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Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition)

Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition)

Titel: Liebeslied für einen Fremden: Das Buch der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Schley
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dauern.“
    Sie winkte lässig ab. „Macht nichts. Ich laufe noch ein bisschen mit Lola durch die Wiesen, okay? Nimm dir alle
    Zeit, die du brauchst. Und bestell Claire einen Gruß von mir!“
    Der Sommerabend, so empfand Sarah es, und der gesamte Tag waren wie von Magie erfüllt. Vielleicht lag es an der Jahreszeit – oder an Frederiks Gefühlen für sie, dass sie sich plötzlich ihrer eigenen vibrierenden Weiblichkeit so stark bewusst wurde?
    Während Lola übermütig bellend vor ihr her rannte, entdeckte Sarah Unmengen von farbenprächtigen, wilden Blumen, die nach den letzten kräftigen Regenschauern aus der Erde hervor brachen.
    Es war wie ein einziger riesiger Teppich aus leuchtenden Blütenkelchen in allen nur denkbaren Farben – flammende Iris, bunte Nelken, Gänseblümchen, sogar leuchtende Kakteen, wilde Orchideen und viele, viele mehr, als Sarah je für möglich gehalten hätte.
    Die ganze Luft war erfüllt vom Duft aromatischer Kräuter, die Sarah nie zuvor gesehen hatte, während riesige Schwärme zwitschernder, jubilierender Vögel sich in atemberaubender Harmonie zu immer wieder verändernden Formationen im letzten Sonnenlicht zueinander fanden.
    Von irgendwo kam ein langer, schriller Pfiff, der die Hündin Lola auf der Stelle kehrtmachen ließ, weil nun in einiger Entfernung Frederik auftauchte, der langsam mit seinen typischen ausgreifenden Schritten den Weg herunter kam.
    Ein großer, hagerer, junger Mann mit kastanienfarbenem Haar, dem der Abendwind immer wieder eine Locke in die Stirn wehte, stellte Sarah fest, während sie ihn auf sich zukommen sah. Er trug Jeans und ein Sweatshirt und wirkte so liebenswert, so vertraut, dass ihr für einen Moment Tränen in die Augen stiegen.
    Sie ging ihm entgegen. Der Glanz der letzten Sonnenstrahlen umflutete sie und mit jedem Schritt, den sie näher kam, geriet Frederik stärker in Versuchung, die ganze Situation für unwirklich, wie ein Bild aus einer anderen Welt zu halten.
    Sarahs schöne, schmale Gestalt, der Sonnenuntergang und dann nur große Stille. Frederik hatte sekundenlang das Gefühl, der erste Mensch aller Zeiten zu sein und die erste Frau seines Lebens auf sich zu kommen zu sehen.
    Sie war stark, das wusste er.
    Stärker als er.
    Stärker als jeder Mann, der ihren Weg gekreuzt hatte.
    Er blieb stehen, wartete, bis sie bei ihm ankam, ein bisschen außer Atem, mit geröteten Wangen und leuchtenden Augen. Sie lächelte und gab Frederik noch einmal die Gelegenheit, ihren wunderschönen Mund zu betrachten, ohne sich zu erlauben, sich in diese Betrachtung zu verlieren. Dafür was dies nicht der richtige Moment.
    Inzwischen hatte ihn die Gegenwart eingeholt. Er musste Sarah etwas sagen, was er selbst erst seit ein paar Minuten wusste.
    Sie sah ihn indes mit funkelndem Blick an. „Also? Hat Claire deinen Dienstplan für morgen über den Haufen geworfen? Oder gönnt sie dir noch einen freien Tag?“
    „Nein, leider nicht“, Frederik konnte nicht verhindern, dass seine Stimme angestrengt klang. „Es ging um einen Patienten, den sie an mich abgeben möchte.“
    „Ein schwieriger Fall?“
    „Nicht wirklich. Nach dem Gespräch mit Claire kam noch ein Anruf und der war… also, ich…“
    Sarahs Lächeln wurde schwächer. Sie trat einen Schritt zurück. „Frederik? Was ist los?“
    Er griff nach ihrer Hand. „Julian Debus hat angerufen. Er hatte meine Telefonnummer von Ilka.“
    Sarah reagierte nicht mit Erschrecken, wie er eigentlich erwartet hatte, sondern mit Verständnislosigkeit. „Julian? Wieso? Das durfte er nicht. Er hatte mir geschworen, dass er genau das nie tun wird. Ab und zu eine e-Mail, habe ich gesagt, aber keine Anrufe. Wie kommt er dazu, sich von Ilka deine Telefonnummer geben zu lassen? Das ist unverschämt und…“
    „Sarah“, unterbrach Frederik sie halblaut und nahm auch ihre andere Hand, um sie zu halten. „Sarah, es geht nicht um Julian. Es geht um Robert.“
    Sie schien in ihrer Bewegung zu gefrieren. Ein Schatten senkte sich über ihr Gesicht, löschte alles Helle, Strahlende und ließ auch ihren Blick dunkel werden.
    „Um Robert“, wiederholte sie mechanisch und entzog Frederik gleichzeitig ihre Hände. „Was ist mit Robert?“
    „Jemand hat auf ihn geschossen.“
    Sarah wich einen weiteren Schritt zurück. Sekundenlang sah sie Frederik nur an. „Geschossen?“ wiederholte sie dann ungläubig. „ Auf Robert? Aber wer schießt denn auf Robert und warum?“
    „Julian sagte etwas von einer Frau. Sie hat sich noch

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