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Liebesintrige im Herrenhaus

Liebesintrige im Herrenhaus

Titel: Liebesintrige im Herrenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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gehabt, doch inzwischen glaubte sie begriffen zu haben, dass es eine Flucht aus einer sehr lieblosen Ehe gewesen war. Natürlich hatte er nicht ausdrücklich mit ihr über seine ehemalige Geliebte gesprochen. Aber je besser Elizabeth ihn kennenlernte, desto sicherer war sie, dass er ein Mann von Ehre war.
    Hätte er sich vielleicht sogar Phyllis zuliebe scheiden lassen? Wahrscheinlich nicht, aber die Frage hatte sich auch nie gestellt, weil ihre Mutter sich aus dem Staub gemacht und das Geheimnis ihrer Schwangerschaft mitgenommen hatte, sobald sie erfahren hatte, dass er verheiratet war.
    Für Elizabeth war es dennoch verführerisch, sich vorzustellen, wie anders ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn James Greystone ein freier Mann gewesen wäre und ihre Mutter geheiratet hätte.
    Gefangen in ihren Tagträumen, zuckte sie zusammen, als Andreas vor ihr missbilligend mit den Fingern schnippte.
    „Es wird Sie vielleicht erstaunen, das zu hören, aber die meisten Frauen schweifen nicht in irgendeine Traumwelt ab, wenn ich versuche, mich mit ihnen zu unterhalten.“
    „Tut mir leid.“
    „Schämt er sich ihrer vielleicht?“, überlegte Andreas laut weiter. „Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, warum. Es sei denn, es geht um Geld, aber eigentlich war James noch nie ein Snob.“
    „Aber nein, er schämt sich doch nicht für Dot Evans! Sie ist eine reizende Lady. Er glaubt nur nicht, dass Sie …“, Elizabeth hielt inne, als ihr klar wurde, dass sie mehr gesagt hatte, als sie hatte sagen wollen.
    „Reden Sie nur weiter. Ich bin schon ganz gespannt, wohin es führen wird. Wissen Sie, dass Sie ein bemerkenswertes Talent haben, mich vom Thema abzulenken?“
    „Nun, ich glaube nur nicht, dass er viel Verständnis für … für manche der Frauen hat, mit denen Sie ausgehen“, erklärte sie rasch. „Und darum …“
    „Darum hält er es für unnötig, mir zu erzählen, wenn er sich für irgendeine Frau interessiert – weil wir in diesem Punkt sowieso nicht dieselbe Sprache sprechen? Meinen Sie das?“ Als sie nickte, zog er die Stirn in Falten.
    Normalerweise war es Andreas egal, was andere Menschen von ihm dachten, nur sein Pate bildete in diesem Punkt eine Ausnahme. Aber anstatt sich gekränkt zu fühlen, weil James glaubte, sich ihm in dieser wichtigen persönlichen Sache nicht anvertrauen zu können, räumte Andreas widerstrebend ein, dass er vermutlich recht hatte.
    Er dachte an Amanda, mit der er noch Schluss machen musste und dass es dafür längst überfällig war. Amanda, die langbeinige Laufstegschönheit, mit der er kaum Interessen teilte, außer dass sie einen hinreißenden Körper und das atemberaubende Aussehen einer Frau besaß, mit der man sich gern in der Öffentlichkeit zeigte. Sie war die bislang Letzte in einer ganzen Reihe ähnlicher Frauen.
    Und obwohl Andreas mit diesem Arrangement für sich ganz zufrieden war, brachte sein Pate kein Verständnis dafür auf.
    „Natürlich ist letztlich nur wichtig, dass jeder nach seiner Fasson glücklich ist“, beeilte Elizabeth sich hinzuzufügen.
    „Ist das Ihre persönliche Philosophie oder wieder ein Zitat von James?“
    „Er versteht einfach nicht, was Sie an dieser Art von Frauen finden.“
    „Nun, tatsächlich bin ich nicht hergekommen, um mit Ihnen einen vertraulichen Austausch über mein Privatleben zu führen“, erwiderte er, allmählich pikiert und fest entschlossen, das Gespräch wieder auf das ursprüngliche Thema zurückzuführen. „Wir müssen die praktischen Details Ihrer künftigen Tätigkeit für mich klären, und sparen Sie sich jeden weiteren Protest. Die Sache ist entschieden. Dabei habe ich nicht die Absicht, Sie von wichtigen Aufgaben für meinen Paten abzuhalten. Aber ich denke, seine Genesung macht rasche Fortschritte, richtig?“
    Sie nickte resigniert.
    „Und die Nachmittagszeit, in der er seine Mittagsruhe hält, steht Ihnen sowieso fast ganz zu Ihrer freien Verfügung, stimmt’s?“
    Wieder nickte sie, während sie sich vorzustellen versuchte, was es wohl bedeuten würde, für Andreas zu arbeiten. Bestimmt war er ein unerbittlicher Vorgesetzter, zumal er sie insgeheim immer noch für eine potenzielle Goldgräberin hielt.
    Ein wenig spät wurde ihr bewusst, dass sie schon wieder mit den Gedanken abschweifte, weshalb sie sich zwang, sich wieder ganz auf Andreas zu konzentrieren. Seine Gegenwart machte sie jedes Mal wieder nervös.
    In der Vergangenheit war er einige Male mit dem Hubschrauber aus London hergeflogen – wie

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