Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
Miniröcken.« Schaudernd hatte er hinzugefügt: »Gavin ist ein netter Bursche und jeder nach seiner Façon und so weiter, aber sein Geschmack bei Frauen ist meine Vorstellung von Folter.«
    Nach drei Stunden am Strand waren sie zum Cottage von Hamish gefahren und hatten den erschöpften Stiller abgesetzt. Als Laurel ihm die Ohren gerieben und sich verabschiedet hatte, hatte Stiller sie mit solch einem Blick der Sehnsucht aus seinen wässrigen, braunen Augen angesehen, dass sie sich sagen hörte: »Keine Sorge, mein Junge, wir sehen uns bald wieder.« Dann war ihr klargeworden, wie aufdringlich das klingen musste. Sie hatte rasch aufgeschaut, ob Hamish es gehört hatte.
    »Das hoffe ich sehr«, hatte Hamish gesagt.
    »Entschuldigung«, warf Ginny an dieser Stelle der Erzählung ein, »aber du hasst Hunde.«
    Laurel wirkte von diesem Einwurf ehrlich verletzt. »Das stimmt nicht.«
    »Doch. Du hast mir gesagt, du hasst alle Hunde, weil sie schmutzig und entsetzlich sind.« Ginny wies mit dem letzten Rührkuchenstück anklagend auf Laurel. »Du hast gesagt, Hunde
stinken

    Laurel starrte sie an, als sei sie verrückt geworden. »Ich sagte, manche Hunde stinken. Stiller aber nicht.«
    Das war so
offensichtlich
unwahr, dass Hamish entschuldigend anmerkte: »Manchmal riecht er schon ein wenig.«
    »Tja, ich finde, er riecht überhaupt nicht. Stiller ist perfekt.«
    Was bewies, wie Ginny fand, dass Liebe nicht nur blind machte. Sie beeinträchtigte auch den Geruchssinn.

51. Kapitel
    »Warte, bis Gavin davon erfährt.« Ginny sah zu, wie Hamish Laurel galant auf den Beifahrersitz seines Lieferwagens half, dann setzte sie sich wieder zu Carla an den Küchentisch. »Er wird vor Selbstlob platzen.«
    »Diesbezüglich hat sich also nichts geändert.« Carla lächelte zögernd. »War nur ein Scherz. Wie geht es ihm?«
    »Wie immer. Gavin wird sich niemals ändern.« Ginny tupfte Kuchenkrümel mit ihrem Zeigefinger auf und steckte sie sich in den Mund. »Wie geht es dir?«
    Darauf hatten beide gewartet. Carla wappnete sich sichtlich.
    »Perry war der größte Fehler meines Lebens, das Schlimmste, was ich je getan habe. Und es tut mir leid.« Abrupt füllten sich ihre Augen mit Tränen. »O Gin, es tut mir so leid. Du fehlst mir so. Kannst du mir jemals vergeben?«
    Carla, die nie weinte, strömten die Tränen nur so über die Wangen. Ganz plötzlich schien das, was noch vor 24 Stunden undenkbar gewesen wäre, völlig natürlich. Das Einzige, was Sinn ergab. Außerdem wurde Ginny klar, dass sie genauso gut Carla vergeben konnte, wo doch auch Lucy Jem hatte vergeben können.
    Manche Männer waren es einfach nicht wert, dass man für sie seine beste Freundin verlor.
    Und Perry Kennedy war für keine von beiden ein Verlust.
    »Ist schon vergessen«, sagte Ginny und Carla riss sie in ihre Arme.
    »Danke, danke … o Gott, es war so entsetzlich ohne dich. Als ob jemand gestorben ist und man greift dauernd zum Telefon, um ihn anzurufen, und merkt erst dann, dass das ja gar nicht mehr geht. Du würdest nicht glauben, wie oft mir das passiert ist.«
    »Mir auch.« Ein Kloß bildete sich in Ginnys Hals. Die letzten Wochen waren nicht gerade ereignislos verlaufen. »Erzähle, was zwischen dir und Perry passiert ist. Hast du ihn abserviert oder ist er mit einer anderen auf und davon?« Obwohl Ginny Carla vergeben hatte, hoffte sie dennoch auf Letzteres. Heiligkeit war gut und schön, aber ausgleichende Gerechtigkeit hatte so viel mehr für sich.
    »Weder noch. Ich sagte ihm, dass ich ein Baby will, und das war es dann. Er machte sich vom Acker.«
    Bei dem Wort ›Baby‹ zuckte Ginny zusammen. Sie erholte sich und meinte ungläubig: »Warum um alles in der Welt hast du ihm das gesagt?«
    »Weil es stimmt.«
    »Wie bitte?«
    »Ich will ein Baby.«
    Ginny schüttelte den Kopf. »Ist das ein Witz?«
    »Nein! All meine Hormone sind gleichzeitig explodiert. Es geschah einfach
so
.« Carla schnippte mit den Fingern. »Ich war völlig davon gefangen. Als ob mich Außerirdische entführt hätten. Ich konnte an gar nichts anderes mehr denken. Ich konnte nicht einmal mehr schlafen, es ging mir dauernd im Kopf herum.« Sie beugte sich über den Tisch und beichtete Ginny: »Es ist, wie wenn man das perfekte Paar Schuhe in der neuesten Ausgabe der
Vogue
sieht und einfach weiß, dass man sie haben muss, auch wenn das bedeutet, um vier Uhr morgens aufzustehen und nach London zu fahren, damit man rechtzeitig da ist, wenn der Laden die Pforten

Weitere Kostenlose Bücher