Liebesgruesse aus Deutschland
Ausländerproblematik. Gleichzeitig werden unzählige Forschungsarbeiten in Auftrag gegeben, um festzustellen, was diese Ausländer für Menschen sind und warum sie sich ausgerechnet für Deutschland entschieden haben, obwohl es so viele andere Länder drum herum gibt.
Deutschland ist noch nie durch überschäumende Gastfreundlichkeit aufgefallen, im Gegenteil zeigte es sich oft sehr kämpferisch, wenn es galt, die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden. Obwohl relativ mächtig und industriell
hochentwickelt, hat Deutschland nie mit seinen europäischen Nachbarn an einem Tisch in der Schulkantine gesessen, es ging seinen eigenen Weg. Dafür wurde das Land ständig von den Nachbarn gehänselt und gemobbt. Während die Franzosen und die Engländer sich gern als die Wiege der Weltkultur inszenierten, hat Deutschland noch heute das Selbstverständnis einer Tiefgarage: Es glaubt, jeder Fremde, der hierherkommt, will sich entweder ein neues Auto klauen oder an die sauberen Wände pissen. Nie war Deutschland ein Einwanderungsland, fremde Kulturkreise goutierte man am liebsten nur im Fernsehen. Für drei Euro ein Kind in Afrika retten – bitte schön. Für einen Euro einen Tiger im Regenwald schützen – sehr gern. Sollte sich der Tiger aber einmal hierherschleichen, würde er sofort zurück nach Asien abgeschoben.
Dafür war Deutschland lange Zeit ein Auswanderungsland. Zwischen 1820 und 1920, während die Nachbarländer ihre Kolonialpolitik betrieben, wanderten sechs Millionen Deutsche aus. Sie fuhren nach Amerika, Kanada oder Argentinien, um dort die desolate wirtschaftliche Lage ihrer Heimat auszusitzen. Später mussten die europäischen Nachbarländer für ihre Kolonialpolitik büßen und halb Indien bzw. halb Afrika bei sich aufnehmen. Deutschland blieb deutsch und freute sich darüber.
Bis in die Fünfzigerjahre hinein gelang es dem Land, sich in dieser jungfräulichen Form zu halten. Die ersten Pannen kamen mit der Vollbeschäftigung, die das Land kalt erwischte. Deutschland fing aus pragmatischen Gründen
an, Arbeitskräfte im Ausland anzuwerben. Es sollten junge gesunde Männer sein, die bereit wären, für niedrigste Löhne schwerste Arbeit zu verrichten. Die ersten waren Italiener, Jugoslawen, Türken, Koreaner und Portugiesen, die sorgfältig ausgewählt wurden. Man stellte jeden Einzelnen von ihnen auf die Waage und schaute jedem in den Mund, damit er nicht, statt zu arbeiten, gleich zum Zahnarzt musste. Die DDR warb die Arbeitskräfte im sozialistischen Lager an: Vietnamesen, Angolaner und Kubaner kamen, um ihre internationale Pflicht auf den Baustellen des Sozialismus zu erfüllen. Sie blieben, auch als der Sozialismus verschwand.
Seitdem fühlt sich ganz Deutschland von seinen Ausländern bedroht und beschimpft sie, wo es nur geht. Oder streitet darüber, wie man sie am besten integriert. Die ewige Integrationsdebatte erinnert an die alte Schildkröte, die vor fünfzig Jahren begonnen hat, aus dem Zoo auszubrechen, aber niemand hat es bisher bemerkt, weil sie noch immer nicht ihr Gehege verlassen hat. Eigentlich hatten die Deutschen niemals vor, jemanden bei sich zu integrieren. Damals, als die Ärmsten der Armen angeworben wurden, um in Deutschlands Zechen zu schuften, hat man besonders gerne Analphabeten genommen, damit sie nicht auf den Gedanken kämen, ihre Arbeitsverträge genau zu lesen, bevor sie ihr Kreuz daruntersetzen. Auf die Idee, dass diese robusten Männer ihre Familien mitnehmen, sich in Deutschland fortpflanzen und dort alt werden könnten, statt zurück nach Hause zu fahren, auf diese Idee kam damals niemand. Keiner dachte daran, dass es
ihnen in Deutschland gefallen könnte. Dass sie auch dann noch bleiben würden, wenn die Kohle alle war – samt ihren Kopftuch tragenden Frauen, ihren Unverständliches predigenden Imamen und ihren rappenden Kindern. Ihre neue Leistung ist es, die schwarzen Schafe Deutschlands zu sein.
Als demokratisches Land, das die Menschenrechte achtet und sich gegen jegliche Form von Diskriminierung wehrt, darf Deutschland seine Ausländer nicht alle auf einmal abschieben, nur ein paar im Jahr. Die Hoffnung, dass sie von alleine verschwinden, wird aber immer geringer. Für jeden Abgeschobenen werden hier zehn neue geboren. Denn nach wie vor sind die meisten Ausländer männlich, robust und vermehrungsfreudig, abgesehen von den Thailändern, bei denen auf 500 Frauen weniger als hundert Männer kommen. Diese Gruppe wurde aber auch nicht für die Großindustrie,
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