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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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leer, und aus der Küche drangen Männerstimmen.
    Jem kletterte ungelenk aus dem Bett, der Mund trocken vor Anspannung. In diesem Moment ging die Tür auf, und Davy trat mit zwei Bechern Tee ein.
    »Hallo. Ich habe Tee gemacht.«
    »Danke.« Sie nahm den dampfenden Becher, den er ihr reichte. »Sind die anderen schon auf?«
    »Nur Rupert.«
    »Ich brauche ein Glas Wasser. Bin gleich zurück.« Jem fuhr sich mit den Fingern durch die schlafzerzausten Haare und lief an Davy vorbei.
    Rupert war in der Küche, sah abscheulich gesund aus und völlig unbeeinträchtigt von der Menge an Alkohol, die er in der Nacht zuvor gekippt hatte. Er trug Jeans und ein freches Grinsen und gab Zucker in zwei Tassen Kaffee.
    »Morgen, du Schöne.« Er zwinkerte ihr zu. »Gut geschlafen?«
    Krank vor Eifersucht schloss Jem die Küchentür, damit niemand sie belauschen konnte. »Hast du mit ihr geschlafen?«
    »Mit wem?«
    »Scarlet Johansson.« Jem schüttelte heftig den Kopf »Mit wem glaubst du wohl? Mit dieser Frau!«
    »Oh, du meinst Suze.
Diese
Frau.« Amüsiert erklärte Rupert: »Natürlich nicht.«
    Jem griff sich ein Bierglas, schüttete den Inhalt vom Vortag aus, hielt es unter den Wasserhahn und schaffte es dabei, eiskaltes Wasser über ihr Nachthemd zu spritzen. »Das glaube ich dir nicht.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Tja, da kann ich dir auch nicht helfen. Aber es stimmt. Wir haben nur gepennt.«
    »Du hast sie geküsst.« Gott, es war schrecklich, wie eine neurotische, nörgelnde Zimtzicke zu klingen, aber was hätte sie sonst tun sollen? Er hatte sie
geküsst
.
    »Ich dachte, du würdest dich freuen«, sagte Rupert.
    »
O bitte

    »Lucy war misstrauisch, was uns beide anging. Indem ich Suze auf mein Zimmer mitgenommen habe, konnte ich dem ein Ende setzen. Ein Geniestreich.«
    Jem schluckte. »Hast du es deshalb getan?«
    »Ja. Na ja, das war einer der Gründe.« Rupert grinste breit. »Der andere Grund war, dass ich sie deinem Kumpel Davy entreißen wollte.«
    »Warum?«
    »Was glaubst du wohl? Um ihn zu ärgern.«
    »Ich denke immer noch, dass du mit ihr geschlafen hast.«
    »Tja, habe ich aber nicht. Doch nur zu, denk, was du willst. Du hast es allerdings nötig. Was war denn zwischen dir und Davy?«
    »Nichts!«
    Er legte den Kopf schräg. »Das behauptest du. Aber seien wir ehrlich, er hat die Nacht auf deinem Zimmer verbracht und es muss das erste Mal gewesen sein, dass er nicht zu Hause geschlafen hat. Wie hätte man das besser feiern können?« In seinen Augen lag ein Funkeln, als er fortfuhr: »Verdammt und zugenäht, was wird seine Mutter jetzt gerade tun? Wahrscheinlich hat sie in den letzten sechs Stunden ununterbrochen die Notrufnummer gewählt. Hubschrauber schwirren durch die Lüfte, Polizeitaucher durchsuchen den Fluss.«
    »Er hat ihr erzählt, dass er hier übernachtet. Und er hat auf dem Fußboden geschlafen. Du weißt genau, dass zwischen uns nichts war«, sagte Jem. »Das ist nicht mein Stil.«
    »Du willst also sagen, dass ich dir einfach vertrauen soll? Wie du meinst.« Rupert hauchte ihr einen langen Kuss auf die nackte Schulter, als er mit den beiden Tassen an ihr vorbeiging. »Aber vergiss nicht, nur mir ist es zu verdanken, dass wir Lucy los sind.«
    Sie wurde schwach. Selbst ein Schulterkuss im Vorübergehen hatte die Macht, ihr weiche Knie zu bescheren. Jem sah ihm nach und spürte eine heftige Welle des Verlangens. Man wusste, dass man auf verlorenem Posten stand, wenn man sich in jemand verliebte, der tatsächlich mehr Sexappeal hatte als Johnny Depp.
    In ihrem Zimmer trank sie den mittlerweile lauwarmen Tee und lauschte dem kurzen Telefonat von Davy mit seiner Mutter.
    »Ja, Mum, ich lebe noch. Nein, ich habe keine Drogen genommen. Nein, die Polizei wurde nicht gerufen. Mum, es ist alles in Ordnung. Wir sehen uns nachher, ja? Ja, ich dich auch.«
    Jem setzte sich aufs Bett. Wie schrecklich, eine so klammernde, neurotische Mutter zu haben. Sie sah, wie Davy den Anruf beendete und eine andere Nummer eingab.
    »Hallo, ich bin’s. Wo müssen wir hin und wann fangen wir an?« Er hörte zu, nickte, dann langte er nach dem lila Kugelschreiber auf Jems Nachttisch und kritzelte eine Adresse.
    Er kam nicht weit.
    »Ist gut«, sagte Davy mit ruhiger Stimme. »Wir sehen uns dort.«
    Als er sein Handy ausschaltete, fragte Jem: »Gehst du irgendwohin, wo es nett ist?«
    Er zuckte mit den Schultern und hielt den Zettel hoch, auf dem er die Adresse notiert hatte. Jem runzelte mit der Stirn. »Aber …

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