonnig und warm, was Jillians Gärten sehr zugute kam. Ihre Melonen wurden groß und kräftig, und ihre Kürbisse waren so schön, dass sie daran dachte, eine Art Kürbiserntefest zu veranstalten. Schließlich beschloss sie, in der Kirche und der Bar Zettel auszuhängen, um die Familien aus dem Ort dazu einzuladen, rauszukommen und sich kostenlos ihre Kürbisse für Halloween selbst zu schneiden. Sie wollte Denny bitten, ihr dabei zu helfen, Haus und Hof zu dekorieren. In wenigen Wochen würden die Blätter anfangen sich zu verfärben, und während der September heranrückte, lag bereits ein Hauch von Herbst in der Bergluft. Oft genug fiel ein leichter Regen, sodass nichts weiter zu tun war, als mit dem Unkrautjäten und der Ernte nachzukommen. Wenn in den sechs Monaten, die sie jetzt gärtnerte, etwas deutlich geworden war, dann gewiss die Tatsache, dass sie ausgezeichnete Gartenprodukte erzeugen konnte. Sie erhielt ihre Geschäftslizenz und der Landwirtschaftsbeauftragte des Countys versicherte ihr, dass ihre Pflanzen allen Vorgaben gerecht wurden und ihre Zulassung bewilligt würde.
    Colin verpackte die wenigen Gemälde, die er seit seinem Treffen mit Shiloh Tahoma vollendet hatte, und ließ sie nach Sedona transportieren. Mittlerweile hatte Shiloh ihm einen weiteren Scheck geschickt und war gerne bereit, alle neuen Arbeiten, die Colin ihm geben würde, auszustellen. Doch es war auch ein sehr schönes Hochzeitsgeschenk für Clay und Lilly Tahoma dabei, womit er sich zugleich dafür bedanken wollte, dass Clay ihm diesen Kontakt vermittelt hatte.
    Und viel zu früh kam schließlich der Tag. Jillian war mehr als bereit, Colin den ganzen Weg nach San Francisco zum Flughafen zu fahren, allerdings hatte er es bereit anderes geregelt. Luke würde ihn zu einer Haltestelle des Flughafen-Shuttles in Fortuna bringen. „Ich möchte mich von dir verabschieden, dich auf deiner Gartenveranda zurücklassen und fahren. Auch wenn wir beide wissen, dass es das Richtige ist, schätze ich mal, dass es keinem von uns sonderlich gut gefällt. Schon gar nicht am Morgen unseres Abschieds.“
    Während ihrer letzten gemeinsamen Nacht, in der Colins großer Seesack und die Kameratasche bereits fertig gepackt waren, zog sich Jillian tief in sich selbst zurück. Sie erinnerte sich an die pure Freude, die sie nun monatelang erlebt hatte, und das war ein Trost für sie. Sie dachte an die Hunderttausende von Soldaten, die ihre Familien verlassen hatten, um in ferne Länder zu reisen, wo sie für ihr Heimatland ihr Leben aufs Spiel zu setzen bereit waren. Also konnte das hier mit Sicherheit nicht so schwer sein.
    Sie konzentrierte sich auf Colin. Noch einmal liebten sie sich zärtlich und langsam, und sie fragte sich, wie sie es ohne das in ihrem Leben aushalten sollte. Wie lange würde sie ohne diese Liebe durchhalten müssen? Eng aneinandergeschmiegt ruhten sie sich anschließend aus. Sie konnte nicht schlafen und nahm an, dass es ihm genauso ging. Am Morgen duschten sie gemeinsam und noch einmal kam es zu einer letzten und allerletzten fieberhaften Vereinigung. Sie umschlang seine Taille mit den Beinen, und er presste die Lippen an ihren Hals, als er sich in ihr verströmte und flüsterte: „Ich habe keine Ahnung, wie ich auch nur einen Tag ohne dich überstehen

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