Liebesnacht auf Kefalonia
Lust. Die Welt um sie versank, außer Mick und seinem Liebesspiel zählte nichts mehr.
Und als sie meinte, die süße Folter nicht länger ertragen zu können, war es so weit – gemeinsam erreichten sie einen überwältigenden Höhepunkt.
Als ihr Herzschlag sich wieder beruhigt hatte, fragte sie: „Ist es immer so?“
„Mit dir ja, agapi mou .“ Er schloss sie zärtlich in die Arme und schmiegte die Wange an ihr Haar.
Zufrieden kuschelte sie sich an ihn.
„Heirate mich.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Sie richtete sich auf und sah ihn mit großen Augen an. „Das ist nicht dein Ernst.“
„Oh doch. Ich bitte dich, meine Frau zu werden, Katharina mou .“
„Es geht nicht. Ich gehöre nicht in deine Welt.“
„Wir haben soeben unsere eigene Welt geschaffen. Ich will keine andere.“
„Deine Familie erwartet gewiss, dass du eine reiche Erbin heiratest“, protestierte sie.
„Mein Vater führt sein Leben“, erwiderte er rau, „und ich meines. Ich möchte es mit dir verbringen.“ Er zögerte. „Oder willst du mich vielleicht nicht?“
„Ich glaube, ich habe dich schon seit der ersten Nacht auf Zycos gewollt. Ja, ich werde dich heiraten, Kyrios Mikis.“
Er umfasste ihr Gesicht und küsste sie innig. „Das müssen wir feiern. Ich rufe den Zimmerservice an und bestelle Champagner.“
Kate lächelte ihn an. „Und Erdbeeren?“
„Du hast es also nicht vergessen.“ Er stieg aus dem Bett und streckte sich genüsslich.
Bei seinem Anblick wurde ihr die Kehle eng. „Natürlich. Ich verstehe allerdings nicht, warum du mich nicht bereits damals verführt hast.“
Mick nahm einen seidenen Morgenmantel vom Stuhl und streifte ihn über. „Ich habe dich doch verführt, agapi mou, und zwar in jeder Minute, die wir seit unserer ersten Begegnung zusammen waren. Hast du das nicht gemerkt?“ Er warf ihr eine Kusshand zu und ging ins Wohnzimmer.
Zwei Wochen später heirateten sie auf dem Standesamt, nur in Begleitung ihrer Trauzeugen Sandy und Iorgos Vasso. Sie verbrachten kurze Flitterwochen auf Bali und flogen dann nach New York, wo Mick die letzten Arbeiten am neuesten Regina-Hotel überwachen wollte.
„Ist er immer so pflichtbewusst?“, fragte Kate Iorgos, der ihr schnell ein guter Freund geworden war.
„Dieses Haus ist besonders wichtig für ihn. Einige Aufsichtsratsmitglieder sind strikt gegen eine Expansion über den Mittelmeerraum hinaus und alle Neuerungen. Da es nicht länger gesichert ist, dass er der Nachfolger seines Vaters wird, wenn Ari sich aus dem Geschäft zurückzieht, muss Mikis Erfolge vorweisen, um die Zweifler zu überzeugen.“
„Verstehe. Gehört sein Vater auch zu den Skeptikern?“
„Das müssen Sie Ihren Mann fragen, kyria.“
„Das habe ich bereits.“ Kate seufzte. „Ich habe mich außerdem erkundigt, wann wir nach Griechenland zurückkehren, damit ich seine Angehörigen kennenlerne. Er hat einfach das Thema gewechselt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Er spricht nie über Familienangelegenheiten. Dass seine Mutter aus New York stammte, habe ich erst erfahren, als wir in ihrem einstigen Heim einzogen.“
„Ist das so wichtig?“
„Nein, aber ich hätte es gern vorher gewusst. Ich wünschte, er würde mit mir über die Entfremdung von seinem Vater reden.“
„Sie sind noch nicht lange verheiratet, kyria. Vielleicht meint Mikis, dass Sie vorerst genug Neues zu verkraften haben. Genießen Sie Ihr gemeinsames Glück, und machen Sie sich keine Sorgen.“
Damit musste sie sich zufriedengeben.
Das Apartment lang in einem der besten Viertel. Der großzügige Schnitt, die hohen Decken und kunstvollen Holzpaneele verzauberten Kate auf Anhieb. Mick gab ihr freie Hand bei der Renovierung, doch am Ende tauschte sie lediglich ein paar Teppiche und Vorhänge aus und wählte fürs Schlafzimmer einen helleren Farbton.
„Ich spare meine Energie fürs Kinderzimmer“, sagte sie fröhlich.
„Damit hat es keine Eile.“ Er küsste sie. „Es sei denn, ich bin dir nicht genug“, fügte er leise hinzu.
Das Hotel wurde zu Ostern eröffnet. Eine knappe Woche später kehrte sie von einem Einkaufsbummel zurück und geriet mitten in eine Auseinandersetzung. Mick lief mit finsterer Miene im Salon auf und ab, während Iorgos vergeblich versuchte, ihn zu beruhigen.
„Was ist passiert?“ Erschrocken legte Kate die Päckchen beiseite.
„Man hat uns abkommandiert“, verkündete Mick wütend.
„Mr. Theodakis hat Michael gebeten, Sie nach Kefalonia zu
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