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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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arbeite daran, ihr zu beweisen, dass sie falsch liegt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich zu Verstand gekommen bin, aber ich weiß, dieses Mal ist es für immer.« Gavin schwieg kurz, seine Augen funkelten. »Endlich habe ich die Chance, mich anständig zu verhalten, und das setze ich nicht leichtfertig aufs Spiel. Diese hübschen, jungen Dinger sind ja gut und schön, aber manchmal hat eine reifere Frau einfach … na, Sie wissen schon, dieses besondere Etwas.« Er grinste breit. »Und wenn sie hören könnte, dass ich sie als reifere Frau bezeichne, würde sie mir den Kopf abreißen.«
    »Wie schön.« Finn wollte nur noch weg. »Großartig«, log er, »ich freue mich … für Sie beide.«
    Und dann ging er, bevor er selbst Gavins Kopf abriss.
     
    Ginny tauchte zitternd aus dem Badezimmer auf, eingehüllt in ein Badetuch.
    »Als ich sagte, dass du meine Dusche benützen kannst, meinte ich nicht, dass du das gesamte Warmwasser aufbrauchen sollst. Meine Wanne war nur noch lauwarm.«
    »Tut mir leid.« Gavins Boiler war defekt. Er trat an den Fuß der Treppe. »Wie sehe ich aus?«
    Ginny lächelte, weil ihr die Veränderung, die sich in den letzten beiden Wochen in Gavin vollzogen hatte, wie eine Offenbarung vorkam. Ob es von Dauer sein würde oder nicht, stand völlig offen – Ginny selbst gab ihm maximal zwei Monate –, aber er strengte sich für Bev sichtlich an. »Sehr gut. Auf eine übergewichtige, schütterhaarige Art und Weise.«
    »Wie charmant. Manchmal frage ich mich, warum ich mich von dir habe scheiden lassen. Doch dann fällt es mir wieder ein.«
    »Ich habe mich von
dir
scheiden lassen«, stellte Ginny klar. »Du Heißwasserdieb. Aber dein Hemd gefällt mir.«
    Gavin freute sich. Er brachte die Manschetten an dem edlen, dunkelblauen Hemd an, das er extra für diesen Abend gekauft hatte. Es war das unauffälligste Hemd, das er je besessen hatte.
    »Bev sagt, Blau steht mir.«
    »Bev sagt dies, Bev sagt das«, neckte Ginny, weil er sich noch in diesem schwerverliebten Stadium befand, in dem er ihren Namen in jede Unterhaltung einflocht. »Wer war da vorhin an der Tür?«
    Gavin betrachtete mittlerweile seine vornehme Erscheinung im Flurspiegel. »Hm? Ach, das war nur Finn. Er hat die Jacke vorbeigebracht, die du im Restaurant vergessen hast. Solltest du dich nicht langsam fertig machen? Bev wird gleich hier sein.«
    Bev wollte nach einem Geschäftstermin in Exeter direkt zu Ginny kommen, bevor die drei dann gemeinsam zum Essen gingen. Ginny fragte: »Bist du sicher, dass ich mir nicht wie das fünfte Rad am Wagen vorkommen werde?«
    »Natürlich wirst du dir nicht so vorkommen. Wir werden uns alle großartig amüsieren.«
    »Keine Turtelzärtlichkeiten. Das musst du mir versprechen.«
    »Meine Hände werden sich jederzeit oberhalb der Tischplatte befinden.« Gavin wackelte zur Verdeutlichung mit den Händen. »Aber für andere Körperteile kann ich keine Garantien abgeben.«
    Ginny machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Sie fuhr sich mit den Fingern durch die nassen Haare, aber erst, nachdem sie Gavin unten im Flur spielerisch ein Victory-Zeichen bedeutet hatte. Er war verliebt – wieder einmal –, und es war nicht seine Schuld, dass sie eifersüchtig war. Sobald sie ihren Glücksmodus wieder eingeschaltet hatte, würde sie den Abend genießen, aber die Erwähnung von Finn hatte sie ein wenig aus der Bahn geworfen. Zu dritt am Tisch zu sitzen würde bestimmt ganz nett sein, aber wenn ihr Leben doch nur anders sein könnte! Wie viel schöner wäre es, einen Partner zu haben und an einem Tisch für vier zu sitzen.

53. Kapitel
    Ginny wusste ja gar nicht, was ihr entging. Carla nippte eiskalten Moët und sah zu, wie Lawrence geschickt seine Magie an ihren Haaren wirkte. Sie wollte ihre früheren Verfehlungen immer noch unbedingt bei Ginny wiedergutmachen und hatte wirklich alles versucht, sie zu einem Besuch bei Lawrence zu überreden, auf ihre Kosten.
    Aber Ginny hatte nur ihren Pony aus den Augen gepustet. Wie immer war sie zu ungeduldig gewesen, um auf einen Termin zu warten. Sie hatte sich eine Küchenschere geschnappt, war ins Badezimmer gegangen und hatte ihre übliche Schnipp-und-weg-Nummer durchgezogen. Ärgerlicherweise hatte sie hinterher sogar gut ausgesehen.
    Was Ginny nicht wusste, war, dass es bei Lawrence um so viel mehr ging als nur um perfektes Haar. Lawrence selbst war Psychiater, Therapeut und Lebensberater in einem. Man konnte ihm alles sagen, und nichts schockierte ihn. Er

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