Liebesnacht auf Kefalonia
in deinem Herzen möchtest du ihn aussprechen. Sag ihn.“
Ihre Lippen bebten. „Mikis … mou.“
„Endlich hast du es zugegeben. Und nun will ich dir verraten, warum ich hier bin. Eine Sache ist zwischen uns noch ungeklärt. Ich weiß es, und du weißt es auch. Ist es nicht so?“
„Ja“, wisperte sie.
Er neigte leicht den Kopf, dann beugte er sich vor und klopfte an die Trennscheibe hinter dem Fahrer. „Zum Royal Empress Hotel, und zwar schnell.“
Schweigend standen sie im Lift, der sie nach oben brachte. Obwohl sie einander nicht berührten, prickelte Kates Haut, als würde Michael Theodakis sie liebkosen.
Ihr Herz klopfte, als wollte es zerspringen, während er die Tür aufschloss und sie in ein weitläufiges Wohnzimmer führte. Widerstandslos ließ sie sich aus dem Mantel helfen. Sie versuchte sich zu beruhigen, indem sie ihre Umgebung betrachtete.
Es war ein schöner Raum mit eleganten, auf Hochglanz polierten Holzmöbeln, bequemen pastellfarbenen Sofas und einem kostbaren chinesischen Teppich. Eine Wand wurde völlig von einer riesigen Panoramascheibe eingenommen, die eine traumhafte Aussicht auf die Themse bot. Durch eine geöffnete Tür konnte man ins Schlafzimmer blicken, das von einem breiten Bett mit dunkelbraunen Satinkissen beherrscht wurde.
Abrupt kehrte Kate in die Wirklichkeit zurück. „Was soll ich hier?“
Die Frage war natürlich lächerlich. Sie war eine erwachsene Frau und aus freien Stücken hier, trotzdem benahm sie sich wie ein nervöser Teenager beim ersten Rendezvous.
Die Wahrheit war schlicht und ergreifend, dass sie nicht die leiseste Ahnung hatte, was sie erwartete. Diesmal nicht. Sie war oft mit Grant allein gewesen, entweder in ihrer Wohnung oder in seiner, aber noch nie hatte sie so empfunden. Sich nie so verloren gefühlt oder solchen emotionalen Aufruhr erlebt.
Ihre Beziehung zu Grant war allerdings auch völlig anders gewesen. Sie hatten sich langsam und vorsichtig bemüht, herauszufinden, ob sie eine gemeinsame Zukunft hatten. Ehrlicherweise musste Kate zugeben, dass sie sich nie nach ihm oder seinen Zärtlichkeiten verzehrt hatte. Nie war sie sich seiner körperlichen Nähe so bewusst gewesen. Sie hatte angenommen, dass der Sex mit Grant lediglich die letzte Bestätigung ihrer Zuneigung sein würde. Ruhig und sicher.
Auf Michael Theodakis traf all das nicht zu. Er würde absolute Hingabe fordern, und der Gedanke, die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gefühle zu verlieren, erschreckte sie.
Aber das war nicht alles.
Tatsache war, so brutal es auch klingen mochte, dass sie hergekommen war, um mit einem Mann ins Bett zu gehen, den sie kaum kannte. Ein Mann, der unendlich viel mehr Erfahrung besaß als sie und der vielleicht Ansprüche stellen würde, die sie nicht erfüllen konnte.
Verstohlen blickte sie über die Schulter.
Er hatte Mantel und Jackett abgestreift und telefonierte, die Weste aufgeknöpft, die Krawatte gelockert.
Kate trat ans Fenster und blickte hinaus, während ihre Gedanken sich überschlugen. Wie würde er reagieren, wenn sie ihm sagte, dass sie ihre Meinung geändert habe? Er hatte sie vor seinem Temperament gewarnt. Durfte sie es riskieren, ihn noch einmal zu provozieren?
Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, kam er zu ihr, schlang ihr die Arme um die Taille und zog sie an sich, sodass sie mit dem Rücken an seiner Brust lehnte. Dann senkte er den Kopf und presste die Lippen auf ihren Hals.
„Hoffentlich magst du Champagner. Ich habe nämlich welchen bestellt.“
„Ja“, erwiderte sie atemlos und deutete aufs Fenster. „An einem schönen Tag muss die Aussicht hinreißend sein.“
„Wie gut, dass es regnet.“ Er klang amüsiert. „So müssen wir keine Zeit darauf verschwenden, das Panorama zu bewundern.“
Er drehte sie zu sich um, schob eine Hand unter ihren Pullover und streichelte ihren Rücken. Ein erwartungsvoller Schauer durchrann sie, als seine Finger ihre empfindsame Haut liebkosten. Eng, gefährlich eng an ihn gepresst, spürte sie, dass er bereits stark erregt war.
Michael umfasste ihr Gesicht und zwang sie sanft, ihn anzuschauen. „Du zitterst ja. Hat dich etwas erschreckt?“
Sie rang sich ein Lächeln ab. „Ja, du.“
„Ich bin nur ein Mann, Katharina mou, kein Monster. Und ich bitte um nichts, was du nicht schon vorher gegeben hast.“
„Genau das ist das Problem“, gestand sie zögernd.
Er runzelte die Stirn. „Was meinst du?“
Sie atmete tief durch. „Michael, ich tue solche Dinge nicht
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