Liebesnacht auf Kefalonia
lachte. „Da wir unter einem Dach leben, können wir uns auch duzen – obwohl du für uns alle eine ziemliche Überraschung warst.“ Sie schaute Mick vorwurfsvoll an. „Dein Vater war nicht gerade erfreut über dich.“
„Wann war er das je?“, konterte er kühl. „Wo ist er?“
„Im Salon. Die ganze Familie ist dort versammelt. Du musst mir versprechen, nicht wieder mit ihm zu streiten. Aber ich bin sicher, du wirst dein bestes Benehmen an den Tag legen, da du ja jetzt verheiratet bist.“
„Es war ein langer Flug“, warf Kate ein. „Ich würde gern duschen und mich umziehen, bevor ich deine Verwandten kennenlerne.“
„Aber natürlich.“ Victoria lächelte Mick an. „Du hast deine alte Suite im Westflügel. Welches Zimmer soll für Katharina hergerichtet werden?“
„Meine Frau schläft bei mir.“
Spöttisch zog sie die schwarzen Brauen hoch. „Wie süß und häuslich.“ Sie nickte Kate zu. „Es ist dir gelungen, ihn zu zähmen, chère. Gratuliere.“ In einem vertraulichen Flüsterton fügte sie hinzu: „Michael hat es früher gehasst, sein Bett eine ganze Nacht mit jemandem zu teilen.“
„Das beweist nur, dass ich nicht irgendjemand bin“, erwiderte Kate betont heiter.
Schweigend folgte sie Mick durch die breiten Flure, doch unter ihrer zur Schau getragenen Ruhe kämpften Zorn und Verwirrung miteinander.
Schließlich erreichten sie eine kunstvoll geschnitzte Doppeltür. Mick öffnete sie wortlos und bedeutete Kate voranzugehen. Sie betrat einen großzügig geschnittenen Wohnraum, dessen Mobiliar in warmen Erdtönen gehalten war. Nebenan lag das Schlafzimmer mit einem breiten Bett, dessen Tagesdecke aus dem gleichen olivgrünen Stoff gefertigt war wie die Gardinen.
Mick durchquerte das Zimmer und stieß eine weitere Tür auf. „Das Bad. Du findest hier alles, was du brauchst.“
„Einschließlich Ehrlichkeit?“ Ihre Stimme bebte. „Und ein offenes Wort?“
Mick zog das Jackett aus und warf es über einen Stuhl. „Wir leiden beide unter dem Jetlag und sind erschöpft, Katharina. Mir steht in wenigen Minuten ein ziemlich unerfreuliches Gespräch mit meinem Vater bevor. Können wir die Diskussion auf später verschieben?“
„Nein. Ich finde, ich verdiene sofort eine Erklärung.“ Sie begann, sich ebenfalls auszuziehen.
Er presste die Lippen zusammen. „Was willst du wissen?“
„Victoria und du wart ein Paar. Versuch nicht, es zu leugnen.“
„Das habe ich gar nicht vor. Ist es nicht ein bisschen spät, um über meine Vergangenheit zu reden?“
„Trotzdem ist sie hier – in deinem Heim. Warum?“
„Sie ist die Geliebte meines Vaters“, erwiderte er rau. „Ist deine Neugier jetzt befriedigt?“ Kate schüttelte den Kopf. „Du meinst, du hast sie an ihn weitergereicht, nachdem du mit ihr Schluss gemacht hast?“ „Nein, das meine ich nicht. Victoria trifft ihre eigenen Entscheidungen, genau wie mein Vater.“
„Hast du sie geliebt?“
„Du hast sie gesehen, agapi mou “, sagte er spöttisch. „Es dürfte wohl klar sein, was ich für sie empfunden habe.“
„Und jetzt?“
„Jetzt bin ich mit dir zusammen, pedhi mou .“
Sie blickte ihn an. „Warum hast du mich geheiratet?“, wisperte sie.
„Aus einer Vielzahl von Gründen.“ Er betrachtete ihre zierliche Gestalt, die nur noch mit einem Hauch von Seide und Spitze bekleidet war. „Und dies ist einer davon.“ Mit zwei Schritten war er bei ihr, hob sie auf die Arme und trug sie zum Bett.
Kate trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust. „Lass mich runter!“
„Mit Vergnügen.“ Er legte sie auf die weichen Kissen. Gleich darauf gesellte er sich zu ihr und entledigte sich seiner restlichen Kleidung.
„Nein!“ Vergeblich bemühte sie sich, ihn fortzustoßen. „Wage es ja nicht. Ich werde keinesfalls …“
„So?“ Seine Augen funkelten amüsiert. „Und wie willst du mich daran hindern?“
Er beugte sich über sie und streifte ihr den BH von den Brüsten. Während er mit der Zunge die rosige Knospe liebkoste, schob er eine Hand unter ihren seidenen Slip. Sie seufzte seinen Namen und schlang sehnsüchtig die Arme um ihn, als er in sie eindrang.
Nachdem die Wogen der Lust verebbt waren, schmiegte Kate sich ermattet an ihn. „Was ist passiert?“, fragte sie atemlos.
„Mein neues Rezept gegen Jetlag, agapi mou .“ Mick küsste sie auf die Nasenspitze. „Ich werde es als Patent anmelden.“
„Du wirst damit ein Vermögen verdienen. Ich glaube nicht, dass ich mich je wieder bewegen
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