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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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etwas anpflanzen zu können.“
    „Warum tun Sie es dann nicht?“, wollte Dan wissen.
    Sie lachte. „Im Gartencenter von Eureka gibt es solche Samen überhaupt nicht. Dort beschränkt man sich weitgehend auf die Dinge, die man überall sieht. Meine Nana hatte ihre ersten Samen aus ihrem Garten in Frankreich mitgebracht und sie dann jedes Jahr aus den Früchten und Gemüsesorten wiedergewonnen.“
    „Dann haben Sie nicht weit genug gesucht“, teilte Dan ihr mit. „Nutzen Sie einen Computer?“
    „Ob ich einen Computer nutze ?“ Sie lachte wieder. „In dem Job, den ich gerade aufgegeben habe, habe ich die Unternehmenskommunikationsabteilung für einen Softwarehersteller geleitet!“
    „Dann suchen Sie doch mal im Internet nach diesen Samen“, schlug er vor. „Glauben Sie mir, irgendjemand wird sie haben. Und wenn man das ganze Jahr über Pot hier anbauen kann, wird es auch möglich sein, spezielle Tomaten zu ziehen. Ein Drogenfahnder hat mir mal gesagt, wenn die gleiche Energie in Pflanzenhybriden gesteckt würde wie in Pot, hätten wir längst über zwanzig Kilo schwere Wassermelonen.“
    „Pot?“, fragte sie. „Hier wird das ganze Jahr über Pot angebaut?“
    „Natürlich geschützt“, bestätigte Dan und nickte. „Künstliche Bewässerung, mit einem Generator betriebene Zuchtlampen und Hühnerkacke als Dünger.“ Er grinste. „Alles ganz organisch!“
    „Junge, Sie kennen sich aber gut aus.“
    „Richtig. Dafür habe ich auch mal gesessen. Allerdings war ich kein Vollzeitgärtner, sondern reiner Geschäftsmann.“ Er trank sein Bier aus. „Ich wünschte, damals hätte mir einer erzählt, dass man mit Gemüse so viel Kohle scheffeln kann. Das wär vielleicht ’ne klügere Aktion gewesen. Im Internet werden sogar Gewächshäuser angeboten, allerdings wird kein Mensch sein Marihuana in einem Gewächshaus anpflanzen wollen.“ Er lächelte. Seine Erfahrung im Anbau illegaler Drogen schien ihn nicht im Geringsten in Verlegenheit zu bringen.
    Eine Weile war Jillian völlig in Gedanken versunken und achtete nicht mehr auf das weitere Gespräch. Geistesabwesend schüttelte sie Dan die Hand und murmelte: „Nett, Sie kennenzulernen.“ Aber dann sagte Colin etwas, das sie nicht einmal hörte. Eine Flut von Informationen und Ideen überschwemmte ihr Hirn in einem Tempo, dass sie am liebsten die Augen geschlossen hätte. Sollte sie tatsächlich in der Lage sein, die Samen ihrer Urgroßmutter zu finden und diese Sachen anzubauen? Etwas, das nur ganz wenigen Menschen gelang?
    „Hey!“ Colin schüttelte sie leicht am Arm. „Alles in Ordnung?“
    Sie fuhr hoch und riss sich wieder zusammen. „Ja. Alles bestens.“ Dann rief sie Jack, der auch sogleich vor ihr stand. „Dieser Typ eben … Dan?“ Sie flüsterte schon fast. „Er war doch nicht wirklich im Gefängnis, weil er Pot angebaut hat?“
    Jack wischte kurz über den Tresen. „Doch. Damals steckte er in einer ernsten Familienkrise und brauchte dringend Geld, deshalb hat er sich darauf eingelassen. Es muss eine schlimme Situation gewesen sein, denn er ist wirklich ein Kerl, auf den man zählen kann. Er ist sehr beliebt hier in der Gegend.“
    „Wow. Wie kommt das?“
    „Da gibt es viele Geschichten …“
    „Scheu und verlegen wirkt er deshalb jedenfalls nicht …“
    „Nun, das liegt vor allem daran, dass hier jeder Bescheid weiß, also gibt es keinen Grund zu heucheln. Und ich glaube auch, dass er es teilweise regelrecht genießt, als ruchlos zu gelten.“ Jack lächelte. „Oder berüchtigt. Doch letztlich ist er einfach ein richtig guter Kerl. Viele von uns haben schwere Zeiten durchzustehen, und manchmal treibt es uns dazu Dinge zu machen, die wir normalerweise nicht tun würden.“
    „Da sagst du was“, erwiderte sie nachdenklich. „Hm. Hör zu. Ich werde jemanden benötigen, der mir da draußen beim Haus hilft. So eine Art Handlanger …“
    „Ach, Jillian. Ich würde dir ja gern meine Dienste anbieten, aber …“
    „Nein, das meine ich nicht“, unterbrach sie ihn lachend. „Ich will jemanden anheuern ! Mir geht es nicht um einen Gefallen!“
    „Oh. Also, wenn das so ist …“ Jack steuerte das Ende des Tresens an und sprach kurz mit einem hübschen jungen Mann Anfang zwanzig, der dort saß. Schließlich ließ er ihn hinter die Bartheke, sodass er Jillian gegenüberstand, und stellte ihn als Denny Cutler vor. „Denny sucht etwas Langfristiges hier in der Umgebung. Er ist ein Freund von mir, und ich kann mich für ihn

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