Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
durch die Haare. »Na schön, wir werden uns jetzt alle beruhigen.«
    »Warum dachtest du denn, dass ich tot bin?«, staunte Laurel.
    Carla sah sie böse an. »Weil Sie dieses ganze Zeug in Ihr Tagebuch geschrieben haben, dass Sie allem ein Ende machen wollen.«
    »Wie bitte? Ginny, du warst in meinem Zimmer und hast mein Tagebuch gelesen?« Laurel hob die Stimme. »Mein intimes Tagebuch? Vielen Dank auch!«
    »Sie selbstsüchtige, undankbare Dumpfbacke«, schoss Carla zurück. »Sie sollten dankbar sein, dass Ginny sich die Mühe machte. Wenn Sie in meinem Haus wohnen würden, ich hätte nicht …«
    »Hört auf!« Ginny hob die Hände wie ein Fußballschiedsrichter, weil zu viel auf einmal passierte und das ganze Gebrüll ihnen kein bisschen weiterhalf. An Laurel gewandt sagte sie: »Es tut mir leid, dass ich dein Tagebuch gelesen habe, aber du hast gesagt, dass du nur eine halbe Stunde fort bist. Du warst sehr erregt. Du hast nicht einmal eine Handtasche mitgenommen. Sobald ich sah, was du geschrieben hattest, war ich krank vor Sorge. Darum habe ich den Zettel mit der Bitte, mich anzurufen, auf dem Küchentisch hinterlassen.«
    »Wir sind erst vor 20 Minuten gekommen. Ich habe versucht, dich anzurufen, aber es war besetzt. Ich hätte es noch einmal versucht, aber wir haben uns … unterhalten. Und dann bist du wie ein Tornado durch die Küchentür gestürmt.«
    Carla schüttelte den Kopf. »Dann waren Sie also den ganzen Tag unterwegs.«
    Beschämt flüsterte Dan: »Es ist alles meine Schuld.«
    »Nein, ist es nicht. Ich habe nur die falschen Schlüsse gezogen.« Ginny sehnte sich verzweifelt nach einer Tasse Tee. Sie füllte den Wasserkessel und bedeutete Carla, sich zu setzen. »Jedenfalls ist die Panik jetzt vorbei, und du kannst uns erzählen, was du getan hast. Wie bist du Dan begegnet?«
    Laurel schaute verständnislos. »Wer ist Dan?«
    Das war surreal. Zweifelsohne hatte Dan keinen eineiigen Zwillingsbruder. »Dan, helfen Sie mir. Verliere ich gerade den Verstand?«
    Ratlos sah Laurel zu Dan. »Was meint sie? Was geht hier vor sich?«
    Er zuckte peinlich berührt mit den Schultern. »Alle nennen mich Dan the Van, wegen meines Jobs. Aber es ist nur ein Witz. In Wirklichkeit heiße ich Hamish.«

50. Kapitel
    Bei Tee und Rührkuchen mit Orange erfuhren Ginny und Carla die ganze Geschichte. Laurel hatte sich Ginnys Ausbruch zu Herzen genommen und beschlossen, dass jetzt wirklich die Zeit gekommen war, um sich zusammenzureißen. Sie hatte das Haus verlassen, um ihre Rezepte abzuholen und unterwegs über ihre Zukunft nachzudenken. Die Schlange vor der Kasse in der Apotheke war ellenlang gewesen. Also war sie noch ein wenig spazieren gegangen, bis sich die Schlange aufgelöst hatte – alles war besser, als zwischen zwei Rentnern eingequetscht zu werden, die über die Qualität ihres Stuhlgangs stritten.
    Auch in der Bäckerei hatte es eine Schlange gegeben, aber dieses Mal war Laurel angestanden. Als sie an der Reihe war, fasste sie sich ein Herz und fragte den Bäcker zögernd, ob es zufällig eine freie Stelle für eine Teilzeitkuchenbäckerin gab.
    Der Bäcker hätte wirklich nicht so schroff sein müssen. Verächtlich hatte er Laurel davon in Kenntnis gesetzt, dass man fürs Brot- und Kuchenbacken nachts um drei aufstehen musste und erst um sechs Uhr abends mit der Arbeit fertig war. Es sei schwere, körperliche Arbeit, und ihre Spezialität sei Butterkuchen. Und außerdem gebe es im Moment ohnehin keine freie Stelle.
    Von seiner Schroffheit schwer gedemütigt war Laurel aus dem Laden geeilt. Hinter ihr hatte sie noch einen Mann protestieren hören: »Das war völlig unangebracht.«
    Auf dem Rückweg zur Apotheke – Reizdärme und Stuhlgang, bei dem man Brikettstücke von sich gab, waren weitaus besser, als verhöhnt zu werden –, klopfte ihr plötzlich jemand auf die Schulter. Sie drehte sich um und erkannte den Mann, der hinter ihr in der Schlange gestanden hatte.
    »Lassen Sie sich von Bert nicht durcheinanderbringen. Seine Frau hat ihn letzte Woche verlassen.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    Ihr Sympathisant war ein wenig ungepflegt, hager und groß, aber er hatte sanfte Augen und ein freundliches Gesicht.
    »Hören Sie … äh, ich weiß nicht, ob Sie Interesse haben, aber in St. Austell verkauft eine Frau Kuchen auf dem Bauernmarkt. Ich weiß zufällig, dass sie jemand braucht, der ihr zuarbeitet.«
    St. Austell lag viele Meilen entfernt, schon fast an der Südküste von Cornwall. Laurel war

Weitere Kostenlose Bücher