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Liebesnacht auf Kefalonia

Liebesnacht auf Kefalonia

Titel: Liebesnacht auf Kefalonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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gefangen.
    „Zwischen einem Mann und einer Frau gibt es keine Gewissheit, sondern nur eine Vielzahl von Möglichkeiten. Darf ich dich nicht für die Vergangenheit entschädigen?“
    „Schlägst du etwa vor, dass wir alle Probleme durch Sex lösen sollten?“
    „Es wäre zumindest ein Beginn. Und ich hatte eigentlich eher an ein Liebesspiel gedacht.“
    „Nenn es, wie du willst, es kommt aufs Gleiche hinaus.“
    „Du irrst, mein unschuldiges Eheweib“, erwiderte er bitter. „Soll ich es dir beweisen? Du weißt, ich könnte dein Verlangen wecken.“
    „Nicht mehr.“ Sie verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. „Was immer du tun würdest, wie immer du es nennen würdest, es wäre eine Vergewaltigung.“
    Mick zuckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen. „Das ist nicht dein Ernst, Kate. Du bist meine Frau!“
    „Nur nach den Buchstaben des Gesetzes. Und auch das wird sich bald ändern.“ Sie schluckte trocken. „Lass mich gehen.“
    Er richtete sich auf und ließ die Arme sinken. Kate war frei. Theoretisch hätte sie sich abwenden und gehen können. Sie war jedoch unfähig, sich unter Micks eindringlichem Blick von der Stelle zu rühren.
    „Worauf wartest du? Soll ich dir eine gute Nacht wünschen oder vielleicht …?“
    Plötzlich lag sie in seinen Armen und wurde unbarmherzig an ihn gepresst, während er ihre bebenden Lippen mit seinem Mund verschloss. Der Kuss hatte nichts Zärtliches an sich, sondern eine beinahe kaltblütige Sinnlichkeit, die eher einer Strafe glich.
    Kate stöhnte protestierend auf, verstummte jedoch sogleich wieder, außerstande, zu sprechen oder auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Selbst das Atmen fiel ihr schwer. Hinter ihren geschlossenen Lidern tanzte ein Feuerreigen.
    Trotz aller guten Vorsätze erwachte die Sehnsucht in ihr. Micks Duft und Wärme waren ihr erschreckend vertraut. Die Erkenntnis, dass er stark erregt war, ließ das Blut schneller und heißer durch ihre Adern strömen und weckte Erinnerungen, die ebenso lebhaft wie unwillkommen waren.
    Ihr war schwindelig. Ihre Knie zitterten. Sie würde ohnmächtig werden. Vielleicht sogar sterben. Aber sämtliche Ängste verblassten neben dem alles verzehrenden Wunsch, Mick in sich zu spüren. Sie schmiegte sich eng an ihn und ließ sich von ihren Empfindungen mitreißen.
    Später würde sie sich schämen und dafür hassen. Doch heute würde er für ein paar Stunden ihr ganz allein gehören.
    In diesem Moment wurde sie unvermittelt fortgeschoben. Schwer atmend hatte Mick sich von ihr gelöst und sah sie an.
    Kate lehnte sich an die Wand und erwiderte seinen Blick. Sie wartete darauf, dass er sie auf die Arme nehmen und ins Bett tragen würde. Wartete darauf, seinen Mund wieder auf ihrem zu fühlen.
    Als sie sein kaltes, spöttisches Lächeln bemerkte, erschrak sie.
    „ Kalinichta, matia mou. Gute Nacht, ich wünsche dir süße Träume – so süß wie in der Nacht auf Zycos.“

11. KAPITEL
    Mit zitternden Knien sank Kate aufs Bett.
    Warum, um alles in der Welt, hatte sie Mick nicht stehen lassen, als sich ihr die Gelegenheit dazu bot? Was hatte sie bewogen, zu bleiben und ihn zu provozieren? Sie hatte ihn gereizt und war dafür bestraft worden.
    Warum hatte sie sich nicht gewehrt? Sie hätte sich sträuben, ihn kratzen oder nach ihm treten können. Aber sie hatte nichts dergleichen getan.
    Weil ich es nicht gewollt habe, dachte sie bitter. Mit dieser traurigen Wahrheit musste sie leben. Sosehr sie Mick auch für seinen Betrug verachten mochte, ihre Sinne ließen sie kläglich im Stich, sobald er in der Nähe war. Sie glich einer Marionette, und er brauchte nur an einem Faden zu ziehen, um die gewünschte Reaktion hervorzurufen.
    Hat er tatsächlich geglaubt, ich würde ihm lächelnd verzeihen, wenn er mich darum bittet?, überlegte sie, während sie den Schmuck abnahm und sich für die Nacht zurechtmachte. In seinen Kreisen gingen viele Ehefrauen mit einem Schulterzucken über die Affären ihrer Männer hinweg.
    Kate lag noch lange wach und fiel erst im Morgengrauen in einen unruhigen Schlaf. Als sie erwachte, schien die Sonne bereits ins Zimmer.
    Nachdem sie sich angezogen hatte, befestigte sie kleine Goldstecker in ihren Ohren und legte ein leichtes Make-up auf, um die dunklen Schatten unter ihren Augen zu verdecken. Als sie auf die Terrasse hinausging, hörte sie in der Küche Geschirr klappern und eine Frau singen.
    Mick saß am gedeckten Tisch neben dem Pool und studierte Akten. Offenbar hatte er

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