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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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versucht, gleich nein zu sagen, aber sie zögerte, wollte das Gespräch nicht sofort beenden. Dieser Mann schien noch schüchterner zu sein als sie.
    »Würde sie mir den Kopf abbeißen?«
    Er lächelte und sein ganzes Gesicht hellte sich auf. »Sie heißt Emily Sparrow. Können Sie sich vorstellen, dass jemand, der Emily Sparrow heißt, einem den Kopf abbeißt?«
    »Sie haben Ihren Platz in der Schlange verloren.« Laurel bemerkte, dass er den Bäcker mit leeren Händen verlassen hatte.
    »Ach, deren süße Stücke sind ohnehin nicht so toll. Es gibt noch einen Laden weiter unten an der Straße. Haben Sie einen Stift dabei?«
    Laurel präsentierte sich ihm in ihrem handtaschenlosen Zustand. Es befanden sich nur ihr Hausschlüssel und das Rezept ihres Arztes in den Taschen ihrer Strickjacke.
    »Ich auch nicht. Aber egal, ich habe einen Stift im Lieferwagen.«
    Er hatte auch eine nette Stimme, beruhigend sanft und sehr artikuliert. Laurel ging mit ihm in die andere Bäckerei, wo er drei süße Stückchen kaufte. Dann machten sie sich auf den Weg zu seinem Lieferwagen und er erklärte, dass er seit sieben Uhr morgens Auslieferungen gefahren hatte. Sie zuckte zurück, als er die Tür des Wagens aufzog und ein riesiger, haariger Hund herauskletterte.
    »Keine Sorge wegen Stiller. Er ist ein Schmuser. Ungefähr um diese Zeit legen wir immer eine Pause ein. Haben Sie Hunger?«
    »Ja, habe ich.« Laurel war bis zu diesem Moment gar nicht klar gewesen, wie verlockend die noch heißen Backwaren dufteten. »Haben Sie etwa extra ein Stück für mich gekauft?«
    »Ja. Aber wenn Sie es nicht wollen, wird es dennoch einen Abnehmer finden. Ich heiße übrigens Hamish.«
    Hamish? Hamish! Großer Gott, sicher nicht der Hamish, der Gedichte schrieb und vor all diesen Monaten nicht im Single-Club aufgetaucht war? Der Hamish, der laut Ginnys Ex-Mann so perfekt zu ihr passte?
    Die drei gingen in den Park, in dem zahlreiche Bänke standen.
    »Sind Sie verheiratet?« Die Worte purzelten nur so aus ihr heraus. Sie musste es einfach wissen.
    Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein. Warum?«
    »Ach … ich war nur neugierig.« Hastig biss Laurel in ihr süßes Stück, damit sie nicht auch noch fragen konnte, ob er Gedichte verfasste. Da Gavin sicher nichts Schmeichelhaftes über sie gesagt hatte, war es zweifelsohne besser, wenn Hamish – falls es sich um denselben Hamish handelte – nicht erfuhr, wer sie war.
    Aber offenbar hatte ihr Gehirn anderes vor. Kaum hatte sie ihren Bissen geschluckt, hörte sie sich fragen: »Kennen Sie jemand namens Gavin Holland?«
    Hamish wirkte erstaunt. Dann wurde er rot und nickte. »Ja. Warum fragen Sie?«
    Ganz plötzlich fühlte sich Laurel außergewöhnlich tollkühn. Sie sah ihm direkt in die Augen. »Sie haben mich versetzt.«
    Er starrte sie an. »Habe ich das? O Gott, damals im Club? Ich habe in letzter Sekunde die Nerven verloren und feige gekniffen. Sie meinen …«
    Laurel lächelte und nickte. Sie hatte keine Angst mehr. »Ich bin Laurel.«
    Danach war es außergewöhnlich gut geworden. Es war, als wären mehrere Schutzschichten von ihnen abgefallen. Sie konnten über alles reden. Völlig ohne Peinlichkeit. Es gab eine Verbindung zwischen ihnen, die Laurel noch nie zuvor erlebt hatte, noch nicht einmal mit … nein, sie wollte auf gar keinen Fall an Kevin denken. Bevor sie sich versah, saßen sie im Lieferwagen, und Hamish notierte den Namen und die Adresse der Frau in St. Austell, die auf dem Bauernmarkt Kuchen verkaufte. Dann sah er Laurel an und meinte schüchtern: »Ich weiß, das ist unglaublich anmaßend, aber wenn Sie gerade nichts vorhaben – ich bin auf dem Weg dorthin.«
    Und das war es dann gewesen. Gemeinsam waren die drei nach St. Austell gefahren, und Hamish hatte sie Emily Sparrow vorgestellt, die – wie er versprochen hatte – überhaupt nicht bissig war. Er bot an, die Kuchen, die Laurel buk, jeden Dienstag auf seiner Runde mitzunehmen, damit Emily sie auf dem Markt verkaufen konnte. Es war alles so einfach und mühelos, dass ihr vor lauter Erleichterung die Tränen gekommen waren. Na gut, es war keine Vollzeitstelle, aber es war ein Anfang.
    Um das zu feiern, hatten sie mit Stiller einen langen Strandspaziergang unternommen. Das Gespräch war kein einziges Mal ins Stocken geraten. Als Laurel sich bei Hamish erkundigte, ob Gavin sie als langweilig beschrieben hatte, war er absolut ehrlich. »Ja, hat er, aber hast du seine Freundinnen gesehen? Kichernde Strohköpfe in

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