Liebesfilmriss
doch echt
alt
«, kicherte ein mageres Mädchen in einem hautengen, knallrosa Schlauchtop.
Eine Kellnerin, die mit zwei vollen Tellern aus der Küche kam, rief: »Eine vegetarische Schnitte, eine Riesenwurst.«
Wie auf Stichwort kicherten alle.
Ginny riss sich zusammen und trat einen Schritt zurück. »Wir sollten gehen.«
Perry schien amüsiert. »Ihre Schuld. Sie haben mich provoziert.«
Männer, sie waren wirklich das Letzte.
»Nur weil ich dachte, Sie würden es nicht tun.«
14. Kapitel
Als Ginny im Penhaligon eintraf, begrüßte Evie Sutton sie wie eine lange verlorene Schwester. Es war drei Uhr nachmittags, und die Mittagszeit war vorbei. Sie setzten sich in das leere Restaurant, sprachen über den Job, die Einsatzzeiten und den Lohn, und Ginny füllte das Bewerbungsformular aus.
»Die Schichten sind doch flexibel, oder? Wir dürfen sie tauschen, falls irgendetwas wäre?« Entschuldigend fügte Ginny hinzu: »Es ist so, dass meine Tochter an der Universität studiert. Falls sie beschließt, an einem Wochenende zu mir zu kommen, wäre es nicht gut, wenn ich nonstop arbeiten müsste.« Nicht, dass Jem Anzeichen erkennen ließ, bald einmal nach Hause zu kommen, aber die Hoffnung stirbt immer zuletzt.
»Gar kein Problem.« Evie nickte verständnisvoll. »Meine drei sind mittlerweile im ganzen Land verstreut, führen ihr eigenes Leben. Aber wenn ich die Chance habe, sie zu sehen …«
»Oh, ich verstehe Sie gut. Ich vermisse Jem so sehr, dass es schon peinlich ist!« Ginny erkannte eine verwandte Seele und fügte eifrig hinzu: »Ich habe sogar ein paar Fotos in meiner Handtasche.«
»Ich auch!« Entzückt holte Evie ihre Handtasche aus dem Büro und zog die Fotos ihrer Kinder heraus.
Im Büro klingelte das Telefon, und Evie, mitten in einer Anekdote über ihren jüngeren Sohn, lief los. Augenblicke später öffnete sich die Tür des Restaurants und Finn Penhaligon schlenderte herein. Er hob eine Augenbraue, als er Ginny dort sitzen sah. »Oh. Hallo.«
»Hallo.« Ginny spürte, wie ihr Mund austrocknete. Es fiel ihr immer noch schwer, ihn anzusehen, ohne an das Himmelbett mit den elfenbeinfarbenen Vorhängen zu denken, die sich in der Brise bauschten. Sie musste sich diese Phantasie wirklich aus dem Kopf schlagen.
»Wo ist Evie?«
»Im Büro. Ich fange übrigens am Donnerstag hier an. Ich werde vier Mal mittags und drei Mal abends arbeiten.« Ginny zeigte auf das ausgefüllte Formblatt, und er nahm es zur Hand.
»Ist gut.« Er las es durch, nickte und sah dann auf die Fotos, die immer noch auf dem Tisch lagen. »Wer ist das?«
»Meine Tochter. Jem.« Bei Evie hatte sie vor Stolz geglüht und die vielen Tugenden ihrer Tochter hervorgehoben, aber dieses Mal hielt Ginny sich zurück. Männer waren anders.
Finn betrachtete stumm die Aufnahme. Schließlich fragte er: »Was ist mit ihr passiert?«
»Was? Oh, die Haare. Sie ist eigentlich blond, aber die Spitzen hat sie sich rosa gefärbt.«
»Nein, ich meine …« Er runzelte die Stirn. »Ist sie nicht diejenige, die gestorben ist?«
Wie bitte?
»Ich weiß nicht, was Sie meinen.« Verwirrt erklärte Ginny: »Jem ist meine einzige Tochter. Und sie ist nicht tot.«
Er schüttelte den Kopf. »Sie sagten, sie sei tot. Damals im Laden. Darum brachte die Frau es auch nicht über sich, die Polizei zu rufen.«
»Ich schwöre bei Gott, dass ich das nicht gesagt habe! Warum sollte ich auch?«
»Wer weiß? Um unser Mitgefühl zu wecken und einer Anklage wegen Ladendiebstahls zu entgehen?«
»Das erfinden Sie doch!« Ginnys Augenbrauen zogen sich ungläubig zusammen. »Wie gemein, so etwas zu sagen!«
»Sie waren hysterisch. Sie haben uns erzählt, Sie hätten an diesem Morgen Ihren Hund begraben.« Er zuckte mit den Schultern. »Womöglich entsprach das auch nicht der Wahrheit.«
»Das war die volle Wahrheit. Und ich habe meinen Hund geliebt!«
»Und dann hat die Frau gefragt, wen wir anrufen könnten, und Sie sagten, dass es niemanden gebe«, beharrte Finn. »Sie sagten, Ihre Tochter sei nicht mehr bei Ihnen, sie sei fort.«
Der Groschen fiel. Entsetzt wurde Ginny klar, dass sie sie unabsichtlich in die Irre geführt hatte. »Das ist ja auch so, aber ich meinte nicht, dass sie tot ist. Jem lebt wohlbehalten in Bristol.«
Finn betrachtete sie unbewegt. »Und ich hatte Mitleid mit Ihnen.«
»Was Sie nicht sagen. Tut mir leid, aber davon habe ich nichts bemerkt.«
»Jedenfalls wurden Sie nicht verhaftet. Also haben Sie erreicht, was Sie
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