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Liebesintrige im Herrenhaus

Liebesintrige im Herrenhaus

Titel: Liebesintrige im Herrenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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verbergen hatte, wenn sie wirklich nach Somerset gekommen war, um James kennenzulernen – wie er zwischen den Zeilen herausgehört zu haben glaubte – und Zugriff zu seinem Vermögen zu erlangen, würde sie dann nicht ein wenig gelassener und professioneller auftreten?
    Sicherlich gab es Goldgräberinnen in den unterschiedlichsten Ausprägungen, aber waren sie nicht alle manipulativ, gerissen und opportunistisch?
    Würden sie wirklich mit einem mürrischen alten Mann geduldig in irgendwelchen Trödelläden stöbern, wie sie es ihren Berichten zufolge mit seinem Paten in den vergangenen Wochen wiederholt getan hatte? Oder nach alten Rezeptbüchern, die James in seinen Küchenschränken gehortet hatte, die Mahlzeiten selbst kochen, anstatt sie für teures Geld liefern zu lassen? Oder ihre Freizeit mit einem Buch im Garten verbringen?
    Das wäre dann in der Tat ein Grad an Gerissenheit, den Andreas sich kaum noch vorstellen konnte. Dennoch verspürte er das starke Bedürfnis, die Situation vor Ort im Auge zu behalten. Nach seiner Erfahrung hatte es sich noch nie ausgezahlt, einer Sache zu sicher zu sein … und das schloss sein Urteil über seine Mitmenschen ein.
    „Ich kann nicht für Sie arbeiten, weil ich doch schon für Mr Greystone arbeite. Natürlich bin ich laut Vertrag Ihnen Rechenschaft schuldig, aber mein eigentlicher Arbeitgeber …“
    „Lassen Sie uns nicht so engstirnig denken. Richtig, Sie arbeiten für James, und nach allem, was ich bisher gehört habe, sind Sie die perfekte Begleiterin für ihn. Was mir zeigt, dass Ihre Geduld grenzenlos ist. Anscheinend gab es einen kleinen Aufruhr in dem Teeladen, weil die angepriesenen Butterhörnchen ausverkauft waren?“
    Da vergaß Elizabeth all den Stress und schenkte ihm dieses strahlende Lächeln, das ihm jedes Mal den Atem raubte. „Das hat er Ihnen erzählt? Ja, er hat in dem Laden tatsächlich behauptet, dass er sie nie wieder beehren würde. Aber das war nur heiße Luft. Denn er sagt auch, dass man dort den besten Tee mit Sahne bekommt … auch wenn er natürlich auf die Sahne verzichtet. Außerdem glaube ich, dass er die Besitzerin Dot Evans mag. Sie hat ihn dann auch energisch in seine Schranken verwiesen, er solle nicht so einen Aufstand machen, das sei nicht gut für seinen Blutdruck.“
    Für einen Moment ließ Andreas sich wieder ablenken. „Er mag Dot Evans? Unsinn! James kennt die Frau seit Jahren. Meinen Sie nicht, ich wüsste etwas davon?“
    „Vermutlich“, machte Elizabeth einen Rückzieher und entschied sich, lieber schweigend abzuwarten, bis er auf sein ursprüngliches Thema zurückkommen würde.
    „He, nicht schon wieder! Meinen Sie nicht, ich hätte nicht bemerkt, dass Sie sich jedes Mal in Schweigen flüchten, wenn das Gespräch ein wenig … heikel wird?“ Ihr Erröten bestätigte ihm, dass er mit seiner Beobachtung richtiglag.
    „Es ist nur so, dass ich nicht gern hinter James’ Rücken über etwas rede, was er gesagt … oder nicht gesagt hat. Mir ist es unangenehm, wenn er nicht selbst etwas dazu sagen kann.“
    „Wozu?“
    „Zu nichts.“
    „Was hat er denn gesagt? Das mit Dot Evans war doch nicht Ihr Ernst, oder?“ Plötzlich verstummte Andreas nachdenklich. Er kannte Dot natürlich. In den vergangenen zehn Jahren hatte er sie immer mal wieder gesehen, nachdem James ihr Geld geliehen hatte, damit sie die Teestube im Ort aufmachen konnte.
    Genau genommen kannten sie und James sich sogar schon eine Ewigkeit, weil sie zusammen zur Schule gegangen waren. Aber Andreas konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals zu Besuch im Herrenhaus gewesen war. Oder? Er hatte James nicht so oft besuchen können, wie er es gern gewollt hätte. Gut möglich, dass ihm das eine oder andere entgangen war.
    „Eigentlich ist es nur so ein Gefühl von mir“, erklärte Elizabeth.
    „Und warum hat man es mir bisher verschwiegen? Es ist doch nicht so, als würden Sie einen Verrat begehen, wenn Sie es mir erzählen, oder? Also können Sie mich auch ganz ins Bild setzen.“
    Trotzdem zögerte sie. Sicher, nichts von alledem war ihr unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut worden. Aber so polterig, grantig und halsstarrig James Greystone auch sein konnte, er besaß im Gegensatz dazu auch eine anrührend diplomatische Seite. Und genau die hatte ihn daran gehindert, seinem Patensohn von Dot zu erzählen.
    Denn was Frauen betraf, hatten er und Andreas völlig verschiedene Ansichten. Zwar hatte James damals eine Affäre mit Elizabeths Mutter

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