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Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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ausgeschenkt bekommt. Damit der Kunde sie auch zu Hause genießen kann.“
    „Keine schlechte Idee.“ Nate nickte nachdenklich. „Und warum wollte dein Vater von der Projektstudie nichts wissen? Meinte er, das Ganze wäre nicht durchführbar?“
    Nicole lachte. „Glaubst du, mein Vater hätte mir einen Grund genannt? Du kennst ihn wohl doch nicht so gut, wie du gedacht hast. Nein, er hat mir nur gesagt, wir würden die Sache nicht weiterverfolgen, und ich solle nicht noch mehr Zeit damit verschwenden. Also habe ich es gelassen. Wahrscheinlich haben jetzt Judd und Anna meine Unterlagen gefunden und ihn irgendwie davon überzeugt, dass die Idee doch nicht so schlecht ist.“
    „Sie sind also hingefahren, um neue einheimische Lieferanten aufzutun?“
    „Ich schätze schon.“
    Typisch mein Vater, dachte sie erbost. Kaum bin ich weg, taugt meine angeblich schlechte Idee plötzlich etwas.
    „Du hattest bestimmt schon eine ganze Menge Arbeit in die Studie gesteckt. Macht es dich nicht stinksauer, dass dein Bruder jetzt durchziehen darf, was du dir ausgedacht hast?“
    „Stinksauer ist gar kein Ausdruck“, gab Nicole zurück. Sie war wirklich bitter enttäuscht. „Ich hatte schon mehrere Weingüter kontaktiert, und die meisten wären gerne mit dabei gewesen.“
    „Worauf wartest du dann noch?“, fragte Nate lächelnd.
    „Ich … ich verstehe nicht ganz.“
    „Setz deinen Plan um, zeig ihnen, dass du dir nichts wegnehmen lässt. Ich gebe dir freie Hand. Beweis mir, wie viel Power du hast.“
    Nicole sah ihn verblüfft an. Er gab ihr freie Hand, ihre Idee zu verwirklichen? Einfach so? Und wenn es schiefging? Es waren schon so viele gute und preiswerte Neuseeland-Weine auf dem Markt, gab es da überhaupt noch eine Nische für etwas edlere Tropfen? Im Endeffekt konnte es darauf hinauslaufen, dass man sich mit den neuen Produkten selbst das Wasser abgrub und weniger Importweine verkaufte, die das Stammgeschäft bildeten. Damit wäre nichts gewonnen.
    Andererseits hatte ihre Marktanalyse ergeben, dass im höheren Preissegment durchaus noch Luft war. Vielleicht hatte sie sich von ihrem Vater zu schnell abwimmeln lassen. Vielleicht hätte sie mehr für ihre Idee kämpfen müssen. Doch jetzt bekam sie die Gelegenheit, das Projekt durchzuziehen. Frischer Tatendrang erfüllte sie.
    „Gut, dann lege ich gleich los“, sagte sie und suchte in ihrer Handtasche nach dem USB-Stick, auf dem sie alles gespeichert hatte. Zum Glück hatte sie ihn dabeigehabt, als sie damals im Zorn das Haus ihres Vaters verlassen hatte. Ja, sie würde Nate zeigen, wozu sie imstande war. Und wenn wirklich alles klappte, würde ihr Vater vielleicht endlich einsehen, wie wertvoll sie für ihn gewesen war.
    „Kann ich dir irgendwie helfen?“, bot Nate an.
    „Nein danke, ich komme schon klar. Gleich morgen führe ich die ersten Telefonate und fliege dann wahrscheinlich am Sonntag oder etwas später in die Weingegend. Früher geht es nicht, weil ich ja nicht Judd und Anna über den Weg laufen will. Aber ich kann mir ungefähr ausrechnen, wen sie aufsuchen werden. Ich folge ihnen auf dem Fuße und mache dann den Winzern ein Angebot, das sie nicht ablehnen können.“
    „Bravo, das nenne ich Kampfgeist. Ich nehme an, die Daten deiner Projektstudie hast du auf dem USB-Stick?“
    Sie nickte, während sie alles auf die Festplatte überspielte.
    Es war ein überwältigendes Gefühl, dass endlich jemand an sie glaubte, ihr etwas zutraute! Und was noch besser war – sie durfte sofort alles in die Tat umsetzen.
    „Druck die Daten am besten gleich in zweifacher Ausführung aus, dann können wir sie nachher gemeinsam durchgehen. Ich bestelle uns inzwischen etwas zu essen.“
    Die Papierbögen waren kaum fertig gedruckt, als Nate zurückkam.
    „Ich habe einigen Leuten gesagt, sie sollen heute sicherheitshalber etwas länger bleiben und sich bereithalten, falls wir sie brauchen“, berichtete er, während er sich neben sie setzte.
    Ihr Herz schlug schneller, als sie ihn so dicht bei sich spürte. „Wirklich?“
    „Ja. Bei uns wird Teamarbeit großgeschrieben, Nicole. Keiner meiner Mitarbeiter soll allein vor einem solchen Haufen Arbeit sitzen. Und wenn du den Winzern wirklich ein unschlagbares Angebot machen willst, ist es sicher hilfreich, wenn mehrere Leute es durchkalkuliert haben.“
    Nicole war so gerührt, dass ihr fast die Tränen kamen. Teamarbeit! Obwohl sie nicht ganz freiwillig hier war, stand Nate hundertprozentig hinter ihr und unterstützte

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