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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAYE MORGAN
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seufzte. Für die anderen war es einfach, sie konnten sehen, was ihnen bevorstand und wohin sie trieben. Obwohl sie mutig war und vieles wagte, was andere nicht von ihr erwarteten, hatte sie Angst vor unkalkulierbaren Risiken. Einerseits wollte Elena sich natürlich nicht verletzen. Andererseits war es ihr sehr wichtig, vor Adam nicht unbeholfen zu wirken. Diese Sorge übertraf die Angst vor Schrammen an Armen oder Beinen bei Weitem.
    Schließlich waren sie beide an der Reihe. Adam nahm das Kunststoffbrett entgegen, setzte sich darauf und zog Elena vor sich zwischen die ausgestreckten Beine. Mit einem Arm hielt er sie fest, und sie lehnte sich gegen ihn. Mit dem anderen Arm stieß er sich von der Bahn ab.
    Das Brett glitt ins Wasser, und die Fahrt ging los. In atemberaubendem Tempo jagten sie über die Rutsche. Es war ein sagenhaftes Gefühl. Der Fahrtwind blies ihnen ins Gesicht und Wasserfontänen spritzten hoch, während sie durch den engen Kanal in die Tiefe rauschten.
    Elena schrie juchzend auf und lachte wie alle anderen. In Adams Armen fühlte sie sich sicher. Seine Beine boten ihr Halt, und sie fühlte sich sogar sexy, so eng aneinandergeschmiegt mit ihm ein Abenteuer zu bestehen. Als sie lachend das Ziel erreichten, wusste sie nicht, was aufregender gewesen war – die Fahrt oder Adams eindeutige Reaktion auf ihre Nähe.
    „Hat es Ihnen gefallen?“, fragte er und half ihr beim Aufstehen.
    „Es war herrlich“, erwiderte sie begeistert. „Und ich möchte es unbedingt irgendwann wiederholen.“
    „Dann vielleicht ganz allein?“ Mit sicheren Schritten führte er sie von der Wasserrutsche weg.
    „Nein, auf keinen Fall“, wehrte Elena lachend ab. „Dass Sie mich festgehalten haben, war schließlich das Beste an der ganzen Fahrt.“
    Adam stimmte in ihr Lachen ein. Diese Frau war unglaublich offen und ehrlich! Er genoss es geradezu.
    „Also gut“, entschied er und drückte ihre Hand. „Dann machen wir es gleich noch mal.“
    Beide waren müde, als sie Elenas Haus erreichten – müde und glücklich. Gino erwartete Elena und Adam schon. Auch er wirkte erschöpft, aber alles andere als froh.
    „Wenn das so weitergeht, muss ich dir ein Handy kaufen“, sagte Gino gereizt. „Ich konnte dich den ganzen Tag über nicht erreichen.“
    „Ich brauche kein Handy“, wehrte Elena ab.
    „Sie haben gar keines?“, fragte Adam überrascht. „Wie kommen Sie dann bloß zurecht?“
    „Ich brauche keins, weil ich niemanden von unterwegs anrufen muss.“
    Das konnte er sich nicht vorstellen. Die meisten Frauen, die er kannte, hielten sich ständig ein Handy ans Ohr. „Sie haben zum Beispiel mich, den Sie anrufen können“, meinte Adam. „Dann würde ich wenigstens zur Abwechslung mal jemanden erreichen und mich unterhalten.“
    Gino machte ein finsteres Gesicht. „Wenn sie schon je manden anruft, dann mich“, sagte er. „Und wenn du das nächste Mal mit unserem guten Rex losziehst, sollte Re x seine Nummer bei jemandem hinterlassen, damit man dich aufspüren kann, Elena.“
    „Ach, Gino, wir waren doch nicht verschollen!“ Elenas Freude über die Erlebnisse des Tages war noch nicht abgeklungen, deshalb ärgerte sie sich nicht über die Vorwürfe ihres Freundes. „Wir waren nur ein paar Stunden unterwegs.“
    „Ja, allerdings. Und während du unterwegs warst, ist ein Brief der New Yorker Schule gekommen. Er war heute in deiner Post. Wer weiß, vielleicht brauchen sie dringend eine Antwort.“
    „Lies ihn mir vor!“, bat Elena eifrig. „Was steht in dem Brief?“
    Gino ließ sich mit dem Öffnen des Umschlags viel Zeit und warf Adam dabei warnende Blicke zu.
    „Liebe Miss Valerio“, begann Gino vorzulesen und sagte lächelnd zu Elena: „Also, es ist nicht einfach nur ein Vordruck.“
    „Lies weiter!“, rief sie ungeduldig.
    „Nachdem uns Mr. Gino Scallerri Ihre besondere Situation erklärt hat, hielten wir eine Sondersitzung ab, um darüber zu beraten. Wir freuen uns sehr, Ihnen folgenden Vorschlag machen zu können.“
    Während Gino weiterlas, hörte Elena ungläubig zu. Offenbar hatte Gino an das Komitee geschrieben, das die Studienplätze vergab, und erklärt, wie außerordentlich gut Elena mit ihrer Blindheit umging. Außerdem hatte er darauf hingewiesen, dass ihr das nötige Geld fehlte, um in die Vereinigten Staaten zu reisen und an den Seminaren teilzunehmen. Nun hatte die Schule zusätzliche Mittel aufgetrieben und bot Elena einen Zuschuss an, der es ihr ermöglichte, in den nächsten

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