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Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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dir, Nicole. Ich teile alles mit dir. Gemeinsam werden wir den erfolgreichsten Weinimporteur des Landes leiten. Da möchte ich dich natürlich an meiner Seite haben. So eng wie möglich.“
    Das hörte sich logisch an, konnte aber auch etwas anderes bedeuten. „Wahrscheinlich heißt das in Wirklichkeit, dass du ständig ein Auge auf mich haben willst. Mich überwachen willst.“
    „Wenn ich dich schon nicht anfassen darf, will ich dich wenigstens ansehen“, erwiderte er schmunzelnd, und Nicole funkelte ihn böse an. „Aber im Ernst: Natürlich werde ich dir auf die Finger sehen. Ich weiß ja, dass du nicht ganz freiwillig hier bist und sauer auf mich bist, weil ich deiner Entscheidung ein bisschen nachgeholfen habe. Aber glaub mir, schon bald wirst du das ganz anders sehen. Du wirst begreifen, welche Chancen du hier hast – und dass du hierher gehörst. Wenn es so weit ist, kannst du dir ein eigenes Büro aussuchen. Bis dahin werde ich dich beobachten. Und zwar liebend gerne.“
    „Und was ist mit meiner Privatsphäre? Beim Telefonieren und so?“
    „Hast du Angst, dass ich etwas Geheimes mithöre?“
    „Willst du etwa auch mitkommen, wenn ich auf die Toilette gehe?“, fragte sie gereizt.
    „Wenn du mich dazu brauchst …?“
    „Ich brauche dich überhaupt nicht!“
    „Genauso wenig, wie dein Vater dich braucht?“
    Autsch! Das hatte gesessen! Er wusste genau, wie er ihren wunden Punkt treffen konnte. Nicole drehte ihm den Rücken zu und warf ihre Handtasche auf den Schreibtisch.
    „Na schön, wenn ich hier arbeiten soll, dann arbeite ich eben hier. Am besten fange ich sofort an.“
    Lächelnd wies er auf ihre Seite des Schreibtisches, wo bereits ein nagelneuer Laptop und ein hypermodernes Handy auf sie warteten. „Das gehört jetzt dir. Kannst es gleich ausprobieren.“
    „Das ging ja schnell.“
    „Ich sorge dafür, dass du alles hast, was du brauchst, Nicole.“
    Wie nett, wie fürsorglich – und es klang, als ob er es wirklich ernst meinte. Als ob sie ihm etwas bedeutete. Aber genau das konnte, wollte sie nicht glauben. Sie hatten ein heißes Wochenende miteinander verbracht – aber das war auch schon alles. Mehr konnte zwischen ihnen nicht sein. Vor allem jetzt nicht, nachdem er ihr eröffnet hatte, dass er ihrem Vater schaden wollte.
    „Womit soll ich anfangen?“, fragte sie, setzte sich an den Schreibtisch und klappte den Laptop auf. Sie wollte alles auf beruflich-sachlicher Ebene belassen. Und wenn es sie umbrachte.
    „Am besten arbeitest du dich als Erstes in unser neues Internet-Geschäft ein. Es hat einen tollen Start hingelegt und öffnet uns auch Märkte außerhalb von Neuseeland. Außerdem ist unsere Profitmarge dabei erfreulich hoch, weil wir Kosten sparen können. In vielen Fällen lassen wir direkt vom Winzer zum Käufer liefern und haben deshalb weniger Lager- und Transportkosten.“
    Nicole fand dieses Geschäftsmodell sehr aufregend. Schon jahrelang hatte sie ihrem Vater in den Ohren gelegen, auch ins Internet zu gehen, aber er bevorzugte die traditionellen Vertriebswege. Dabei war es geschäftlicher Selbstmord, nicht mit der Zeit zu gehen. Das galt auch für den Weinhandel.
    In diesem Moment kam ihr ein Gedanke. Ursprünglich hatte sie geplant, als Rache einige Geschäfte von Jackson Importers zu sabotieren, doch das würde ihr wohl kaum gelingen, wenn Nate ständig ein Auge auf sie hatte. Doch es gab noch eine andere interessante Möglichkeit. Insgeheim war ihr bewusst, dass sie nicht ewig für Jackson Importers arbeiten würde – irgendwann würde es ihr mit List und Tücke gelingen, zu Wilson Wines zurückzukehren. Und die Zeit bis dahin würde sie nutzen, um Nates Unternehmen so viel wie möglich abzuschauen, als Werksspionin gewissermaßen. All diese Erkenntnisse konnten dann später ihrem Familienunternehmen zugutekommen.
    Nate setzte sich neben sie und gab die Adresse der Jackson-Internetseite ein. „Du brauchst noch einen speziellen Zugang zu den internen Bereichen mit einem eigenen Passwort“, erläuterte er. „Ich gehe kurz zu unserer IT-Abteilung und kümmere mich darum. Du kannst dir die Seite solange schon mal anschauen. Mach dir Notizen, wenn dir etwas unklar ist.“
    Sie atmete auf, als er das Büro verlassen hatte. Obwohl sie wegen seiner Tricks menschlich mehr als enttäuscht von ihm war, fühlte sie sich auf körperlicher Ebene immer noch zu ihm hingezogen. Es gab eben Dinge, die der Verstand nicht kontrollieren konnte. Leider!
    Sie ließ den

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