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Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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Anstrengungen unternimmst? Das Ganze ist doch ewig her. Unsere Väter hatten Streit, ihre Freundschaft ging in die Brüche. So etwas ist zwar nicht schön, aber es kommt vor. Warum so ein Riesendrama daraus machen?“
    Nate sah sie an, während er an seinem Kaffee nippte. Verstand sie es denn nicht?
    „Dein Vater hat meinen Vater einer Sache beschuldigt, die er nicht getan hat. Vernünftigen Argumenten war er nicht zugänglich, und einen Fehler wollte er schon mal gar nicht eingestehen. Damit hat er meinem Vater das Herz gebrochen, hat ihm seine Ehre genommen, hat ihn am Boden zerstört. Nur wegen seiner Handlungsweise musste mein Vater ganz von vorn anfangen. Er hat Jackson Importers aus dem Boden stampfen müssen, hat Tag und Nacht für das neue Unternehmen gearbeitet. Das hat seinen Tribut gefordert. Es hat seine Gesundheit ruiniert, was letzten Endes zur Folge hatte, dass er viel zu früh sterben musste. Mein Vater hatte etwas Besseres verdient. Und meine Mutter auch.“
    „Wenn du jetzt meinem Vater schadest, bringt dir das deinen Vater zurück? Was hast du davon?“
    „Ich brauche die Befriedigung, dass Charles Wilson endlich gezwungen ist, seinen Fehler einzugestehen.“
    Nicole schüttelte den Kopf. „Den größten Fehler begehst du, Nate. Lass die ganze Sache. Gib mich frei.“
    Sie freigeben? Bevor ihr Vater seine Lektion erteilt bekommen hatte? Bevor Nicole eingesehen hatte, was sie gemeinsam alles erreichen konnten?
    „Daraus wird nichts.“ In einem Zug trank er den Rest seines Kaffees aus. „Wenn du genug mit deinem Essen gespielt hast, sollten wir jetzt die restlichen Einkäufe erledigen, damit wir endlich ins Büro können.“
    Auf dem Weg zu Aucklands ältestem Kaufhaus gingen sie die Queen Street entlang. Amüsiert registrierte Nate, dass Nicole immer gebührenden Abstand zu ihm hielt, was bei den Menschenmassen, die ihnen entgegenkamen, gar nicht so einfach war. Als sie das Kaufhaus betreten hatten, suchte Nicole als Erstes die Kosmetikabteilung auf, um sich dort mit Hautpflegemitteln, Parfüms und Ähnlichem einzudecken. Nate zückte seine Kreditkarte.
    „Du brauchst das nicht für mich zu bezahlen“, wehrte sie ab und zog ihre Kreditkarte hervor.
    „Lass erst mal sehen“, erwiderte er und nahm ihr die Karte ab. „Nicht, dass der Spaß auf Kosten deines Vaters geht.“
    „Nein, verflixt, das ist meine eigene Kreditkarte. Mit Geld, das ich mir ehrlich verdient habe.“ Sie riss ihm die Karte aus der Hand. Nachdem sie bezahlt hatte, ließ sie sich von der Verkäuferin die Tüte mit ihren Einkäufen geben und machte sich auf den Weg zur Damen-Unterwäscheabteilung.
    „Ich lasse dir eine neue Kreditkarte ausstellen.“
    „Wozu? Mit meiner ist alles in Ordnung.“
    Ist es nicht, dachte er. Alles, was an Charles Wilson erinnert, geht gar nicht. Und das Geld hat sie bei ihm verdient – aber das ist Vergangenheit. Ich werde ihr ein großzügiges Gehalt zahlen, und bis dahin komme ich für alles auf. Nur das Allerbeste für sie. Das habe ich ihr versprochen, und daran halte ich mich.
    In der Unterwäscheabteilung setzte er sich in einen der Sessel, die für die gequälte Männerwelt bereitstanden. Männer standen nun mal im Allgemeinen nicht auf solche Shoppingtouren. Schließlich hatte Nicole eine erste Auswahl getroffen und verschwand damit in der Umkleidekabine, um sie sich anzuhalten und sich im Spiegel zu prüfen. Er erhob sich und ging unruhig auf und ab. Da fiel sein Blick auf eine Ankleidepuppe, die ein exklusives Spitzennachthemd trug. Luftig-leicht und elegant, Unschuld und Verderbtheit in einem.
    Lächelnd sprach er eine Verkäuferin an. „Davon hätte ich gerne eins in Miss Wilsons Größe. Bitte tun Sie es zu ihren anderen Einkäufen, aber sagen Sie ihr nichts davon.“
    Er zwinkerte der jungen Frau zu, und sie verschwand, um ihm seine Bitte zu erfüllen. In diesem Moment kam Nicole zurück. Er stellte sich schon bildlich vor, wie sie in dem verführerischen Stück aussehen würde, wie er sie erst darin bewundern und es ihr dann ausziehen würde, um …
    Allerdings würde es wohl noch eine Weile dauern, bis sie sich wieder zu ihm ins Bett gesellte. Doch seine Geduld würde sich bezahlt machen. Am Ende würde sich alles bezahlt machen.
    Es war schon früher Nachmittag, als sie endlich in Nates Büro eintrafen, das sich in einem Hochhaus mit Blick über den Waitemata-Hafen von Auckland befand. Sie gingen durch die Glastür, auf der in Goldschrift „Jackson Importers“ stand,

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